Der beste Fehler meines Lebens - Her sexiest Mistake
Zynismus wie mit einem Mantel von Gucci.
Ted lächelte sie mit einem dümmlichen, unterwürfigen Lächeln an, was ihren Stolz, den Anderson-Auftrag bekommen zu haben, leicht dämpfte.
»Ah, eine neue Pflanze, die du umbringen kannst«, nölte er.
Sie zeigte ihm die Zähne in einem falschen Lächeln. Diese verdammte Pflanze würde am Leben bleiben, selbst wenn es das Letzte war, was sie in dieser Firma erreichte. »Ich hoffe, du hast uns für diese unerwartete Party einen Kaffee mitgebracht?«
Ted hob eine Tasse hoch. Seine eigene natürlich.
»Was kann ich für dich tun, Ted?«
»Das ist eine interessante Frage.« Wieder lächelte er und schlug die langen Wimpern ein paarmal vor den babyblauen Augen auf und nieder.
Mia erwiderte das Lächeln nicht.
»Du bist eine harte Nuss, Mia. Ich versuche, mit dir zu flirten, falls du das nicht gemerkt hast. Sag mir ja nicht, dass du nie flirtest, denn …«
»Ich flirte nie im Büro. Nicht mit Kollegen.«
»Wir könnten aber mehr sein als nur Kollegen. Was meinst du?«
»Ich sagte nie. Verstehst du das Wort?«
Sein Lächeln verlor einiges an Power, aber das war ihr egal. Ted hatte es letzte Woche im Pausenbereich schon einmal bei ihr probiert. Er hatte sie zwischen der Spüle und dem Kühlschrank abgefangen und versucht, sie zu küssen. Sie hatte ihn weggestoßen - vielleicht ein wenig fester als nötig -, aber er hatte eigentlich bloß Glück gehabt, dass sie ihm nicht in die Eier getreten hatte.
Von ihrem Stoß war er rückwärts gegen einen Tisch gefallen und hatte ein Glas Wasser umgeschüttet, das seinen Hintern durchnässt hatte. Er hatte mit einem Scherz darauf reagiert, weil er offensichtlich dachte, das Ganze als Witz zu nehmen würde seinem Ego die Zurückweisung erleichtern, aber Mia hatte gemerkt, wie sauer er gewesen war.
»Du regst dich immer noch über den Kuss auf«, sagte er nun aufreizend väterlich. »Aber ehrlich, Mia, so wie du dich an mich gelehnt hast, dachte ich wirklich, dass du mich zu einem Kuss verführen wolltest.«
»Du hast zu viele Fantasien.« Mia küsste gerne. Aber als Weltmeisterin darin, Berufliches und Privates auseinanderzuhalten, hatte sie schon vor langer Zeit ihre Bedürfnisse in kleine Gruppen eingeteilt. Oberste Priorität: die Arbeit. An zweiter Stelle: Männer.
Und diese beiden würden einander niemals ins Gehege kommen.
Die Männer in ihrem Büro - und es gab eine ganze Menge - verstanden die Signale, die sie aussendete, dass sie nicht zu haben war. Mia wusste, dass man sie die Eisprinzessin nannte, ihr aber auch weniger schmeichelhafte Namen gab. Das war ihr egal, aber als Ted sie küssen wollte, hatte er nicht geahnt, dass er Mia damit in eine Machtposition versetzte. Das bereute er nun zutiefst. Sein Blick war nicht mehr freundlich zu nennen.
»Ich komme zum Grund meines Besuchs hier«, sagte er schließlich.
»Gute Idee.«
»Du hast den Anderson-Auftrag bekommen.«
Die beiden standen zwar in der Firmenhierarchie auf der gleichen Stufe, aber nur, weil Ted schon länger dabei
war. Mia war die Bessere von beiden. Das wusste sie genau und alle anderen im Büro ebenfalls. Auch Ted wusste es.
Aber es gefiel ihm nicht, ebenso wenig ihr Ehrgeiz, neue erfolgreiche Kunden anzuheuern. Im Grunde genommen war er nämlich faul. Das war Mia nicht.
»Ja, ich habe den Anderson-Auftrag bekommen«, sagte sie.
»Du hast ihn mir unter den Händen weggeklaut.«
Aha. Er sah sich als Opfer. Das hätte sie ahnen müssen. Sie hatte den Auftrag ehrlich, mit Blut, Schweiß und Tränen erarbeitet. Okay, vielleicht nicht gerade mit Blut und Tränen, aber sicherlich in den letzten Monaten mit zahlreichen harten Überstunden. Sie hatte sich mit Herz und Seele hineingestürzt, und sie wollte, dass Ted das anerkannte. Doch sie wusste, dass er ihr diese Befriedigung niemals geben würde. »Keine Ahnung, was dein Problem hier ist«, sagt sie leise. »Aber vermutlich ist es schwer auszusprechen.«
Teds Kiefer zuckte. »Ich hätte den Auftrag bekommen sollen.« Er schob eine Akte über ihren wundervollen Baker-Schreibtisch. »Ich hatte die besseren Ideen.«
»Also, das ist aber wirklich nicht nett.«
»Stimmt aber.«
»Du beleidigst hier mein Kreativteam.«
»Ich konstatiere nur eine Tatsache.«
Der Mann war einfach unmöglich. Sie nahm seine Akte und warf sie in den Papierkorb.
Teds Augen blitzten vor Wut auf. »Alte Zicke!«
»Ohhhh. Jetzt hast du es mir aber gegeben, Ted. Und nun raus.«
»Der Auftrag gehört mir!«
»Weißt
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