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Der Besen im System

Titel: Der Besen im System Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Foster Wallace
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deshalb verlässt sie mich jetzt. Quod erat demonstrandum . Und ein A-1, vergessen Sie nicht das A-1.«
    »Aber, Sir, mit der Zeit ...«
    »Es gibt keine Zeit mehr. Zeit existiert nicht. Ich habe sie aufgefressen. Sie ist hier drin, sehen Sie? Sehen Sie, wie das schwabbelt? So schwabbelt die Zeit. Los jetzt, bring mir meine Platte Fett und meine neun Ochsen, sonst schnappt dich mein Doppelkinn und klatscht dich an die Wand.«
    »Soll ich nicht vielleicht besser den Küchenchef rufen? Dann können Sie Ihre Wünsche mit ihm besprechen?«
    »Auf jeden Fall. Hol ihn her. Er soll mir bloß nicht zu nahe kommen. Sonst wird er von meiner Schwarte verschwabbelt bevor er auch nur Pieps sagen kann. Heute Abend wird gefressen. Massenhaft und allein. Denn ich bin jetzt massenhaft allein. Ich will fressen, dass der Fleischsaft nach allen Seiten von mir spritzt, und wenn mir jemand zu nahe kommt, werde ich böse und steche ihn mit der Gabel. Sehen Sie, so etwa!«
    »Sir, ich bitte Sie.«
    »Also lauf um dein Leben. Bring mir etwas, das mich besänftigt. Ich werde zunehmen und weiter wachsen und die Abwesenheit um mich herum füllen mit dem Horror meiner wabbligen Existenz. Yin und Yang. Das ist unaufhaltsames Wachstum. Und jetzt schieb ab.«
    »Gern, Sir.«
    »Und ein paar Grissini wären auch nicht schlecht, haben Sie gehört? Was ist das eigentlich für ein Laden?«
│b│
    »Ich bestehe darauf, du erzählst es mir jetzt.«
    »Kannst du nicht wenigstens diese eine Sekunde warten, bis ich mir überlegt habe, wie ich es dir erzählen soll?«
    »Was gibt es denn da zu überlegen? Da ist etwas passiert, ich bin hier, also erzähl mir einfach nur, was. Was stört dich denn daran?«
    »Pass auf, ich erzähle es dir ja, okay? Krieg nicht gleich einen Anfall. Es ist nur: Die Geschichte ist irgendwie so ... abgedreht, dass ich sie bis jetzt nicht mal selber kapiere ...«
    »Dann legen wir doch einfach unsere Intelligenz zusammen und richten sie auf das, was da Abgedrehtes passiert ist. Immerhin hat meine Intelligenz ausgereicht, eine scheußlich stinkige Walinda zu beruhigen.«
    »... und zweitens darf ich es nicht sagen und muss mir deshalb einen Weg überlegen, wie ich erstens mein Versprechen nicht ganz breche und, zweitens, nicht der Person schade, der das alles passiert ist.«
    »Danke für die klare Auskunft, Lenore. So klar wie dieses Glas Wasser.«
    »Jetzt verschütte nicht gleich alles. Hör mal, du hast gesagt, du hättest einen Riesenhunger und hier bekäme man ein hervorragendes Steak, also warum konzentrierst du dich nicht auf dein Steak? Was übrigens gerade kommt.«
    »...«
    »Ja, sieht wirklich gut aus, danke, Rick. Und wollen wir vielleicht einen Wein dazu, was meinst du?«
    »Ja.«
    »Und welchen?«
    »...«
    » Welchen «
    »...«
    »Na gut, dann vielleicht eine Flasche von dem Hausroten, wenn du nichts dagegen hast ... Mann, du bist wirklich wie ein Kind. Manchmal jedenfalls. Echt, dann hast du den Verstand und das Mitgefühl eines ganz kleinen Kindes.«
    »Das liegt nur daran, dass ich dich liebe, Lenore. Du weißt das. Jede Faser deines Wesens wird von jeder Faser meines Wesens geliebt. Und der Gedanke, dass da etwas ist, das dich angeht und das dich beschäftigt, von dem ich aber nichts weiß, lässt mir das Blut von innen über die Augen laufen.«
    »Interessantes Bild. Aber jetzt iss lieber. Du hast gesagt, du könntest einen ganzen Ochsen essen.«
    »...«
    »Trifft das den Nagel auf den Kopf?«
    »Mein Kopf muss sich von diesem Schlag erst erholen. Deshalb bestehe ich darauf, dass du mir sagst, was passiert ist.«
    »...«
    »Hat es etwas damit zu tun, dass du den ganzen Tag versuchst, diesen Rummage zu erreichen, während ich alle Hände voll zu tun habe, Walinda davon zu überzeugen, dass die Alternative, entweder sie oder du, nicht besonders zielführend ist, auch wenn sie von Frequent persönlich eingestellt wurde. Soll ich mal versuchen, diesen Rummage anzurufen?
    »Er ist nicht da. Er ist gar nicht hier.«
    »...«
    »Anscheinend begleitet er meinen Vater auf einer Auslandsreise.«
    »Und was macht er da?«
    »Darf ich nicht sagen.«
    »Ist es dieselbe Geschichte wie die erste, die du nicht sagen darfst?«
    »Nein, es ist eine andere.«
    »Jetzt bin ich aber beleidigt.«
    »Ich sagte ja, ich erzähle es dir später und nicht jetzt. Kann ich jetzt bitte nur meinen Salat essen, wäre das möglich? Ich bleibe auch heute Nacht bei dir, obwohl ich Candy gesagt habe, ich käme nach Hause. Dann können

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