Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Bernstein-Mensch

Der Bernstein-Mensch

Titel: Der Bernstein-Mensch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Gregory & Eklund Benford
Vom Netzwerk:
hat­ten die Spra­che des Men­schen ge­lernt, und da­mit na­tür­lich auch sei­ne Na­men.
    „Wir wün­schen Ih­ren Stern ken­nen­zu­ler­nen“, sag­te Jo­na­thon re­spekt­voll. Sei­ne Stim­me klang haar­ge­nau wie die des an­de­ren. Ob die Tat­sa­che, daß er erst nach der Zer­stö­rung des Re­cor­ders ge­spro­chen hat­te, ein Hin­weis dar­auf sein moch­te, daß er der An­füh­rer der bei­den war? Reynolds muß­te bei­na­he la­chen, als er den Wor­ten sei­ner Ge­dan­ken lausch­te. Ei­gent­lich, so er­in­ner­te er sich, muß­te es es hei­ßen, nicht er.
    „Ich bin be­reit, Ih­nen zu er­zäh­len, was im­mer Sie zu wis­sen wün­schen“, sag­te er.
    „Sie sind ein … Pries­ter … ein Die­ner der Son­ne?“
    „Ein Astro­nom“, kor­ri­gier­te Reynolds.
    „Wir möch­ten gern al­les wis­sen, was Sie wis­sen. Und dann möch­ten wir gern Ih­ren Stern be­su­chen und mit ihm re­den.“
    „Selbst­ver­ständ­lich. Ich wer­de tun, was ich kann, um Ih­nen da­bei zu hel­fen.“ Kel­ly hat­te ihn schon dar­auf vor­be­rei­tet, daß die Ali­ens sich für die Son­ne in­ter­es­sie­ren wür­den, des­halb über­rasch­te ihn das al­les über­haupt nicht. Aber nie­mand wuß­te, was sie im ein­zel­nen wis­sen woll­ten oder warum sie es wis­sen woll­ten, und Kel­ly hoff­te, er wür­de es viel­leicht her­aus­fin­den. Im Au­gen­blick fie­len ihm nur zwei Mög­lich­kei­ten ein, das Ge­spräch wei­ter­zu­füh­ren, und bei­des wa­ren Fra­gen. Er ver­such­te es mit der ers­ten: „Was wün­schen Sie denn zu wis­sen? Un­ter­schei­det sich un­ser Stern er­heb­lich von an­de­ren sei­nes Typs? Falls dies so ist, sind wir uns des­sen nicht be­wußt.“
    „Kein Stern gleicht dem an­de­ren“, sag­te der Ali­en. Das war wie­der Jo­na­thon. Sei­ne Stim­me wur­de er­regt. „Was ist? Wün­schen Sie hier nicht zu spre­chen? Ist un­ser Schiff nicht der rech­te Ort für Sie?“
    „Nein, das ist kein Pro­blem“, sag­te Reynolds, nicht ganz si­cher, ob es ver­nünf­tig wä­re, sei­ne Ver­wir­rung wei­ter zu ver­ber­gen. „Ich wer­de Ih­nen er­zäh­len, was ich weiß. Spä­ter kann ich Ih­nen auch Bü­cher brin­gen.“
    „Nein!“ Der Ali­en schrie nicht, aber an der Art, wie sei­ne Bei­ne zit­ter­ten und sei­ne Nüs­tern beb­ten, er­kann­te Reynolds, daß er et­was Un­an­stän­di­ges ge­sagt hat­te.
    „Ich wer­de es Ih­nen mit mei­nen ei­ge­nen Wor­ten be­rich­ten“, ver­bes­ser­te er sich.
    Jo­na­thon stand still und starr da. „Gut.“
    Jetzt war es Zeit, daß Reynolds sei­ne zwei­te Fra­ge stell­te. Er ließ sie in die lan­ge Stil­le fal­len, die auf Jo­na­thons letz­tes Wort ge­folgt war. „Warum wol­len Sie un­se­ren Stern ken­nen­ler­nen?“
    „Aus die­sem Grun­de sind wir hier­her­ge­kom­men. Auf un­se­ren Rei­sen ha­ben wir vie­le Ster­ne be­sucht. Aber es ist der Ih­re, den wir am längs­ten ge­sucht ha­ben. Er ist so kraft­voll. Und gü­tig. Ei­ne sel­te­ne Kom­bi­na­ti­on, wie Sie si­cher wis sen.“
    „Sehr sel­ten“, ant­wor­te­te Reynolds; dies er­gab kei­nen Sinn. Aber warum soll­te es auch? Zu­min­dest hat­te er ein biß­chen dar­über er­fah­ren, wel­cher Art die Missi­on der Ali­ens war, und das war mehr als je­der an­de­re hat­te her­aus­brin­gen kön­nen in den Mo­na­ten, in de­nen sich die Ali­ens lang­sam dem Mond nä­her­ten und da­bei ih­re Was­ser­stoff­bom­ben zün­de­ten, um ih­re Ge­schwin­dig­keit zu ver­lang­sa­men.
    Reynolds war über­rascht, einen plötz­li­chen Aus­bruch von Zu­trau­lich­keit zu ver­spü­ren. Er hat­te sich seit Jah­ren nicht mehr so si­cher ge­fühlt, und eben­so wie vor­hin gab es kei­nen lo­gi­schen Grund für die­se Si­cher­heit. „Wä­ren Sie be­reit, mir auch ein paar Fra­gen zu be­ant­wor­ten? Über Ih­ren ei­ge­nen Stern?“
    „Ge­wiß, Br­ad­ley Reynolds.“
    „Kön­nen Sie mir sa­gen, wie Sie Ih­ren Stern nen­nen? Und was sei­ne Ko­or­di­na­ten sind?“
    „Nein“, ant­wor­te­te Jo­na­thon und senk­te den Kopf. „Das kann ich nicht.“ Sein rech­tes Au­ge zwin­ker­te wie ra­send. „Un­se­re Ga­la­xis ist nicht die­se. Es ist ei­ne Ga­la­xis, die für Ih­re In­stru­men­te zu weit ent­fernt ist.“
    „Ich

Weitere Kostenlose Bücher