Der Benedict Clan 01 - Auf immer und ewig
Pops. Das verschmitzte Lächeln, das er Regina dabei zuwarf, brachte deutlich zum Ausdruck, wie gut sich die beiden verstanden.
Kane musste sich zusammenreißen, um nicht mit den Zähnen zu knirschen vor lauter Frustration. „Wenigstens hast du angenehme Gesellschaft gehabt", bemerkte er mühsam beherrscht.
„Nicht wahr? Ich habe Regina gerade das Geschäft gezeigt. Dabei hat sie mir von eurem Abenteuer gestern nach der Party erzählt."
Kane blickte Regina an. Es ärgerte ihn, wie mühelos es ihr gelungen war, seinen Großvater aufzuheitern. „Man kann nicht sagen, dass sie mitgenommen aussieht", bemerkte er anzüglich.
„Es geht mir ausgezeichnet", erklärte Regina.
Kane konnte es sich lebhaft vorstellen. „Keine Mückenstiche?"
„Nur ein paar."
Die Art und Weise, wie sie dabei die Lippen verzog - und vor allem, wie sein Körper darauf reagierte -, lenkte Kane sekundenlang ab.
„Ich schlug Regina vor, zum Dinner zu Vivian mitzukommen", sagte Pops. „Als ich losfuhr, hatte Vivian eines ihrer Kochbücher aufgeschlagen und schob gerade einen riesigen Braten in den Ofen. Elise kommt auch herüber. Wenn Regina uns helfen würde, den Braten zu bewältigen, könnte sie uns davor bewahren, tagelang Reste zu essen."
Zweifelnd blickte Regina erst den alten Herrn, dann Kane an. „Ich habe ihn davon zu überzeugen versucht, dass es keine gute Idee ist, Vivian schon wieder eine Fremde zum Essen anzuschleppen", sagte sie.
„Ich bin sicher, es macht ihr nichts aus", erwiderte Kane aus reiner Höflichkeit. Das Arrangement gefiel ihm nicht. Viel lieber wollte er nämlich mit Regina allein sein.
„Nein, ganz bestimmt nicht", stimmte Pops ihm zu. „Vivian liebt es, Gäste zu bewirten."
„Und sie ist eine wunderbare Gastgeberin", sagte Regina. „Aber ich bin mir trotzdem nicht sicher, ob es richtig ist."
Auf diesen Moment hatte Kane gewartet. Geschickt machte er sich ihr Zögern zu Nutze, um in ruhigem Ton einzuwerfen: „Hatten wir nicht eine Pizza-Party für heute Abend vereinbart?"
Sie sah ihn an. Ein fragender Ausdruck lag in ihren haselnuss- braunen Augen. Vielsagend erwiderte er ihren Blick. Dabei bemühte er sich, so viel Wärme in seinen Ausdruck zu legen, wie es ihm unter den gegebenen Umständen möglich war. Mit Genugtuung und zugleich einem seltsam schmerzlichen Bedauern beobachtete er, wie ihr die Röte in die Wangen stieg.
Doch noch ehe sie antworten konnte, trat einer der Männer, die für seinen Großvater arbeiteten, an die geöffnete Tür. „Telefon, Mr. Crompton."
„Ich komme gleich", rief Pops über die Schulter. Und an Kane gewandt, sagte er: „Du kümmerst dich inzwischen um Miss Regina, nicht wahr?"
„Ich wüsste nicht, was ich lieber täte", erwiderte Kane.
Er wartete, bis die beiden Männer gegangen und ihre Schritte im vorderen Teil des Bestattungsinstituts verhallt waren. Dann riss er Regina unvermittelt in seine Arme. Als sie überrascht zu ihm aufsah, beugte er sich über sie und presste hart seine Lippen auf ihren Mund. Er wollte sie nur kurz und ohne jede Zärtlichkeit daran erinnern, was sich in der vergangenen Nacht zwischen ihnen abgespielt hatte. Aber sie schmeckte so süß, war so weich und anschmiegsam, dass er sein Vorhaben fast aus den Augen verloren hätte. Nichts wäre einfacher gewesen als zu vergessen, was er tat, und nur noch daran zu denken, was er tun wollte. Jetzt, sofort. Hier in diesem Raum oder dem nächstbesten.
Er hob den Kopf. Langsam lockerte er seine Umarmung. Ihre rosa Lippen glänzten feucht, ihre Pupillen waren groß und dunkel. Die Hände auf seine Brust gelegt, direkt über sein Herz, das hart gegen seinen Brustkorb hämmerte, fragte sie: „Stimmt irgendetwas nicht?"
Fast übermächtig war sein Bedürfnis, ihr zu sagen, was ihn beschäftigte und eine glaubwürdige Erklärung von ihr zu verlangen. Das Einzige, was ihn davon abhielt, war die absolute Gewissheit, dass sie ihm wieder irgendeine Story auftischen würde, um ihn von der Fährte abzubringen.
Und so zwang er sich zu einem sorglosen Lächeln und erwiderte leichthin: „Warum? Wie kommst du darauf?"
„Du erscheinst mir irgendwie ... verändert."
„Ich habe den ganzen Tag auf dem Bezirksgericht verbracht und mich mit den Anwälten der Berry Association herumgeschlagen."
Als sei das ihr Stichwort gewesen, lächelte sie mitfühlend. Während sie mit der Fingerspitze über seine seidene Krawatte strich, fragte sie arglos: „Sie sind wohl in der Überzahl?"
„Es waren,
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