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Der Bernstein-Mensch

Der Bernstein-Mensch

Titel: Der Bernstein-Mensch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Gregory & Eklund Benford
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Zäh­nen. „Mor­gen kommt ei­ne Grup­pe von Leu­ten aus Wa­shing­ton her. Sie wol­len sich mit dei­nen Schoß­hünd­chen un­ter­hal­ten. Es scheint, daß nie­mand – und Von­da am al­ler­we­nigs­ten – mit dei­nen Fort­schrit­ten be­son­ders glück­lich ist.“
    „Ich schon.“
    Sims zuck­te die Ach­seln, als woll­te er sa­gen: Das ist ziem­lich egal.
    „Die Ali­ens wer­den sie nie­mals emp­fan­gen“, mur­mel­te Reynolds.
    „Was wol­len sie denn ma­chen? Die Fuß­mat­te rein­ho­len? Das Licht aus­knip­sen? Das wird nicht klap­pen.“
    „Aber das wird al­les ver­der­ben. Mei­ne gan­ze bis­he­ri­ge Ar­beit.“
    „ Wel­che Ar­beit?“ Sims stand auf, kam um den Tisch her­um und blieb hoch auf­ra­gend vor Reynolds ste­hen. „Kein Mensch kann se­hen, daß du ir­gend et­was er­reicht hast, seit du dich dort oben her­um­treibst. Die Leu­te wol­len Re­sul­ta­te, Br­ad­ley, und nicht einen Hau­fen hei­ße Luft. Und bis jetzt hat man von dir nur die Luft ge­kriegt. Das ist nicht dein Pri­vat­ver­gnü­gen. Dies ist ei­nes der be­deu­tends­ten Er­eig­nis­se in der Ge­schich­te der mensch­li­chen Ras­se. Wenn das je­mand wis­sen soll­te, dann du. Herr­gott noch mal.“ Und er wan­der­te wie­der zu sei­nem Stuhl zu­rück. Sei­ne Pfei­fe wipp­te auf und nie­der.
    „Was wol­len sie von mir?“ frag­te Reynolds. „Sieh mal – sie ha­ben be­kom­men, was sie woll­ten. Die Ali­ens ha­ben zu­ge­stimmt, daß ein Team von Wis­sen­schaft­lern ihr Schiff stu­diert.“
    „Wir wol­len jetzt aber mehr als das. Un­ter an­de­rem wol­len wir, daß ein Ali­en her­un­ter­kommt und Wa­shing­ton be­sucht. Denk doch nur an den Pro­pa­gan­da­wert! Und im Au­gen­blick ha­ben wir so et­was ver­dammt nö­tig. Hier sind wir, das ein­zi­ge Land mit ge­nug Ver­stand, um auf dem Mond zu blei­ben. Und un­se­re An­we­sen­heit hier hat sich end­lich in ei­ner Wei­se be­zahlt ge­macht, die die Po­li­ti­ker ver­ste­hen kön­nen. Sie ha­ben dir einen Mo­nat Zeit ge­ge­ben zum Her­um­spie­len – schließ­lich bist du ein Held, und die Pu­bli­ci­ty ist auch nicht schlecht –, aber wie lan­ge sol­len sie denn dei­net­we­gen noch war­ten? Nein, sie wol­len, daß et­was pas­siert, und ich fürch­te, sie wol­len, daß es jetzt pas­siert.“
    Reynolds war be­reit zu ge­hen. Mehr wür­de er hier kaum er­fah­ren kön­nen. Au­ßer­dem wuß­te er schon, was er wür­de tun müs­sen. Er wür­de Kel­ly su­chen und ihr sa­gen, sie müs­se die Män­ner von der Er­de von den Ali­ens fern­hal­ten. Falls sie nicht zu­stimm­te, wür­de er hin­auf­ge­hen und die Ali­ens in­for­mie­ren, und sie wür­den zur Son­ne ab­rei­sen. Aber wenn Kel­ly ihn nun nicht ge­hen las­sen woll­te? Da­mit muß­te er rech­nen. Aber nein – er wür­de ein­fach fol­gen­des sa­gen:
    Wenn Sie mich nicht zu ih­nen las­sen, wenn Sie ver­su­chen, mich von ih­nen fern­zu­hal­ten, dann wer­den sie wis­sen, daß et­was nicht stimmt, und ab­rei­sen, oh­ne sich noch ein­mal um­zu­se­hen. Viel­leicht könn­te er ihr so­gar weis­ma­chen, die Ali­ens sei­en Te­le­pa­then. Er be­zwei­fel­te, daß sie es bes­ser wuß­te.
    Er hat­te sich al­les ge­nau zu­recht­ge­legt. Es konn­te gar nicht schief­ge­hen.
    Er hat­te die Hand be­reits auf der Tür­klin­ke, als Sims ihn zu­rück­rief.
    „Da ist noch et­was, was ich dir bes­ser sa­gen soll­te, Br­ad­ley.“
    „Was?“
    „Von­da. Sie ist auf dei­ner Sei­te. Sie hat ih­nen ge­sagt, sie soll­ten weg­blei­ben, aber es hat nichts genützt. Man hat sie be­ur­laubt. Der Nach­fol­ger kommt zu­sam­men mit der Grup­pe.“

6

    Reynolds saß in sei­nem Druck­an­zug im Cock­pit der Fäh­re und be­ob­ach­te­te den Pi­lo­ten ne­ben ihm, wie er das Ri­tu­al der letz­ten In­spek­ti­on vor dem Start voll­zog. Die to­te, trost­lo­se Ober­flä­che des Mon­des er­streck­te sich ein Stück weit vor der Raum­fäh­re; der Ho­ri­zont lag so na­he, daß man glaub­te, ihn be­rüh­ren zu kön­nen. Reynolds moch­te den Mond. Wenn er ihn nicht ge­mocht hät­te, hät­te er kaum be­schlos­sen, für im­mer hier­her zu­rück­zu­keh­ren. Es war die Er­de, die er haß­te. Noch bes­ser als der Mond war der Welt­raum selbst, je­ne dunkle,

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