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Der Benedict Clan 05 - Fremder Feind

Der Benedict Clan 05 - Fremder Feind

Titel: Der Benedict Clan 05 - Fremder Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
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zunächst für nichts weiter als Taschendiebe hielt. Sie entpuppten sich als Terroristen, und ich kam gerade noch rechtzeitig, um den Jungen davor zu bewahren, durch eine Autobombe in Stücke gerissen zu werden. Der Junge sorgte dafür, dass ich einen förmlichen Dank erhielt und dass mich völlig inoffiziell der damalige Sicherheitschef besuchte, ein Typ namens Nathaniel Hedley."
    Sie hatte das Gefühl, dass dieses Treffen viel bedeutender war, als er durchblicken ließ, doch sie ging nicht darauf ein. „Ich könnte mir vorstellen, dass du zu der Zeit längst einen gut bezahlten Posten bei einer Ö lförderanlage hättest haben können", sagte sie stattdessen. „Warum hast du dich einverstanden erklärt?"
    „Vermutlich lag es an meinem Ego", antwortete er und verdrehte den Kopf, als versuche er, etwas gegen einen steifen Hals zu unternehmen. „Ich war jung genug, um mich von dem Glanz geschmeichelt zu fühlen, und davon, mit den Leuten zusammenzukommen, die Geld hatten und die politisch etwas bewegten. Und dann war da auch noch das hochtrabende Gerede von einer .Karriere im Dienste des Schutzes von Männern und Frauen, die zu Hause und im Ausland die amerikanischen Interessen vertreten'. Damals konnte ich mich für Ideale rückhaltlos begeistern. Die Einsatzbesprechungen mit Veteranen und das Training, das ich über mich ergehen lassen musste, trieben mir zwar ein paar Flausen aus, aber es war schon ein richtig großer Knall erforderlich, damit ich endlich aufwachte."
    Sie hielt es für möglich, dass etwas von diesen Flausen noch in ihm verblieben war. Warum hätte er sich sonst praktisch allein in ein Land wie Hazaristan begeben, nur weil ein Freund ihn darum gebeten hatte? Warum sonst würde er so viel aufs Spiel setzen, um eine Mission auszuführen, die von Anfang an sinnlos gewesen war?
    „Was für eine Art von großem Knall war das?" Sie trank ihren Tee aus und stellte den Becher auf den Boden.
    „Ein besonders hässlicher", erwiderte er leise. „Ein texanischer Ölbaron ließ sich einfliegen, um einen Botschafter zu besuchen und - keineswegs zufällig - etwas über ein bevorstehendes Treffen der OPEC zu erfahren. Er brachte seine Frau mit, ein ehemaliges Model. Einmal im Jahr schickte er sie in die Schweiz auf eine Schönheitsfarm. Und natürlich stattete er sie mit Modellkleidern aus Paris und Italien aus, die er mit einem stilvollen Dollarzeichen aus Diamanten mitten auf die Brust verzieren ließ. Ich muss wohl nicht erwähnen, dass er alt genug war, um ihr Großvater zu sein. Sie war seine zweite oder dritte Vorzeigefrau. Während er damit beschäftigt war, Geld zu verdienen, langweilte sie sich und verbrachte die Zeit damit, nackt im Pool zu schwimmen und mit unverheirateten Männern zu tanzen. Es stellte sich heraus, dass einer ihrer Exgeliebten Anwalt war und für sie einen Ehevertrag aufgesetzt hatte, der ihr zehn Millionen einbringen würde, wenn der reiche alte Sack sie aus dem Haus werfen sollte."
    „Dollar?" Chloe konnte ihre Fassungslosigkeit nicht verbergen.
    „Ja. Das Geld war bereits auf einem Schweizer Nummernkonto deponiert, es fehlte nur noch die Scheidung. Wenn sie zu viel Wodka getrunken hatte, ließ sie oft alle Umstehenden wissen, sie habe sich um jeden Cent verdient gemacht."
    „Autsch."
    „Ganz genau. Vielleicht wusste der alte Mann, wie sie sich fühlte, vielleicht auch nicht. Wer weiß schon, was im Gehirn eines Mannes vorgeht, bei dem sich die ersten Auswirkungen von Alzheimer bemerkbar machen und der mehr Geld besitzt, als er jemals ausgeben könnte?"
    „Hat dich diese Frau zum ... Tanz aufgefordert?"
    „Mehr als der Tanz war da nicht", sagte er und warf ihr einen scharfen Blick zu, da er ihr kurzes Zögern bemerkt hatte. „Ich schlafe nicht mit den Ehefrauen anderer Männer."
    „Das wollte ich damit auch nicht sagen", gab Chloe zurück. Dass er es nicht getan hatte, hieß aber noch längst nicht, dass sie ihn nicht vielleicht doch darum gebeten oder dass sie sich von einem anderen Mann hatte trösten lassen.
    „Jedenfalls wurden sie und der Vizekonsul von islamischen Terroristen entführt. Ich sollte die Rettung planen. Wir fanden das Versteck, und im nächsten Moment war auch schon der Ablauf dieser Operation festgelegt. Ich rannte hinein, fand sie und den Vizekonsul, und dann machten wir uns auf den Weg nach draußen. Wir hatten es fast geschafft, als irgendetwas schief ging. Die Operation lief aus dem Ruder und sie ..."
    Er hielt abrupt inne, als würde ihm die

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