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Der Benedict Clan 05 - Fremder Feind

Der Benedict Clan 05 - Fremder Feind

Titel: Der Benedict Clan 05 - Fremder Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
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Zornesröte stieg Chloe bei diesem Anblick ins Gesicht. Sie bändigte ihre Wut nur mit Mühe, redete beschwichtigend auf ihre Schülerinnen ein und bedeckte dann ihr Gesicht, um sich dieser Bedrohung von offizieller Seite zu stellen.
    „Was ist das für eine Versammlung? Was macht ihr mit diesen Kindern?" fragte der Größere der beiden. Er trug den besonderen Turban des Mekka-Pilgers.
    „Wir beten, Ehrbarer", erwiderte sie so unterwürfig, wie sie nur konnte.
    „Welchen Nutzen sollen diese Kinder von Gebeten haben?" fragte der zweite Polizist mit einem spöttischen Tonfall in seiner Stimme.
    „Umso besser können sie ihre zukünftigen Söhne unterweisen. Das ist doch ein wünschenswerter Effekt, oder?"
    „Es steht einer Frau nicht zu, Unterricht zu erteilen."
    „Das stimmt", pflichtete sie ihm ernst bei. „Nur ... dürfen sie deswegen auch keine Anleitung anbieten? Sie werden doch sicher auch sagen, dass sogar Frauen und junge Mädchen lernen können, auf die vielen Segnungen von Allah aufmerksam zu machen."
    Die Polizisten konnten nichts dagegen sagen, ohne gleichzeitig zu erklären, dass Religionsunterricht sinnlos war. Aber sie konnten auch nicht zustimmen, ohne den Anschein zu erwecken, dass sie den unterbrochenen Unterricht befürworteten. Sie schwiegen einen Moment lang, während sie über das Problem nachdachten.
    „Ich habe euch ja gewarnt, dass sie die Zunge einer Schlange hat."
    Die Stimme gehörte Ahmad, der in der Tür stand. Als Chloe den Kopf hob, um ihn anzusehen, reagierte er mit einem stechenden Blick, dann kam er herein. Ohne zu überlegen, fragte sie: „Hast du diese Männer hergeschickt?"
    Er machte sich erst gar nicht die Mühe, ihr zu antworten, auch wenn sein Gesicht vor Wut rot anlief. Zu den Polizisten sagte er: „Beendet diese Farce, und schickt dieses Gesindel nach Hause."
    „Wir haben keine Hinweise auf ein Fehlverhalten finden können", wandte der größere Polizist ein, dessen Miene Streitsucht erkennen ließ. Vielleicht lag es daran, dass er sich von der Miliz ungern Befehle erteilen ließ.
    „Das werdet ihr auch nicht, weil sie offenbar zu geschickt für euch ist. Überlasst die Sache mir. Ich weiß, wie ich mit ihrer Überheblichkeit umzugehen habe."
    Viele Mädchen weinten inzwischen, weil sie Angst hatten vor den lauten Stimmen und der bedrohlichen Atmosphäre der Situation. Ein oder zwei sahen Chloe mitleidig an und wirkten dadurch viel älter, als sie wirklich waren. Noch weiteren Auseinandersetzungen ausgesetzt zu werden, war das Letzte, was sie brauchen konnten.
    „Ihr könnt gehen, meine Lieben", verkündete sie mit dem tapferen Versuch eines Lächelns auf ihren Lippen und bedeutete ihnen, sich zu sputen. „Geht mit meinem Segen und vergesst nicht, was ihr heute gelernt habt."
    Innerhalb von Sekunden waren die Kinder aus dem Raum gestürmt. Ihr Stiefbruder sah Chloe verächtlich an, dann ging er mit den Polizisten zur Tür. Chloe vermutete, dass Bestechungsgeld den Besitzer wechselte, wie es in diesem Teil der Welt an der Tagesordnung war, um solche Einsätze reibungsloser zu veranlassen. Von irgendwo aus dem Haus hörte sie Ismaels Mutter, die mit den Kindern redete, um sie zu beruhigen, und ihnen Süßigkeiten gab. Wenigstens hatte niemand versucht, die Mädchen festzunehmen oder sie auf eine Weise zu befragen, die allzu leicht Narben auf ihrer Seele hinterlassen konnte.
    Ahmad kam wieder ins Haus und blieb in der Türöffnung stehen. „Du bist natürlich schuldig."
    „Was, bitte, habe ich denn verbrochen?"
    „Spiel keine Spiele mit mir. Das Miststück, das deine Mutter war, hat hinter meinem Rücken Unterricht erteilt, und du glaubst, du könntest mir etwas vormachen, während du ihrem Vorbild folgst. Ich lasse mich nicht so einfach täuschen wie die Polizei. Aber du solltest mir dankbar sein. Ich hätte dich hier niederprügeln lassen können. Ich hätte ihnen erlauben können, dich mitzunehmen, damit man dich auspeitscht oder noch Schlimmeres mit dir macht."
    Sie wagte es, ihm in die Augen zu sehen. „Und warum hast du das nicht gemacht?"
    „Ich habe andere Pläne."
    „Und die wären?" Sie sprach kurz und knapp, weil sie die Zähne zusammenpressen musste, damit sie nicht klapperten.
    Er lachte kurz auf. Vermutlich hatte ihn der Gedanke amüsiert, wirklich auf eine solch unverschämte Frage zu antworten. „Zieh deine Burqa an, wir gehen nach Hause."
    Es wurde ihr nicht gestattet, sich von ihrer Gastgeberin zu verabschieden, und sie warteten auch nicht

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