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Der Benedict Clan 05 - Fremder Feind

Der Benedict Clan 05 - Fremder Feind

Titel: Der Benedict Clan 05 - Fremder Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
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Kombi bewegte sich oder sprach ein Wort. Das Ausmaß dieser bevorstehenden Katastrophe schien sie alle zu lähmen.
    Er legte eine Hand auf seine schmerzende Seite, dann richtete er sich langsam auf. „Kemal", begann er, während er nach den richtigen Worten in Pashtu suchte, um den Fahrer wissen zu lassen, dass er darauf gefasst sein sollte, jeden Moment in Aktion zu treten.
    Plötzlich drehte sich Chloe zur Tür um und öffnete sie. In einem Wirbel aus blauem Stoff sprang sie aus dem Wagen und stürmte auf den Wachposten zu, während sie wie eine Besessene schrie. Ihr Gesicht war nur wenige Zentimeter von dem des Mannes entfernt, als sie ihn bezichtigte, Frauen zu beschmutzen und die Heiligkeit des Schleiers für seine eigenen unzüchtigen und unmoralischen Absichten verletzen zu wollen. Wie er sich fühlen würde, wären die Frauen seiner eigenen Familie einer so schmachvollen Behandlung ausgesetzt, schleuderte sie ihm entgegen.
    Der Wachmann wurde wütend und fuchtelte mit den Armen, wich aber ständig vor Chloe zurück. Er war ganz offensichtlich überrascht, vermutlich, weil er noch nie eine Frau mit einem Wutanfall erlebt hatte, ganz zu schweigen davon, dass ihn eine solche Frau auch noch angriff.
    Chloe ließ nicht von ihm ab, sondern redete noch schneller und lauter. Dabei fuchtelte sie so wild mit den Armen, dass es fast so aussah, als wolle sie zum Flug ansetzen. Man konnte meinen, sie wollte den Mann bis zurück in sein Wachhaus scheuchen. Wade spürte, wie ihm ein warnendes Kribbeln über den Rücken lief. Sie war dem Wachmann zu nahe, und sie war zu weit vom Wagen entfernt. Das Gesicht des Mannes wurde rot, seine Miene verfinsterte sich zusehends.
    Wade hielt den Griff seiner Pistole fest umschlossen und sah zu Freshta. „Rufen Sie sie zurück", wies er sie an. „Jetzt! Auf der Stelle! Sagen Sie ihr, dass ich sie brauche."
    „Ich werde es machen", antwortete die junge Frau besorgt und tat, was Wade gesagt hatte.
    Chloe sah kurz zum Wagen, dann wandte sie sich noch einmal dem Wachmann zu. Mit einer letzten Geste wütender Verachtung riss sie ihm die Papiere aus der Hand und ging zum Kombi zurück. Sie stieg ein und zog die Tür zu, während sie gleichzeitig Kemals Schulter packte. „Fahr los", sagte sie. „Fahr sofort los!"
    Der Fahrer erwiderte etwas Unverständliches, doch die Art, wie er nach der Waffe auf seinem Schoß griff, sprach Bände.
    „Er sagt, dass die Wachen jeden Augenblick das Feuer eröffnen werden", übersetzte Freshta.
    Chloe legte ihre Hand auf die Schulter der Frau. „Nicht, wenn wir sofort losfahren. Wir haben die Initiative ergriffen. Sag ihm das bitte."
    Wade erkannte, dass sie Recht hatte. Aber mit jeder Sekunde schwanden ihre Chancen, unbehelligt über die Grenze zu kommen.
    Freshta murmelte dem Fahrer etwas zu, der daraufhin den Kopf schüttelte.
    Jetzt reichte es Wade. Leise, aber bestimmt sagte er: „Losfahren!"
    Auch wenn der Fahrer das Wort an sich nicht kannte, verstand er dennoch seine Bedeutung. Er ließ seine Pistole los und legte den ersten Gang ein, dann gab er Gas, dass die Reifen durchdrehten.
    Trotz der Eile war der Tadschike geistesgegenwärtig genug, um seinen Kavaliersstart nicht wie eine Flucht wirken zu lassen. Nach dem Anfahren fuhr er in einem Tempo weiter, als mache er mit der Familie einen Ausflug ins Grüne.
    Wade kam es so vor, als würden sie viel zu langsam fahren. Der Wunsch, sich so schnell wie möglich in Sicherheit zu bringen, ließ die momentane Geschwindigkeit wie ein Schneckentempo erscheinen. Er erwartete jeden Augenblick, dass ein Schuss fiel oder ein Ruf ertönte - irgendetwas, das einen Alarm auslöste. Gleichzeitig widerstand er der Versuchung, Chloe an sich zu ziehen, damit sie kein so gutes Ziel abgab.
    Freshta drehte sich zu ihnen um. „Nicht umdrehen", warnte Wade sie. „Verhalten Sie sich so, als wäre es unser gutes Recht weiterzufahren."
    „Gut", gab sie mit einem verstehenden Nicken zurück und sah wieder nach vorn.
    „Gibst du jetzt hier die Befehle?" fragte Chloe, die zwar leise und beherrscht sprach, ihm gleichzeitig jedoch einen wütenden Blick zuwarf.
    „Ich wollte dich nur aus der Schusslinie bringen, bevor sich dieser Trottel von dem Schock erholt, dass eine Frau vor seinen Augen zur Furie wird. Du hast gewonnen, aber das ist kein Grund, unser Glück herauszufordern."
    „Ich dachte ..." Abrupt hielt sie inne.
    „Was?"
    „Ich dachte, du hättest Angst, mir könnte etwas zustoßen."
    Sie versuchte, durch den

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