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Der Berg Der Abenteuer

Der Berg Der Abenteuer

Titel: Der Berg Der Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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er auf das Zicklein zu und kreischte laut.
    »Das mußte ja kommen«, sagte Jack ergeben. In diesem Augenblick öffnete sich ein Spalt in dem Vorhang zwischen den beiden Zimmern, und ein Gesicht kam zum Vorschein. Ein Paar hervortretende Augen von einem sonderbaren Grünblau blickten die Kinder verwundert an.
    Darunter ragte eine riesige Hakennase in die Luft, die von gelblichen schlaffen Wangen umrahmt war. Darüber wölbte sich eine unheimlich hohe Stirn.
    Die vier Kinder starrten die merkwürdige Erscheinung schweigend an. Wer mochte dieser Mann mit der hohen Stirn sein? Hatten sie ihn nicht schon vorhin im Laboratorium gesehen?
    Jetzt ging ein fragender Ausdruck über sein Gesicht.
    »Kennen wir uns?« fragte eine dünne hohe Stimme. »Ich vergesse jetzt soviel.«
    »Kennen wir uns?« echote Kiki sofort. Er traf den Tonfall des alten Mannes genau.
    Da schob dieser den Vorhang etwas mehr zur Seite und kam erstaunt auf die Kinder zu. Den Papagei, der hinter einer großen Blumenvase hockte, konnte er nicht sehen. Die Kinder vermochten vor Schreck kein Wort hervorzubringen. Wie versteinert blickten sie auf die seltsame Gestalt, die in ein loses Gewand aus blauer Seide gehüllt war. Sollten sie rasch die Flucht ergreifen?
    »Was machen Kinder denn hier?« fuhr der Mann verwirrt fort. »Habe ich euch schon einmal gesehen? Warum seid ihr hier?«
    »Wir — wir suchten nach jemand, den wir verloren hatten«, stammelte Jack. »Und nun finden wir den Ausgang nicht mehr. Könnten Sie uns vielleicht den Weg zeigen?«
    Der alte Mann sah so gedankenverloren und zerstreut aus. Vielleicht würde er dumm genug sein, ihnen den Ausgang zu zeigen, dachte Jack. Aber er irrte sich.
    Ein schlauer Blick glitt über das gelbliche Gesicht des Alten. »O nein«, sagte er schnell. »Hier gibt es Geheimnisse, meine Geheimnisse. Niemand, der in diesen Berg hereinkommt, darf wieder hinaus, ehe ich nicht mit meinen Experimenten fertig bin. Ich bin der König, hier regiert mein Kopf.«
    Er beendete seine Worte mit einem merkwürdig hohen schrillen Ton. Die Kinder wunderten sich. War der Mann wahnsinnig? Er konnte doch unmöglich derselbe König sein, den sie auf dem Thron gesehen hatten.
    »Sie sehen gar nicht wie der König aus«, sagte Lucy.
    »Wir sahen ihn im Thronsaal. Er war groß und hatte eine prächtige Krone und lange schwarze Haare.«
    »Ach ja, sie verkleiden mich immer.« Der Alte nickte mit einem ergebenen Lächeln. »Ich werde einmal König über die ganze Erde sein, weil ich den größten Verstand der Welt besitze. Ich weiß mehr als jeder andere Mensch.
    Mejer sagt, ich würde die Welt regieren,, sobald meine Experimente beendet wären. Und sie sind bald beendet, sehr bald.«
    »Verkleidet Mejer Sie denn als König, wenn Sie in dem Thronsaal erscheinen?« fragte Jack erstaunt. Dann sagte er leise zu den Kindern: »Das tut er natürlich, um Eindruck auf die Fallschirmspringer zu machen. Sie würden keinen Finger für den König rühren, wenn sie ihn in diesem Auf-zug sehen würden.«
    »Ich bin wirklich ein König«, sagte der alte Mann mit Würde, »denn ich besitze genug Verstand dazu. Ich habe ein Geheimnis entdeckt, und ich kann es verwerten. Habt ihr mein großes Laboratorium gesehen? Ach, meine Kinderlein, ich weiß, wie man sich die gewaltigen Kräfte der Welt zunutze macht. Ebbe und Flut, die Winde, die Metalle und die Schwerkraft.«
    »Was ist Schwerkraft?« fragte Lucy.
    »Das ist die Kraft, die dich auf der Erde festhält, die dich zurückbringt, wenn du in die Höhe springst, die einen Ball wieder zur Erde zieht, den du in die Luft geworfen hast. Aber ich — ich habe die Schwerkraft überwunden.«
    Die Kinder konnten nicht recht klug aus den Worten des Mannes werden. Sicher war er verrückt. Möglich, daß er früher einmal Verstand gehabt hatte, aber jetzt konnte nicht mehr viel mit ihm los sein.
    »Glaubt ihr mir nicht?« fragte der Alte. »Ich sage euch, ich habe Strahlen entdeckt, die der Anziehungskraft der Erde widerstehen. Versteht ihr das, meine Kinderlein?
    Ach, es ist wohl zu schwer für euch.«
    »Nein, nein«, widersprach Jack lebhaft. »Sie meinen —
    Sie glauben, Sie hätten Strahlen entdeckt, mit denen man die Schwerkraft aufheben kann? Dann würde zum Beispiel ein in die Höhe geworfener Ball, auf den man diese Strahlen richtete, nicht mehr auf die Erde zurückfallen, sondern weiter durch die Luft eilen. Ist es so?«
    Der Alte nickte zustimmend. »Jaja, es ist ganz einfach.
    Und nun habe ich diese

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