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Der Besen im System

Titel: Der Besen im System Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Foster Wallace
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in ihren Körper.
    »Lenore«, sagte er leise. »Als wir in dem Flugzeug waren, und R. V. sitzt da mit seinen kurzen Beinen, die nicht mal bis an den Boden reichen, und schwitzt wie ein Schwein ...«, er fuhr sich mit der Hand durchs Haar, »... da sagt er mir plötzlich und ohne jede Vorwarnung, dass du ihm gehörst und dass ich ihm versprechen soll, dich ihm nicht wegzunehmen.« Er schaute auf sie hinunter. »Ich dachte nur, du solltest das wissen.«
    Lenore nahm Langs Hand von ihrem Ärmel und hielt sie fest, während ihre Augen trockneten. Sie roch sich selbst.
    »Als wärst du sein Auto oder ein Fernseher«, sagte Lang kopfschüttelnd. »Er verlangte von mir, dass ich sein Besitzrecht an dir respektiere, so etwas in der Art.«
    Sein Arm brachte Lenore wieder ganz nah an seine Brust. Sie spürte, wie etwas gegen ihren Bauch drückte, von dem ihr erst später klar wurde, was es war.
    »Wie, glaubt er, fühlen wir uns dabei?«, sagte Lang in ihre Haare. »Ist das fair oder was?«
│h│
    »Entschuldige. Mehr kann ich dazu nicht sagen.«
    »...«
    »Falls das in einem solchen Fall überhaupt angebracht ist.«
    »...«
    »Wovon ich jedoch überzeugt bin.«
    »Ricky, das ist albern. Du brauchst dich doch nicht zu entschuldigen. Es gibt überhaupt keinen Grund.«
    »Ich weiß. Eine Entschuldigung bringt uns nicht einen Millimeter weiter.«
    »Ja, sozusagen.«
    »Was?«
    »...«
    »Das liegt aber nur daran, dass du völlig verkrampft bist, Rick. Nervosität ist hier der Killer Nummer eins, das weiß jeder.«
    »Nein. Selbst wenn ich nicht so verkrampft wäre, es würde überhaupt keinen Unterschied machen. Du würdest es nicht einmal merken , verstehst du das denn nicht?«
    »Du bist wahrscheinlich nur so verkrampft, weil du dauernd daran denken musst, wie deine Verlobte jetzt in den Armen meines Mannes liegt, habe ich Recht? Also begeistert bin ich darüber auch nicht, das sage ich dir.«
    »Aber nicht mehr nach dem morgigen Tag. Nein, ich bin nicht wütend. Morgen ist Schluss damit.«
    »Schluss mit was?«
    »Morgen werden Lenore und ich mit der Schwärze verschmelzen, vereint in Zucht und Entsagung.«
    »Zucht?«
    »...«
    »Entsagung?«
    »Sozusagen.«
    »Ach komm, ihr kauft euch Eintrittskarten für Andys Wüste und sucht nach Oma Lenore, die wahrscheinlich auf irgendeiner Düne herumkraucht. Ich weiß genau, was ihr morgen vorhabt.«
    »Warum erzählt dir Lenore eigentlich alles?«
    »...«
    »Mir erzählt Lenore nie etwas.«
    »Rick, ich weiß nicht, wie lange ich noch hier bin. Ich meine, früher oder später muss ich nach Atlanta, wenn du verstehst, was ich meine. Aber solange ich noch hier bin, wirst du merken, dass ich vieles tun kann, was sie nicht tun kann. Oder nicht tun will.«
    »In ihrem Fall: nicht kann . Mir fällt gerade auf, dass sie mir kein einziges Mal offen gesagt hat, dass sie nicht will.«
    »Du weißt, dass Andy auch mit deiner Exfrau geschlafen hat, nicht wahr? Ich bin mir jedenfalls fast sicher. Ich habe ihn einmal aus deinem Haus kommen sehen.«
    »Sie ist eigentlich kein schlechter Mensch, fällt mir gerade ein.«
    »Wer?«
    »Mindy, hältst du dich für einen guten Menschen? Wenn du über dich nachdenkst, glaubst du, du bist ein guter Mensch?«
    »Aber natürlich, du Dummchen. Wo bliebe man, wenn man sich nicht für gut hielte?«
    »...«
    »Dann würde man sich ja selber nicht leiden können, und was dann?«
    »...«
    »Hallo und willkommen beim Christian Broadcasting Network. Bleiben Sie dran und erleben Sie live: Reverend Hart Sykes und viele interessante Gäste.«
    »Und was ist mit meinem Sohn?«
    »Was?«
    »Vance, meinem Sohn.«
    »Ach, um den hat sich Andy vermutlich gar nicht gekümmert. Ich glaube nicht, dass du dir deswegen Sorgen machen musst.«
    »Ich meine, hast ihn mal gesehen? Kommt er noch nach Hause? Hast du ihn mal auf der Straße gesehen?«
    »Weißt du noch, wie Vance immer Football gespielt hat? Den ganzen Tag. Ehrlich, ich habe noch nie jemanden erlebt, der eine solche Ausdauer hatte. Und wie Daddy immer am Fenster stand und aufpasste, dass der Ball nur ja nicht auf seinen Rasen fiel. Und wenn es dann doch mal passierte, wie er rausrannte in den Garten und mit einem Schraubenzieher die Luft aus dem Ball ließ?«
    »...«
    »Ich habe Vance seit Jahren nicht mehr gesehen, Rick, nach meinem Studium bestimmt nicht mehr. Wo ist er jetzt?«
    »In New York. Studiert an der Fordham. Zumindest bezahle ich dort die Studiengebühren.«
    »Ich habe ihn nicht

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