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Der Berg der Sehnsucht: Big Sky Mountain (German Edition)

Der Berg der Sehnsucht: Big Sky Mountain (German Edition)

Titel: Der Berg der Sehnsucht: Big Sky Mountain (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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sie immer das Gefühl, Kleidung aus Cellophan zu tragen - ein Gedanke, bei dem sich ihr die Nackenhaare aufstellten. Und ihre Brustwarzen wurden hart, was unter dem weiten T-Shirt zum Glück nicht auffiel.
    Trotzdem drehte sie sich schnell um und widmete sich der großen Menükarte an der Wand hinter der Theke. Dabei war ihr nur zu deutlich bewusst, dass Hutch sie weiter betrachtete, während die kleine Madison ihn anhimmelte und Tara versuchte, irgendwie die Unterhaltung wieder in Gang zu bringen.
    „Die Rodeotage stehen bald bevor“, sagte Tara mit bemühter Fröhlichkeit. Jeweils am Wochenende, das dem Unabhängigkeitstag am nächsten lag, fand in Parable das County Rodeo statt, begleitet von Feuerwerk und einer Kirmes. Aus der gesamten Umgebung kamen die Leute her, um im Park zu grillen, ihre jeweils bevorzugten Cowboys und Cowgirls anzufeuern und auf der Kirmes Riesenrad zu fahren. „Die Putzkolonne sucht noch Freiwillige. Soll ich dich bei ihnen auf die Liste setzen, Hutch?“
    Diese Frau vergeudet als Hühnerfarmerin ihr Talent, fand Kendra, während sie versuchte, sich zwischen Maisbrotauflauf und frittiertem Catfish zu entscheiden. Tara wäre besser bedient gewesen, wenn sie versucht hätte, Eis an Pinguine zu verkaufen.
    „Ja, klar“, hörte sie Hutch sagen.
    Sie entschied sich für den Maisbrotauflauf, der ihr lieber war als Frittiertes in welcher Form auch immer. Aus dem Augenwinkel sah sie zu Tara, während sie ein wenig die Stimme anhob, um ihre Bestellung aufzugeben. „Zum Mitnehmen“, fügte sie vielleicht ein wenig zu energisch an.
    Plötzlich fiel ihr auf, dass Hutch wieder leise lachte.
    Was war gerade so lustig gewesen?
    Tara stellte sich zu ihr und begann in ihrer Handtasche zu kramen.
    „Ich spendiere das“, sagte Kendra und beobachtete unauffällig, wie Madison sich von Hutch entfernte und sich zu ihr und Tara an die Kasse gesellte. Das Essen wurde eingepackt und überreicht, Kendra bezahlte und wandte sich zum Gehen. Auf dem Weg zur Tür winkte Madison Hutch noch einmal zu.
    „Ich mag den Cowboy-Mann“, verkündete sie mit ihrer glockenhellen Stimme.
    Ein paar Gäste im Lokal reagierten amüsiert, und Kendra selbst überspielte mit einem Lächeln ihren Seufzer, als sie sich zu ihrer Tochter umdrehte. „Komm, wir gehen“, sagte sie und nahm Madisons kleine und ein wenig klebrige Hand. Gemeinsam warteten sie an der Ampel, um die Straße zu überqueren.
    „Wir treffen uns bei dir“, rief Tara ihr nach. Sie schloss den Wagen auf und lachte, weil sie Mühe hatte, die stürmische Hündin zurückzuhalten und in den Fußraum vor dem Beifahrersitz zu dirigieren, damit sie überhaupt einsteigen konnte.
    Kendra nickte, und als die Fußgängerampel auf Grün umsprang, ging sie mit Madison zusammen zu ihrem Volvo.
    „Magst du den Cowboy-Mann nicht, Mommy?“, fragte Madison und kniff wegen der grellen Nachmittagssonne die Augen zusammen.
    Diese Frage kam so aus heiterem Himmel, dass Kendra beinahe mitten auf der Straße stehen geblieben wäre. „Warum fragst du mich denn so etwas, Madison Rose Shepherd?“, erwiderte sie in einem unbeschwerten Tonfall.
    „Wenn er dich anguckt, dann guckst du weg“, erklärte Madison ihr, als sie sich dem Volvo näherten.
    Kendra wunderte sich einmal mehr darüber, was Kinder doch für scharfsinnige Beobachter waren und welche Schlüsse sie zogen. Sie rang sich zu einem noch fröhlicheren Lächeln durch und drückte sanft Madisons Hand. „Ist das wahr?“, gab sie zurück, obwohl sie natürlich wusste, dass es stimmte.
    Madison nickte. „Er guckt dich nämlich ganz viel an“, ergänzte sie dann.
    Zum Glück hatten sie den Wagen erreicht, und die nächsten Minuten war sie damit beschäftigt, Madison in den Kindersitz zu setzen. Die Tüte mit dem Essen stellte sie vor dem Sitz auf dem Boden ab, damit nichts umfallen konnte.
    Angesichts der üblichen Aufmerksamkeitsspanne einer Vierjährigen hatte Kendra Grund zur Hoffnung, dass das Thema bereits vergessen war, als sie am Lenkrad Platz nahm, den Gurt anlegte und den Motor anließ, der laut aufheulte, da sie unbeabsichtigt das Gaspedal zu weit durchtrat.
    „Weißt du, ob der Cowboy-Mann Hunde mag?“, erkundigte sich Madison von ihrem Platz auf dem Rücksitz.
    Kendra nahm Gas weg und fuhr aus der Lücke, dann verließ sie den Parkplatz und sah aufmerksam nach links und rechts, ehe sie auf die Straße einbog, auf der so wie meistens praktisch nichts los war. „Ja, ich glaube schon“, antwortete sie so

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