Der Bann des Highlanders
leidenschaftlich ist. Nicht mit erstarrten Zwängen behaftet, die nur noch Abscheu -lichkeiten hervorbringen können. Weil sie wild und unbe-herrscht ist ... war, kämpfte, lachte ...“, seine vor Wut rissige Stimme brach, „...und weil sie liebte, Tuatha de`! Jeder Zoll an ihr mehr Sidhe, als ihr alle zusammen!“
Aiobheals gefälliges Wohlwollen schmolz dahin und sie fragte beißend kühl: „Willst du uns beleidigen, Hellorin? Wirst du einen Rachefeldzug beginnen, wegen einer kleinen Erin!“
Oh Danu! Jetzt reichte es! „Verdammte Scheiße, das ist keine Erin! Sie ist ... Rhyannon. Und selbst wenn sie ein beschissener Kiesel unter meinen Schuhen wäre, hätte sie mehr Ehre im Leib, als euer gewissenloser, perverser Verein von blöden Arsch.“
„Es reicht, Hellorin!“ Aiobheals strahlendes, perlmuttfarbenes Antlitz war um einige Nuancen blasser gewor den. „Wo hast du nur diese ungehobelte Ausdrucksweise her?“
„Oh bitte, fi ...!“ Der Phaeriefürst klappte den Mund zu und schüttelte stumm den Kopf. Nein, das würde er sich ersparen! Mit seiner Ausdrucksweise war alles in Ordnung. Rhyann hätte ihre wahre Freude gehabt.
Oh Danu – was sollte er nur ohne sie anfangen? Die letzten Tage waren schon trist und leer gewesen, aber da hatte er zumindest noch gewusst, dass sie irgendwo auf dieser Welt umherwanderte.
Er hatte ihre Schwingungen gespürt, ihre Stimme war durch die Dimensionen hindurch zu ihm gedrungen.
Dieses irrsinnige Mädel ... verda mmt. Wieso musste sie so wunderbar sein? Und so gnadenlos bescheuert ...
Schniefend machte er sich daran, sich zu entfernen.
„Du wirst dich zuerst bei mir entschuldigen müssen, Phaerie.“, hub die Elbenkönigin an und blinzelte sanft.
Hochmütig und erhaben richtete er sich zu voller Größe auf und blickte auf die Sidhe herab. „Weswegen, Tuatha de`?“
Kopfschüttelnd mokierte sich Aiobheal. „So wie du unseren Namen aussprichst, hört sich das erneut nach einer Beleidigung an. Geht dir deine kleine Erin so sehr nahe?“
„Verfluchte Sidhe-Schlampe!“, fauchte Hellorin. „Wenn du sie noch einmal runtermachst, dann Gnade euch, solltet ihr meinen Weg kreuzen. Dann ist dieses durchgeknallte Prinzchen nicht mehr deine größte Sorge.“
Aoibheal horchte auf und zeigte ernsthafte Anzeichen von spontaner Überraschung. „Wie hast du mich gerade genannt?“ Dann legte sie den strahlend schönen Kopf schief und kniff die schimmernden Feenaugen lauernd zusammen. „Was soll das heißen, unsere größte Sorge?“
„Khryddion sammelt die Unseelie-Jäger, wie du wohl siehst, wenn du nicht komplett ...“
„Würdest du dich liebenswürd igerweise auf die Fakten kon-zentrieren, Hellorin?“, verlangte sie zuckersüß.
„Diese verdammte Schwein ... hat ...“ Krampfhaft schluckend, setzte der Phaeriefürst neu an und presste erstickt hervor. „Er hat versucht, eine Bannsängerin dafür zu benutzen, das Erste Haus Danu`s zu entthronisieren.“
Gelassen zuckte sie mit den Schultern. „Ich weiß. Ich meinte eigentlich, was dann unsere Sorge sein wird?“
Wutschnaubend ruckte der finstere Hüne herum und bellte sie donnernd an. „DU WEISST? Du weißt und lässt geschehen?“ Er nahm sich gefährlich knurrend zurück und reckte kriegerisch und voller dunklem Stolz das Kinn. Bösartig und berstend vor Macht bauschte er todesschwarzen, verderbten Nebel um sich. Hohl ertönte seine machtvolle Stimme, drang weithin übers Moor. „Dann, Tuatha de` Danaan, bin ICH eure größte Sorge! Dieses leblose Bündel in meinen Armen ist MEIN! Meine Frau. Meine Gefährtin ... und ihr habt sie einem grauenvollen Tod anheim fallen lassen, ohne einen eurer blutbesudelten Finger zu ihrer Rettung zu bewegen. Ihr kotzt mich an!“
Kehlig grollend blies er ihr seinen heißen Atem ins makellose Gesicht. „Hört mich an, oh Sidhe. Ich fordere euer Leben für das meine. Eure Existenz für die meiner Seele. Eure Vernich-tung für die meiner Liebe. Ihr seid niedriger als der lieder-lichste, ekelerregendste Dreck unter ihren Füßen ... Und ich werde euch …“
„Du wirst erstmal wieder die Schnauze halten, Süß er! Oder hab ich dir dieses verdammte Rumgezicke hier vielleicht ge-stattet?!“
Wie vom Donner gerührt, hielt Hellorin mitten in der Bewegung inne. Kein Lebenszeichen war mehr zu erkennen – bis auf das deutliche „Klock“, mit dem er seinen Mund schloss.
Während Aiobheal glockenhell kic herte und murmelte, es sei überdeutlich, woher der Phaerie seinen
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