Der beste Fehler meines Lebens - Her sexiest Mistake
»Ekelhaft. Wenn alte Leute sich küssen.«
Alte Leute wollen mehr als nur küssen, dachte Kevin.
Spät am folgenden Abend hatte sich Kevin mit der Tatsache abgefunden, dass Mia ihre gemeinsamen Nächte sabotierte, weil sie über ihr »Zusammenleben« in Panik geriet. Da hörte er jemanden auf dem Flur.
Es war Mike, der ihn angrinste. Kommt ihr immer noch nicht zum Vögeln?
Kevin seufzte bloß.
Schlimm für dich , bedeutete Mike ihm. Er sah aus, als wollte er ausgehen.
Wohin willst du denn?
Ich hole mir, was du nicht kriegen kannst.
Bei Tess?
Mikes Lächeln verschwand. Dann schüttelte er den Kopf.
Du hast dich doch gestern Abend mit ihr getroffen. Was ist passiert?
In einem … sehr unpassenden Moment hat Linda mir eine
SMS geschickt. Dann Shelley. Sie wollten, dass ich mit ihnen ausgehe.
Kevin schüttelte den Kopf. Du hast einen anspruchsvollen Harem.
He, ich bin mit niemanden ausgegangen, seit ich Tess kenne. Aber das weiß sie nicht.
Die Anrufe sind sehr eindeutig.
Mike nickte. Sein Gesichtsausdruck war anders als sonst: beschämt. Letzte Woche ist das auch schon passiert. Sie hat eine SMS an mich gelesen. Da stand: Komm und fick mich, du Held.
Autsch .
Mike machte einen zustimmenden Laut. Sie hat sich von mir getrennt. Dabei hat sie geweint. Bestürzt zuckte Mike die Schultern. Daher gehe ich wohl wieder mit den anderen aus.
Warum bleibst du nicht einfach hier?, bedeutete Kevin ihm lässig. Er versuchte zu verhindern, dass Mike wieder in sein selbstzerstörerisches Verhalten zurückfiel. Ich hole einen Film …
Mike schüttelte den Kopf und schob sich an ihm vorbei.
Einen Moment später fiel die Haustür ins Schloss.
Seufzend ging Kevin in die Küche. Er hoffte, dass sein Bruder wenigstens vernünftig sein würde. Dann hörte er das Tapsen nackter Füße, ehe Hope den Kopf durch den Türspalt steckte. Sie trug ein schwarzes T-Shirt, das ihr bis an die Knie reichte, und hatte das Haar zum Pferdeschwanz gebunden. Ohne Make-up sah sie wie zwölf aus und ungeheuer süß. »Hey.« Kevin trat einen Stuhl vor sie. »Bist du nicht zu alt für ein Glas Milch und Kekse?«
»Niemals.«
Er wollte schon aufstehen, aber sie winkte ab und bediente sich selbst. Auch er bekam seine Milch. Er bedankte sich lächelnd und wartete ab.
Lange dauerte es nicht.
»Also, mit diesen Beziehungen …« Sie sah Kevin dabei nicht an, sondern blickte auf ihre Milch, als könnte sie die Antwort auf alle Fragen dort finden. »Woher weiß man, dass es das Wahre ist?«
»Über welche Art Beziehung reden wir hier?«
»Gibt es denn verschiedene Arten?«
»Klar. Wir haben freundschaftliche Beziehungen, die Beziehung zwischen Schülern und Lehrern, Liebesbeziehungen …«
»Ja, die.«
»Aha.« Kevin nickte. »Nun, da haben wir die Art von Liebe, die sagt: Ich muss dich einfach haben, sonst ist mein Leben nichts wert. Das ist gewöhnlich eine Teenagersache und dauert vielleicht eine Woche.«
Hope prustete und tauchte den Keks in die Milch.
»Und dann gibt es die Beziehung, die sagt: Ich liebe dich, solange du dich so veränderst, wie ich mir das wünsche. Die dauern gewöhnlich nicht viel länger als die Teenagerbeziehungen.« Das wusste er genau. Bei ihm und Beth war es so gewesen.
Hope schnaubte wieder verächtlich und biss von ihrem Plätzchen ab. Kevin lächelte. »Und dann gibt es die wahre Liebe. Dann denkt man: Ich kann nichts essen, kann nicht mehr schlafen. Sie reißt an deinem Herzen und verschwindet einfach nicht. Das einzige Problem ist, dass sie fast immer fatal endet.«
Hope saß ganz still da, bis sie schluckte. »Wenn du das so beschreibst, kann man den Unterschied ganz leicht herausfinden, oder?«
»Reden wir hier über Adam?«
Hope wandte den Blick ab. »Eigentlich … dachte ich
eher an Tante Mia. Wenn die sich verliebte, ich meine, wirklich verliebte. Vielleicht wünschte sie sich dann Kinder. Vielleicht will sie dann, dass ich bleibe. Um … nun ja, ihr zu helfen.«
Gott, wie süß sie war. »Sie würde sich glücklich schätzen, dich zu haben, Hope.«
Hope spielte einen Moment mit einem weiteren Keks. »Meinst du, sie würde mich haben wollen?«
Wie konnte er ihr sagen, dass Mia niemanden »haben« wollte. »Deine Tante muss in dieser Hinsicht noch ein bisschen an sich arbeiten«, sagte er sanft.
»Können wir das nicht für sie erledigen?«, fragte Hope.
»Nein, leider nicht.«
Hope seufzte. »Findest du es nicht furchtbar, wenn man etwas nicht ändern kann? Um es besser zu
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