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Der Benedict Clan 03 - Die Millionenerbin

Der Benedict Clan 03 - Die Millionenerbin

Titel: Der Benedict Clan 03 - Die Millionenerbin Kostenlos Bücher Online Lesen
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haben, und sie würde es auch nicht haben. Nein, sie würde es nicht. Sie stand dicht vor ihm, als sie sagte: „Und das musstest du mir heimzahlen, stimmt's? Allerdings in Anbetracht deiner Mentalität nicht eigenhändig. Deshalb hast du mich entführen lassen, einerseits um dich an mir zu rächen, und andererseits, damit ich dir nicht dein Geschäft vermassle, nicht wahr? Du warst der Meinung, dass ich es verdiene, von diesen beiden fiesen Typen, die du angeheuert hast, verschleppt zu werden. Du glaubtest, dass alles, was sie mir antun würden, genau richtig wäre. Bevor sie mich umbringen, natürlich."
    Er schnaubte und verzog den Mund zu einem verächtlichen Grinsen. „Ich habe sie dafür bezahlt, dass sie deinen süßen kleinen Hintern nach Louisiana verfrachten. Und dann sollten sie dort auf ihn aufpassen, weil ich ohnehin geplant hatte, wegen diesem Spielbankdeal nach Turn-Coupe zu kommen. Und was hinterher noch davon übrig gewesen wäre, hätte ich den Krokodilen zum Fraß vorgeworfen."
    Sie hatte dem Tod, den er für sie in Louisiana geplant hatte, ein Schnippchen geschlagen. Sie war ihm von der Schippe gesprungen und hatte dafür etwas gefunden, wonach sie sich ihr ganzes Leben lang gesehnt hatte. Sie hatte einen Ort gefunden, an dem Geld, Herkunft und soziale Stellung weder ein Grund für Dünkel und schon gar kein Ziel waren, für das es sich zu töten lohnte, und einen Mann, der die Familienwerte hochhielt und für alles stand, was gut und richtig war. Sie hatte Liebe gefunden. Sie hatte Roan gefunden.
    Sie hatte ihn gefunden, und sie wollte nicht sterben, bevor sie ihm gesagt hatte, was sie für ihn empfand, sie wollte nicht sterben, ohne zu wissen, ob es vielleicht die Hoffnung gab, dass er ihre Gefühle erwiderte, wenigstens ein bisschen. Sie hatte nicht vor, aufzugeben und den Dingen ihren Lauf zu lassen, so wie ihre Mutter es getan hatte. Sie würde sich nicht um ihr Leben betrügen lassen. Sie würde nicht ohne jede Gegenwehr alle Hoffnung auf Liebe und Freude aufgeben, ganz bestimmt nicht.
    Zorn, blutrot und lebensspendend, schoss aus irgendeiner verborgenen inneren Quelle, deren Ursprung sie nicht kannte, in ihr hoch. Sie scherte sich nicht um die Konsequenzen. Sie ballte einfach die Hände zu Fäusten, so wie sie es in ihrem Selbstverteidigungskurs gelernt hatte, und schlug Harrell mit aller Kraft, die sie aufbringen konnte, ins Gesicht.
    Er taumelte, überrascht von ihrem Angriff, mit einem Aufschrei zurück, dann stolperte er in dem nassen Sand und fiel hin. Tory rannte ohne zu zögern davon.
    Hinter sich hörte sie ihn fluchen. Als sie einen kurzen Blick über die Schulter warf, rollte er sich gerade herum und rappelte sich auf. Sie rechnete jeden Moment damit, den Einschlag einer Kugel zwischen ihren Schulterblättern zu spüren. Es war ihr egal. Der salzige Wind peitschte ihr ins Gesicht und presste ihr das Seidenkostüm an den Körper. Weiße Gischt leckte an ihren Füßen, als eine einzelne Welle weiter als alle anderen den Strand überspülte. So wie jetzt war sie schon tausendmal durch den Sand gerannt, seit Jahren jeden Morgen.
    Er kam hinter ihr her.
    Um keine Spuren zu hinterlassen, wollte er nicht auf sie schießen, das war es. Er versuchte sie einzuholen. Er hatte immer noch vor, sie zu ertränken. Schön. Sollte er es versuchen. Im Meer war sie in ihren Element, sie war ihr ganzes Leben lang im Golf geschwommen. Es könnte ihm schwerer fallen, als er glaubte.
    Aber würde es schwer genug sein?
    Ihr Kopf war klar, ihre Gedanken rasten unter dem Einfluss des Adrenalins, das ihr Körper ausschüttete. Entkommen, sie musste entkommen. Sie könnte ins Wasser gehen, dann wäre sie nicht mehr eine so gute Zielscheibe. Aber gegen die Strömung würde sie nicht so schnell vorwärtskommen, und er wollte sie im Wasser haben. Das würde sie nicht tun, sie würde ihm sein schändliches Vorhaben nicht erleichtern. Rennen, sie musste rennen.
    Sie rang nach Atem, ihre Seiten stachen. Sie war nicht mehr so fit wie früher. Die Tage erzwungener Inaktivität hatten ihren Tribut gefordert. Ihre Schulter schmerzte. Ihre Absätze versanken im Sand. Sie würde schneller vorwärtskommen, wenn sie ihre Schuhe wegschleuderte, aber dafür war keine Zeit. Harrell kam näher. Er holte auf.
    Rennen, rennen. Sie musste rennen. Sie rannte wieder weg, wie immer, trotz alledem.
    Nur dass sie diesmal aufgehalten wurde.

Hewlett-Packard
    19. KAPITEL
    Harrell packte sie von hinten an ihrer Kostümjacke und hielt

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