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Der Bestatter: Thriller (Christian Beyer-Reihe)

Der Bestatter: Thriller (Christian Beyer-Reihe)

Titel: Der Bestatter: Thriller (Christian Beyer-Reihe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Heib
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hinter ihm her ist?«
    »Zwischen mir und Anna ist es vorbei«, meinte Pete mit einem
Seitenblick auf Christian zu Karen, »aber du hast recht.«
    Christian fluchte leise. Daß er daran noch nicht gedacht hatte!
    Zwei Stunden später betraten Volker und Christian das
protzige Immobilienbüro in der Rothenbaumchaussee. Sie mußten nur kurz warten
und konnten dabei Deterings attraktive Vorzimmerdame beim Studium eines
Diätbuches und dem gleichzeitigen Verzehr von winzigen Ananasstücken beobachten.
Als auf der Gegensprechanlange ein roter Knopf blinkte, wischte sie sich
sorgsam die Finger, obwohl sie die Ananasscheibchen mittels eines Zahnstochers
verzehrt hatte, und führte Christian und Volker mit ehrfurchtgebietend
aufrechter Haltung zu ihrem Chef. Detering erhob sich, ging um den Schreibtisch
herum auf die beiden zu und bot ihnen mit jovialer Geste die Hand. Christian
nahm sie nach einem kurzen Zögern. Es war ihm zuwider, diese Hand anzufassen,
die mit großer Wahrscheinlichkeit gewaltsam das Leben aus Kindern herauspreßte.
Detering bemerkte dieses Zögern, doch er blieb freundlich und zuvorkommend.
    »Wie schön, daß nicht nur Makler samstags arbeiten müssen. Was kann
ich für Sie tun, meine Herren? Bin ich zu schnell gefahren?« Seine Stimme war einschmeichelnd.
»Nehmen Sie doch Platz.«
    Christian und Volker setzten sich auf zwei Corbusier-Stühle, die
Deterings Schreibtisch gegenüberstanden. Auch Detering setzte sich wieder. Das
joviale Grinsen wandelte sich in unverhohlene Neugier.
    »Wir sind von der Mordkommission«, begann Christian und beobachtete
Deterings Reaktion aufs genaueste. Es kam keine. Volker sah sich scheinbar
desinteressiert im Raum um, doch Christian wußte, daß er die leisesten
Stimmungsschwankungen seines Gegenübers so sensibel verzeichnete wie ein
Seismograph verborgenes Zittern im Erdinnern.
    Detering blieb vollkommen ungerührt, er tat sogar interessiert: »Sie
kommen mir so bekannt … ja, natürlich, ich habe Sie doch kürzlich im Fernsehen
gesehen. Sie sind hinter dem Bestatter her!«
    Christian nickte. Detering lehnte sich zurück: »Stehe ich unter
Verdacht? Oder habe ich einem Verdächtigen ein Haus verkauft, und Sie wollen
jetzt den Zweitschlüssel, um im Keller zu graben?«
    »Herr Detering, Humor ist in diesem Zusammenhang nicht angebracht«,
sagte Volker kühl.
    »Ja, natürlich, verzeihen Sie.« Detering machte einen Rückzieher.
    Christian schob seine Karte über den Tisch: »Wir möchten Sie bitten,
bei nächster Gelegenheit zu uns ins Präsidium zu kommen, um eine Zeugenaussage
zu machen.«
    Detering war jetzt deutlich auf der Hut. »In welcher Angelegenheit?«
    »Reine Routine. Es geht um einige Ihrer beruflichen Reisen, die Sie
unternommen haben. Möglicherweise haben Sie mit dem Mörder im selben Flugzeug
gesessen.«
    Detering ließ sich Zeit, bevor er fragte: »Wie kommen Sie darauf?«
    Christian stand auf: »Das würden wir Ihnen alles gern erklären, wenn
Sie zu uns kommen. Wie gesagt, reine Routine.«
    Detering blieb demonstrativ sitzen. In seinem Büro beendete er die
Gespräche: »Warum reden wir nicht hier und jetzt?«
    Volker, der ebenfalls schon stand, gab ihm äußerst gepreßt Antwort:
»Hören Sie mir mal gut zu: Wir jagen einen gefährlichen Killer. Wir haben
Besseres zu tun, als uns in Ihrem schicken Büro die Eier zu schaukeln, während
da draußen einer kleine Kinder umbringt! Sie können sich geschmeichelt fühlen,
daß wir Sie persönlich aufgesucht und nicht unseren Praktikanten
vorbeigeschickt haben. Aber jetzt ist Schluß mit den Höflichkeiten. Ein Kollege
von uns wird im Präsidium Ihre Aussage aufnehmen, kommen Sie also pünktlich
heute um siebzehn Uhr. Bitte. Sonst laden wir Sie vor und sind nicht mehr so
nett. Adresse steht auf der Karte. Noch Fragen? Wenden Sie sich vertrauensvoll
an unsere Kollegen. Wir haben keine Zeit für Menschen wie Sie. Guten Tag.«
    Detering schwankte zwischen Wut und Mißtrauen. Er beherrschte sich
mühsam, diesen Affront nicht entsprechend zu beantworten, denn Volkers
Formulierungen deuteten darauf hin, daß sie nichts gegen ihn in der Hand
hatten, nicht einmal sonderlich an ihm interessiert waren. Also besser kein Öl
ins Feuer gießen. Er verabschiedete die beiden mit einer knappen Zusage und
verzichtete darauf, sie zur Tür zu bringen.
    Als Christian und Volker wieder zu ihrem Wagen gingen, meinte
Christian anerkennend zu Volker: »Ich glaube, er ist drauf reingefallen.«
    »Blöder Pisser, der Typ«, war

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