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Der Berg Der Abenteuer

Der Berg Der Abenteuer

Titel: Der Berg Der Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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zu Philipp. Und von neuem begann er darüber nachzugrübeln, wie es möglich gewesen war, daß die ganze Gesellschaft von Menschen und Hunden plötzlich vor seinen Augen verschwinden konnte. Er mußte die steile Felswand morgen näher untersuchen. Vielleicht entdeckte er einen verborgenen Zugang zu dem Berg.
    »Glaubst du, daß Bill heute kommen wird?« fragte Lucy am nächsten Morgen.
    Jack rechnete nach und schüttelte den Kopf. »Nein, al-lerfrühestens morgen, aber nur, wenn David sehr schnell zurückgeritten ist und die beiden sofort wieder aufgebro-chen sind. Trotzdem wollen wir jetzt für alle Fälle immer eine Nachricht für Bill zurücklassen.«
    Jack hatte den kleinen Zettel vom Tage vorher aus Schecks Zaumzeug herausgenommen, als er den Esel zur Höhle brachte. Nun machte er sich daran, eine neue Mitteilung zu schreiben. Er berichtete darin von Philipps Verschwinden an der Felsmauer und von dem Auftauchen des Hubschraubers. Es war vielleicht gut, alles auf-zuschreiben, was er wußte, für den Fall — nun ja, für den Fall, daß irgend etwas passierte und er mit den Mädchen ebenfalls gefangen wurde. Auf diesem Berg hatten sich schon so viele merkwürdige Dinge ereignet, hier mußte man auf alles gefaßt sein. Es war ja auch möglich, daß die Männer aus Philipp herausbekamen, daß noch andere Kinder in der Nähe waren. Dann würde man sie ebenfalls aufspüren und einsperren.
    Jack führte Scheck an eine schattige Stelle neben dem Bach, an der saftiges Gras wuchs, und band ihn dort mit einer langen Leine an einem Baum fest. So konnte sich der Esel nach Belieben bewegen oder im Wasser stehen und trinken. Scheck behagte diese Lebensweise, aber er vermißte Schneelein. Unruhig blickte er sich um. Wo mochte sein kleiner Freund geblieben sein?
    »Schneelein wird bald wieder zurückkommen«, tröstete Jack und strich ihm zärtlich über die lange graue Nase.
    »Hab nur ein wenig Geduld.«
    »Was wollen wir heute machen?« fragte Lucy, als Jack zurückkam. »Ohne Philipp habe ich eigentlich zu nichts Lust.«
    »Wollt ihr mit mir zu der Felsmauer gehen, an der Philipp gestern mit den andern verschwand?« fragte Jack.
    »Vielleicht können wir herausbekommen, wohin er gebracht wurde. Ihr müßt aber sehr vorsichtig und leise sein, damit uns niemand überrascht.«
    Lucy war nicht sehr begeistert von diesem Vorschlag.
    Aber nichts in der Welt hätte sie dazu bewegen können, Jack allein zu lassen, wenn auch nur die geringste Gefahr drohte. Sie erklärte sich daher sofort bereit mitzugehen.
    Und Dina wollte selbstverständlich auch nicht zurückbleiben.
    So machten sich die drei also auf den Weg. Für alle Fälle nahmen sie ein paar Dosen mit. Dann brauchten sie nicht den langen Weg zurückzugehen, wenn sie Hunger bekamen. Kiki flog über ihren Köpfen und versuchte die Schwalben zu ärgern, indem er ihre Rufe nachmachte.
    Die flinken Vögel beachteten ihn jedoch überhaupt nicht, sondern fuhren gelassen fort, Fliegen zu fangen.
    Nach einer Weile gelangten die Kinder an die Bäume, auf denen sie gestern im Winde geschaukelt hatten.
    »Wartet einen Augenblick«, sagte Jack und schwang sich in einen Baum hinauf. »Ich will nur mal schauen, ob die Luft rein ist.«
    Er kletterte bis in den Wipfel und suchte die Umgebung mit seinem Fernglas ab. Alles war ruhig. Man hörte nichts als das Rauschen der Bäume und das Zwitschern der Vögel. Von Menschen oder Hunden keine Spur.
    »Alles in Ordnung«, sagte Jack, als er wieder unten bei den Mädchen stand. »Kommt, wir wollen weitergehen.«
    Plötzlich begann Kiki laut zu iahen. Wütend wandte sich Jack nach ihm um. »Halt den Schnabel, Kiki! Gerade jetzt mußt du so einen Lärm machen. Dummer, ungezogener Vogel!«
    Kikis Kamm bewegte sich heftig auf und nieder. Er krächzte ärgerlich und flog auf einen Baum, als wollte er sagen: »Na gut, wenn du so zu mir sprichst, komme ich eben nicht mit!« Beleidigt hockte er auf einem Ast und schielte verstohlen zu den Kindern hin, die sich immer weiter entfernten.
    Bald hatten sie die Felswand erreicht und schauten in die Höhe. Steil, fast senkrecht stieg sie vor ihnen empor.
    Niemand konnte da hinaufklettern, nicht einmal Schneelein.
    »Wo befand sich denn nun die ganze Gesellschaft, als sie plötzlich verschwand?« überlegte Jack. »Es muß ungefähr an dieser Stelle gewesen sein.« Er deutete auf ein Gewirr von Brombeerranken und Schlingpflanzen, die dicht miteinander verflochten waren.
    Auch an anderen Stellen war die Felswand mit

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