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Der Berg der Sehnsucht: Big Sky Mountain (German Edition)

Der Berg der Sehnsucht: Big Sky Mountain (German Edition)

Titel: Der Berg der Sehnsucht: Big Sky Mountain (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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sie sich hätte ohrfeigen können. „Ach, wirklich?“
    Hutch deutete mit einer Kopfbewegung auf die Cottagetür, wo Madison stand und sich gähnend die Augen rieb. Daisy war bei ihr. „Du kannst dich glücklich schätzen, das kleine Mädchen in deinem Leben zu haben, ganz gleich, wie es dort hingekommen ist, und umgekehrt gilt das Gleiche. Du bist dazu geboren, Mutter zu sein, Kendra, und dazu auch noch eine richtig gute.“
    „Ach, verdammt“, murmelte Kendra, da sie nicht wusste, was sie darauf erwidern sollte.
    Hutch lächelte, da Madison jetzt richtig wach war und übers ganze Gesicht strahlend auf sie zugelaufen kam.
    „Hallo, Cowboy-Mann!“, jubelte sie. Sie war barfuß, ihr Lockenkopf war verwuschelt und die Wangen noch gerötet.
    „Wenn du mich so nennen willst, kannst du das gern machen“, sagte er lachend und strahlte genau das aus, was sich jedes kleine Mädchen von einer Vaterfigur wünschte.
    Nicht, dass Hutch wirklich so etwas wie eine Vaterfigur gewesen wäre.
    „Magst du Hunde?“, fragte Madison und schaute ihn forschend an.
    Als hätte die Hündin schon eine Antwort auf diese Frage erhalten, sprang sie ihm mit einem Satz auf den Schoß, stützte sich mit den Vorderpfoten an seinen Schultern ab und leckte ihm übers Gesicht.
    „Ja, tue ich“, brachte er irgendwie heraus, obwohl Daisy ihm keine Ruhe ließ. „Und wie du sehen kannst, mögen Hunde mich auch.“
    „Das ist gut“, fand Madison.
    Aus einem unerfindlichen Grund machte die Situation Kendra nervös. „Madison …“, begann sie, verstummte aber gleich wieder.
    „Magst du auch Kinder?“, hakte Madison nach.
    Innerlich stöhnte Kendra auf, während Hutch die Hündin behutsam auf den Boden setzte und ihr über den Kopf strich. „Ja, ich mag Kinder“, antwortete er.
    „Hast du auch welche?“
    „Nein“, sagte er und schüttelte den Kopf.
    „Madison“, versuchte Kendra die Kleine abzulenken, aber es half nichts.
    „Magst du auch meine Mommy?“
    Kendra kniff die Augen zu.
    „Wenn du mich so fragst“, sagte er lässig, „dann kann ich dir sogar sagen, dass deine Mutter und ich alte Freunde sind.“
    Es kostete Kendra Mühe, die Augen wieder zu öffnen und ein Lächeln aufzusetzen, das ihr aber gleich wieder entglitt. Bevor ihr jedoch eine Erwiderung einfallen wollte, stand Hutch auf.
    „Ich glaube, ich gehe jetzt besser, sonst mache ich mich hier noch unbeliebt“, meinte er. Als er dabei Kendra ansah, entging ihr nicht das Funkeln in seinen Augen. „Wir sehen uns“, fügte er hinzu.
    Madison griff nach seiner Hand und sagte fast im Flüsterton: „Warte!“
    Er beugte sich vor und stützte die Hände auf seine Knie. „Was ist denn?“
    „Bist du auch bei diesem Rodeo-Dings?“, wollte sie wissen.
    „Ganz bestimmt“, antwortete er auf eine Art, als würde er mit einer Erwachsenen reden. Vielleicht war ja genau das seine besondere Gabe, dass er Kinder wie ganz normale Menschen behandelte, aber nicht wie eine niedere Spezies, der man seine eigene Überlegenheit demonstrieren wollte.
    „Das lasse ich mir nie entgehen“, fuhr er fort. „Schließlich bin ich doch der Cowboy-Mann.“
    Madison strahlte und war sichtlich zufrieden mit der erhaltenen Antwort. Als Daisy aufsprang und hinter einem Schmetterling herlief, folgte die Kleine ihr mit weit ausgebreiteten Armen, als wolle sie sich auch in die Luft erheben.
    „Cowboy-Mann“, sagte Kendra nachdenklich.
    „Man hat mir schon Schlimmeres an den Kopf geworfen“, scherzte er.
    „O ja, allerdings“, stimmte sie ihm amüsiert zu. Sie hätte aus dem Stegreif mindestens ein halbes Dutzend Begriffe aufzählen können, mit denen sie ihn im Lauf der Jahre betitelt hatte - mal so, dass er es auch hatte hören können, mal auch nur in ihrem Kopf.
    Er pfiff eine Melodie vor sich hin, als er sich wegdrehte und zu seinem Truck ging. Beiläufig winkte er ihr zu.
    Als er in seinen Wagen einstieg und abfuhr, sah Kendra ihm nicht nach.
    „Du bist viel zu schwanger, um arbeiten zu gehen“, sagte Kendra am nächsten Tag zu Joslyn, als sie das Büro betrat. Madison hatte sie in der Tagesstätte abgegeben, Daisy war bei Tara, um den Tag mit ihrer Schwester Lucy zu verbringen. Nun stand sie vor ihrer Geschäftspartnerin, die vor ihr ins Büro gekommen war und am Schreibtisch saß, wo sie fleißig etwas in den Computer eintippte.
    „Das hab ich heute schon mal gehört“, gab Joslyn gut gelaunt zurück. „Von Slade. Von Opal. Von Callie.“
    „Und jetzt auch noch von mir“,

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