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Der Berg Der Abenteuer

Der Berg Der Abenteuer

Titel: Der Berg Der Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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auf den Zweigen eines Baumes zu schaukeln. Komm, Lucy, ich helfe dir.«
    Geschickt schob er Lucy hinauf. Die anderen schafften es allein. Und bald saßen alle in den Wipfeln der Bäume, in denen der Wind spielte.
    »Ach, ist das himmlisch!« rief Dina selig.
    »Man kommt sich wie auf einem Schiff vor«, meinte Jack. »Kiki, klammere dich doch nicht so an mir fest. Du wirst schon nicht herunterfallen.«
    Schneelein stand unten und schrie jämmerlich. Vergeblich versuchte es, an Philipps Baum hinaufzuklettern, und lief ein Weilchen ratlos um den Stamm herum. Dann rannte es plötzlich zornig davon, hüpfte auf einen Felsen, sprang hinunter und wiederholte dasselbe unermüdlich, ohne auch nur eine Sekunde stillzustehen. Die Kinder lachten, als sie sahen, wie Schneelein seine Wut aus-tobte.
    Plötzlich erhob sich in der Ferne ein furchtbarer Lärm.
    Es war ein wüstes Durcheinander von Kläffen, Winseln, Heulen und Knurren.
    »Die Hunde!« Jack versuchte zu erkennen, woher die wilde Jagd kam. ,, Sie sind bestimmt hinter dem Schwarzen her.«
    Nun hörten die Kinder weiter unten Zweige und Äste knacken. Das Heulen der Meute wurde stärker. Dann sahen sie, wie ein Mann über einen kahlen steinigen Hang lief. Es war der Neger.
    Die Hunde jagten hinter ihm her. Lucy wäre vor Schreck fast vom Baum gefallen. Mit zitterndem Herzen beobachteten die Kinder die fürchterliche Hetzjagd. Hoffentlich gelang es dem Mann, zu entkommen.
    Schon hatte der vorderste Hund ihn beinahe erreicht, da kam der Mann an einen Baum. Hastig zog er sich hinauf und verschwand zwischen den Zweigen. Die Hunde sprangen wütend an dem Stamm hoch und vollführten einen Höllenlärm.
    Lucy schluckte erregt. Tränen liefen über ihr Gesicht, ihre Lippen bebten. Wie leid tat ihr der Verfolgte. Die anderen Kinder beobachteten den Vorgang mit grimmigen Gesichtern. Philipp überlegte, ob er den Versuch machen sollte, die Hunde zurückzurufen.
    Da erschien ein zweiter Mann auf der Bildfläche. Ge-mächlich schlenderte er auf den Baum zu, den die Hunde wie wild ankläfften. Die Kinder konnten sein Gesicht nicht erkennen, da er zu weit von ihnen entfernt war.
    Plötzlich schrillte eine Pfeife durch die klare Bergluft.
    Sogleich wandten sich die Hunde um und liefen auf den Mann zu. Dieser stand jetzt ganz in der Nähe des Baumes. Offenbar forderte er den Neger auf herunterzukommen. Aber dieser rührte sich nicht.
    Nun gab der Mann den Hunden einen Wink. Sofort rannten sie wieder zu dem Baum und umsprangen ihn heulend. Darauf wandte sich der Mann um und ging den Weg zurück, den er gekommen war.
    »Oh, wie schrecklich!« schluchzte Lucy. »Er hat die Hunde zurückgelassen, um den Schwarzen zu bewachen, bis er vor Hunger stirbt oder sich ergibt. Philipp, was sollen wir nur machen?«
    »Ich werde hinuntergehen und die Hunde zurückrufen«, antwortete Philipp. »Zuerst muß der Mann aber verschwinden. Dann werde ich versuchen, sie von dem Neger fortzulocken, damit er fliehen kann.«
    Philipp wartete etwa zwanzig Minuten. Dann glitt er vom Baum und schlich vorsichtig durch die Büsche. Aber plötzlich fuhr er erschreckt zusammen. Eine schwere Hand legte sich auf seine Schulter und umklammerte sie mit eisernem Griff. Er wurde mit einem Ruck herumge-dreht — und stand dem Mann gegenüber, der die Hunde auf den Neger gehetzt hatte.
    Vergebens versuchte Philipp sich zu befreien. Er wagte es nicht, um Hilfe zu rufen, weil er die anderen Kinder nicht verraten wollte. Verflixt nochmal! Warum hatte er bloß nicht länger gewartet, bevor er sich auf den Weg machte!
    »Was tust du hier?« schrie der Mann, an dessen Sprache Philipp sofort den Ausländer erkannte. »Wer bist du, Junge?«
    »Ich bin hierher gekommen, um Schmetterlinge zu suchen«, stotterte Philipp und versuchte so auszusehen, als hätte er nicht die leiseste Ahnung davon, daß es außer Schmetterlingen noch andere Dinge auf der Welt gab.
    Der Mann gefiel ihm gar nicht. Er hatte ein böses, raub-vogelartiges Gesicht mit langen Augenbrauen und dunklen stechenden Augen, die jeden zu durchbohren schienen, den er ansah. Es würde nicht leicht sein, diesen Menschen zu täuschen, das sah Philipp sofort.
    »Mit wem bist du hergekommen?« fragte er nun und verstärkte den Griff seiner stahlharten Finger, so daß Philipp sich vor Schmerz krümmte.
    »Ich bin allein, wie Sie sehen«, antwortete der Knabe.
    Der Mann sah ihn durchdringend an. »Du kannst noch nicht lange hier sein, sonst hätten meine Hunde dich auf-gespürt.

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