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Der Bedrohung so nah (German Edition)

Der Bedrohung so nah (German Edition)

Titel: Der Bedrohung so nah (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Castillo
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zu dem Zeitpunkt, als ihn verlassen hatte.
    Eine merkwürdige Unsicherheit überkam sie. Sie wandte sich ab und presste eine Hand auf ihren Magen, um das flaue Gefühl zu vertreiben. Prüfend sah sie an ihrem Bademantel herunter. Sie war zwar nicht unbedingt nackt, aber dennoch gefiel ihr der Gedanke nicht, dass ihr Chef – oder in dem Fall wohl besser ehemaliger Chef – sie in diesem Aufzug sah. Vor allem weil er offenbar vorbeigekommen war, um mit ihr ein Entlassungsgespräch zu führen, das sie so schnell nicht vergessen würde.
    „McNeal, ich weiß, dass Sie da sind“, rief er durch die Tür. „Wir müssen reden.“
    Fest entschlossen, die Sache so würdevoll wie möglich hinter sich zu bringen, legte sie ihre Hand auf den Türknauf. Es scherte sie einen Dreck, ob der allmächtige Nick Ryan sie im Bademantel sah. Wenn es ihm nicht passte, war das, verdammt noch mal, sein Problem.
    Sie atmete zweimal tief durch, dann riss sie die Tür auf.
    Erin McNeal in einen Frotteebademantel gehüllt und nach frisch gepflückten Blumen duftend war das Letzte, was er erwartet hatte.
    Die Verwandlung vom Cop zur Frau machte ihn sprachlos. Wie erstarrt stand er da, während sein Gehirn versuchte, einen klaren Gedanken zu fassen, der nichts mit weicher Haut oder weiblichen Kurven zu tun hatte. Allerdings war dieses Unterfangen ungefähr genauso erfolgreich, als versuchte er, Atome zu spalten.
    Ihre Haare waren hochgesteckt. Dunkle feuchte Strähnen klebten an der samtenen Haut ihres Halses. Sein Blick wanderte tiefer, doch er widerstand der Versuchung und hielt inne. Besser, er wusste gar nicht erst, dass diese Frau ein Dekolletee hatte, dass einem Mann den letzten Funken Verstand rauben konnte. Stattdessen sah er ihr in die Augen. Als er sah, wie ihre Wangen erröteten, spürte auch er die Hitze langsam seinen Nacken hinaufkriechen. Und das war natürlich nicht der einzige Teil seines Körpers, der auf den Anblick all dieser Kurven reagierte.
    „Es tut mir leid, dass ich Sie störe“, sagte er.
    Sie schluckte, und ihre Kehle erbebte. „Ich war kurz versucht, nicht aufzumachen. Aber wir können es ebenso gut auch gleich hinter uns bringen.“
    „Ich kann gerne ein andermal wiederkommen.“
    Sie legte ihren Kopf zur Seite. „Ich kann auch eine Jeans anziehen, wenn Ihnen das lieber ist als der Bademantel, Chief. Aber ich gehe davon aus, dass das relativ wenig Einfluss auf den Verlauf dieses Treffens haben wird.“
    Natürlich stellte er sich sofort vor, wie sie in Jeans aussehen würde, aber auch das war keine gute Idee. Nicht wenn sie so wie jetzt mit schimmernder wasserfeuchter Haut vor ihm stand. Nicht bei dem wohligen Gefühl, das seinen Körper bei ihrem Anblick durchflutete. Warum musste es nach drei Jahren ausgerechnet diese Frau sein, die ihn daran erinnerte, dass er noch immer ein Mann mit gewissen Bedürfnissen war?
    „Ich werde es kurz machen“, sagte er.
    „Das würde ich begrüßen. Möchten Sie reinkommen?“
    „Nein, lieber nicht.“
    „Hören Sie, wenn Sie hierhergekommen sind, um die Kündigung offiziell zu machen, dann können Sie wenigstens reinkommen.“
    „Ich bin nicht gekommen, um Ihnen zu kündigen.“
    Sie kniff die Augen zusammen. „Ich dachte, Sie halten mich für ein wandelndes Pulverfass und eine Bedrohung für die Einwohner von Logan Falls, wenn nicht gar für die gesamte Menschheit.“
    Nick konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Er senkte seinen Blick, der unglücklicherweise auf ihre Zehen fiel, die genauso sexy waren wie der Rest von ihr. Schnell sah er ihr wieder in die Augen. „Sie waren nicht die Einzige, die heute etwas überreagiert hat.“
    „Soll das so etwas wie eine Entschuldigung sein?“
    „Lassen Sie mich ausreden, McNeal. Ich habe vielleicht etwas überzogen reagiert, aber Sie haben ebenfalls über die Stränge geschlagen. Das werde ich nicht tolerieren.“ Er hörte ein Geräusch hinter sich und sah sich um. Mrs Newman, ihres Zeichens eine der größten Klatschtanten der Stadt, hatte gerade ihre Einkaufstüten vor ihrer Wohnungstür abgestellt. Sie warf Nick einen flüchtigen Blick zu, bevor sie mit unverhohlener Neugierde in Erins Wohnung schielte. Na großartig, dachte er, das würde die Gerüchteküche ordentlich anheizen.
    Erin bemerkte die Nachbarin ebenfalls und machte einen Schritt zur Seite. „Möchten Sie nicht doch reinkommen?“
    „Ich kann nicht lange bleiben.“ Er trat ein. Es wäre wirklich besser gewesen, das Ganze am Telefon zu klären, doch

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