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Der Benedict Clan 05 - Fremder Feind

Der Benedict Clan 05 - Fremder Feind

Titel: Der Benedict Clan 05 - Fremder Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
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Mütze, als er Chloe auf dem Rücksitz entdeckte.
    „Und? Sind schon alle da?" fragte Wade.
    „Der Clan ist zusammengekommen, mit Kind und Kegel."
    „Kane?"
    „Kümmert sich um die Logistik. Er und Regina achten darauf, dass wir genug Lebensmittel, Wasser, Munition und Windeln haben. Also die wirklich wichtigen Dinge."
    „Und Roan?"
    „Der stachelt die Gesetzeshüter im ganzen Bundesstaat an, damit sie nach den Kerlen Ausschau halten."
    „Clay und Adam sind da?"
    „Zusammen mit deiner Mom. Clay kümmert sich um Boote und Fluchtrouten. Er hat am Dock genug Boote festgemacht, um eine ganze Armee zu verlegen. Adam beobachtet den Weg über den See zum Haus. Deine Mom kocht. Gott sei Dank."
    Lukes Stimme war scheinbar von gut gelaunter Sorglosigkeit geprägt, doch Chloe ließ sich so leicht nicht täuschen. Er mochte zwar lässig erscheinen, aber er war so todernst wie Wade.
    „Und die anderen?" wollte Wade wissen.
    „Nehmen Befehle entgegen wie brave kleine Soldaten, die darauf warten, dass sich der General schließlich auch noch blicken lässt. Das dürftest dann du sein, Cousin."
    Luke zwinkerte Chloe zu, als sie zu ihm sah. Sein Grinsen war so ansteckend, dass sie nicht anders konnte: Sie musste sein Lächeln erwidern. Wade bekam das mit, schien aber nicht amüsiert zu sein.
    „Wer denn auch sonst?" entgegnete er ironisch.
    „Es ist dein Haus, und du hast die Ausbildung, um Befehlshaber zu spielen."
    „Ich war beim DSS."
    „Das kommt aufs Gleiche raus."
    Wade erwiderte nichts, sondern sagte: „Du hast April nicht erwähnt. Ist sie wohlbehalten von ihrer Buchpräsentation zurückgekehrt?"
    „Ja, gestern", antwortete Luke mit einer Spur von Inbrunst in seiner Stimme. „Sie sitzt an ihrem neuen Buch. Sie hat sich in einem der oberen Zimmer eingeschlossen und gibt ihr Bestes, mitten im Tollhaus eine Liebesszene zu schreiben. Ich versuche nach Kräften, sie hin und wieder zu inspirieren. Gar nicht so einfach, wenn ständig fünfzig oder sechzig Leute herumrennen."
    „Ich bin sicher, du kriegst das hin."
    Luke hob eine Braue angesichts des zynischen Tonfalls, mit dem Wade sprach. „Wenn du Nachhilfe brauchst, dann weißt du ja, an wen du dich wenden musst."
    „Da kannst du lange warten."
    „Hab ich mir fast gedacht."
    „Im Haus sind sicher keine fünfzig oder sechzig Leute, wie?
    „Mindestens so viele. Die sind von allen Seiten zusammengekommen, als sich herumsprach, dass dir jemand die Leber aus dem Leib hatte schneiden wollen."
    „So schlimm war es überhaupt nicht", widersprach Wade.
    „Ich bin froh, das zu hören. Aber der Clan ist völlig aus dem Häuschen, dass uns irgendein Verrückter auslöschen will."
    „Außerdem möchte ganz bestimmt keiner von ihnen die Konfrontation verpassen."
    „Ja, das auch."
    Chloe war sicher, dass die lockeren Sprüche lediglich die tiefen Gefühle überspielen sollten, die dennoch in der warmherzigen Kameradschaft zwischen den beiden Männern und in ihren Blicken erkennbar waren.
    „Also gut." Luke richtete sich auf und trat einen Schritt zurück, um scherzhaft zu salutieren. „Fahrt weiter, wir sehen uns nachher im Haus."
    „Pass auf dich auf", rief Wade ihm zu. „Ich meine das ernst."
    „Schon klar. Lasst mir was vom Brotpudding übrig, vor allem von dem mit den Rumrosinen und der Whiskeysauce."
    Wade hob eine Hand, woraufhin Nat losfuhr. Als Chloe sich kurz umdrehte, war von Luke nichts mehr zu sehen. Er war so mit dem Wald um sie herum verschmolzen, als wäre er nie da gewesen.
    Einen Moment später fuhren sie durch eine weitere Kurve, vor ihnen tauchte das Haus auf. Es war groß und ausladend, auch wenn es nicht an die Dimensionen von Nottoway heranreichte, mit Ecken und Kanten und mit Verzierungen, dazu eine Dachveranda, und das alles in einer Mischung, die vom französischen Kolonialstil bis zum Neoklassizismus reichte. Mit viel Charakter machte es wett, was ihm an Pracht fehlte. Es konnte sich nicht von seiner besten Seite zeigen, weil die Fenster mit Sperrholzplatten vernagelt und der kleine Eingangsbereich mit Sandsäcken verbarrikadiert worden waren. Der vordere Rasen war zu einem Parkplatz umfunktioniert worden, auf dem Trucks, Geländewagen, Limousinen und sogar ein Wohnmobil standen. Wachposten hatten hinter dem Hauptgesims des Dachs Posten bezogen, und ringsum in den Wäldern sowie entlang des Ufers waren weitere Wachen zu sehen, die das Gebäude nach allen Seiten hin sicherten. Wades Zuhause war in eine streng gesicherte Festung verwandelt

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