Der Bann des Highlanders
Moment ab. Jedes Mal, kurz bevor der glasige Ausdruck purer sexueller Energie davor stand, zwinkernder Empörung zu weichen, vollführte sie eine elegante Kehrtwende und umschmeichelte seine lüsternen Sinne mit liebevoller Zärtlichkeit.
Einzigartige Laute strömten aus ihr hervor. Tief in ihrem Inneren geformt, schwollen sie in ihrer Kehle zum rauchigen Crescendo an.
Sie umgarnte ihn mit samtigem Gurren, röhrte ihm ihre wilde, ungestüme Leidenschaft entgegen. Lockte seine Männlichkeit mit steinerweichend kehligen Akkorden, brachte tief in ihm eine ungekannte Seite zum Erklingen, indem sie hauchend daran anstieß, stöhnend daran zerrte, immer wieder seelen-umschmelzend Einlass begehrte.
Führte ihn durch ihr dunkles, fauchendes Timbre in weit entlegene Bereiche erotischer Kreativität, in immer höhere Sphären.
Längst hatte der animalische, ursprüngliche Teil ihrer Weib-lichkeit die Kontrolle übernommen. Und Rhyann hauchte ekstatisch ihr Verlangen hinaus, umfloss den Phaerie mit einer schluchzenden Palette von Tönen, die noch nie zuvor über ihre Lippen gekommen waren.
Spann ihn in ihr Netz aus Obsession und lüsterner Gier. Fesselte seine Sinne, verführte und umwarb ihn, zwang seine Konzentration allein auf ihr verwerfliches, selbstvergessenes Tun.
Weit davon entfernt, noch irgendetwas wahrzunehmen, sang sie seit geraumer Zeit in der uralten Sprache der Sidhe und reizte seine gequälte Lust damit nur noch intensiver und allumfassender, intimer ... fiebriger und zugleich liebevoller.
Bar jeglicher Einschränkung, umfasste sie jede erdenkbare Frequenz, gebrauchte jedwede Anrufung an Liebe, Sex und Leidenschaft, die ihr je zu Ohren gekommen war – und mischte alles in diesen einen, inbrünstigen Vortrag, der tief aus ihrer Seele hervorbrach.
Steigerte ihrer beider Lust dabei immer zügelloser und endete schließlich atemlos in einem abgrundtiefen orgiastischen Aufschrei, der in dunkel stöhnendes, hemmungsloses Schluch-zen überging und ihrer beider seelischen und körperlichen Qualen ein eruptives, befreiendes Ende setzte.
Schweißüberströmt brach sie zusammen und sank ausgelaugt und mühsam atmend auf alle Viere.
Oh ... fuck!
Sie war noch nicht annähernd soweit, wieder klar denken zu können, aber eins war ihr selbst in diesem Zustand klar: Das war nicht nur diskret ausgeufert – das war fett in die Hose gegangen!! Gründlicher und drastischer, als sie je gedacht hätte, irgendwas zu versemmeln.
Sie wagte nicht einmal ansatzweise, ihr brennendes Gesicht in Hellorins Richtung zu heben. Der musste sie für eine selten gestörte, tierisc h versaute Geisteskranke halten ... und das Schlimmste war: er hatte völlig Recht damit.
Soviel zur Domestizie rung des inneren Schweinehundes.
Dieses eine Mal.Nur diesen winzigen Moment lang ...
Nur in diesem Augenblick ... sehnte sich Llheorrioannhh dMyrrnynnh Thyyr nAn Oubbarhyn ernsthaft nach einem schnellen, sauberen Tod!
Wünschte sich ein gnädiges Ende seiner vor Jahrmillionen aus dem Schosse Danu`s geschaffenen Existenz.
Denn sonst wäre die einzige mögliche Alternative, die Frau vor ihm zu meucheln! Und bei allen Göttern, das würde er tun!
Und mit ebensolcher tausendprozentiger Sicherheit bis ans Ende seiner Tage aus tiefster Seele bereuen. Was eine beschis-sen lange Zeit sein konnte, wenn man, verdammt nochmal, unsterblich war!
Welche intrigante, irrsinnige Schicksalsgöttin hatte ihm aus -gerechnet diesen Teufel in Frauenkleidern über den Weg geschickt? Der anmaßendste, kämpferischste, aufrührerischste, aufreizendste, charismatischste und selten verführerischste weibliche Sidhe-Satansbraten, der je das Licht der Welten erblickte, musste sich ausgerechnet IHN als Seelengefährten erwählen?!
Bei allem was ihm heilig war ... er würde dieses dreimal verfluchte Aas zerfetzen! So sie es ihm denn irgendwann in diesem Jahrhundert gestattete, sich wieder von der Stelle zu rühren.
Hellorin saß versteinert auf dem Stuhl.
„Vor Wut rauchend“, wäre die lächerlichste Untertreibung gewesen, die je ausgesprochen wurde.
Und im großen, allgewaltigen Weltengefüge ward ein deut-liches KLACK zu vernehmen, als endlich auch bei ihm der Groschen fiel.
Scheiße!
Meine Güte, wie konnte sich ein Unsterblicher – mit seiner ellenlangen Erfahrung und einem überentwickelten Intellekt, der es ihm sogar ermöglichte, Vorgänge im Universum zu verstehen und zu beeinflussen, die kein Erin je erforschen konnte, ja sie nicht einmal bemerken
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