Der Bewacher - Swierczynski, D: Bewacher - Fun & Games
als würde es sich in großer Entfernung ereignen und nicht nur ein paar Stockwerke über ihm. Ja, das war ziemlich cool.
»A. D. antworte mir. Was zum Teufel ist passiert, Alter?«
»Ich war das nicht«, sagte A. D.
Der ganze schwarze Rauch. Vor dem diesigen grauen Himmel. Wunderschön.
Jedes Jahr ereignen sich in den Vereinigten Staaten eine Reihe von Gasexplosionen. Aber nur wenige sind stark genug, um ein Gebäude zum Einsturz zu bringen.
Die Verletzungen der Personen, die sich zum Zeitpunkt einer Gasexplosion im Innern des Gebäudes aufhalten, reichen von leichten bis zu mittelschweren Verbrennungen, je nachdem, wie viel Kubikmeter Gas sich vor der Entzündung im Haus angesammelt haben.
Hardie stöhnte. Er war immer noch bei Bewusstsein – zumindest glaubte er das. Er war nur … verwirrt. Er konnte sich nicht erinnern, dass er die Treppe hinuntergefallen oder zu Boden gegangen war. Und wie hatte das Entzünden dieses Streichholzes eine Explosion ausgelöst? In der Luft war kein Gas, so weit er das sagen konnte. Es sei denn, sie hatten eine Substanz ins Haus gepumpt, die man nicht riechen konnte und die extrem entflammbar war …
In dem Fall wären sie ganz schön im Arsch.
Hardie konnte sehen, wie das Feuer hinter der Doppeltür, die zur Treppe führte, wütete. Die Türen fingen an, sich zu schälen und zu verformen. Er spürte die Hitze, die sie abstrahlten. Sie mussten weg hier.
Er rollte seinen Kopf noch rechtzeitig zur Seite, um zu sehen, wie Lane im Türrahmen innehielt, der ins Erdgeschoss führte. Offensichtlich unfähig, eine Entscheidung zu treffen. Das war in Ordnung. Er konnte ihr deswegen keinen Vorwurf machen. Vielleicht dachte sie, er wäre tot, und überlegte, wie sie sich retten konnte. Doch dann kam Lane zu ihm zurück.
»Geh«, forderte er sie auf. »Mach, dass du hier wegkommst – ich komm schon zurecht.«
»Gehen? Wohin? Raus zu den Leuten, die mich umbringen wollen? Das waren die . Sie versuchen, uns aus dem Haus zu jagen.«
»Tja, es funktioniert«, sagte Hardie. Inzwischen war der Raum von Rauch erfüllt; er drang unter der Tür hindurch und durch die schalldichten Deckenpaneelen. »Wir können nicht hier drinnen bleiben.«
Lane verschwand aus seinem Blickfeld. Dann spürte er einen heftigen Schmerz, als sie ihn unter der Schulter packte und versuchte hochzuhieven. Hardie schrie auf und rollte sich zur Seite.
»Ich schaff das allein, ich schaff das allein …«
»Ich wollte dir nur helfen!«
»Ich weiß, aber es ist besser, wenn ich das allein mache.«
Die Handflächen gegen den Teppich gepresst, drückte Hardie sich vom Boden ab und rappelte sich schwankend auf. Er hustete. Scheiße, der Qualm breitete sich schnell aus. Lane ging voran, die Treppe runter. Hardie folgte ihr und schloss die Tür hinter sich. Nicht, dass das viel brachte. Ein großes Feuer wie jenes, das über ihren Köpfen wütete, brauchte nicht lang, um sich durchs Haus nach unten vorzuarbeiten.
»Wir müssen A. D. da rausholen«, sagte O’Neal. »Scheiße, und zwar sofort.«
O’Neal stand jetzt vor dem Lieferwagen, verfolgte das Geschehen. Was für ein Riesenschlamassel. Überall Feuer und Rauch, es verzehrte alle brennbaren Sachen im Obergeschoss.
Das war nicht viel, so weit er sich erinnerte. Ledersofas, ein Flachbildschirm, DVDs und Bücher, Papiere und andere leicht entflammbare Sachen. Der Besitzer war eingerichtet, als wäre er auf der Durchreise.
In seinem Ohr sagte Mann:
»Hör mal.«
In der Ferne – Sirenen. Wahrscheinlich arbeiteten sie sich gerade den Belden Drive hoch. Ein Feuer in diesen trockenen Hügeln war eine ernste Angelegenheit. Man musste es löschen, bevor es sich ausbreitete und in etwas verwandelte, das innerhalb von sechzig Minuten Häuser im Wert von mehreren Millionen verschlang.
»Wenn wir da reingehen, erwischt man uns direkt am Tatort, und dann ist die Sache gelaufen«, sagte Mann. »Besser nur einen von uns als alle drei.«
»Himmel, ist das dein Ernst?«
»Wenn du da unten wärst, wüsstest du, was zu tun ist, oder?«
O’Neal nickte. Da wurde ihm klar, dass Mann ihn nicht sehen konnte. »Ja«, sagte er. Situationen wie diese waren ein weiterer Grund, warum jeder eine versiegelte Spritze mit dem Herzinfarkt-Serum bei sich trug.
»Wir müssen den Roboter holen«, sagte Mann. »Wenn sie ihn finden, wirft das den ganzen Handlungsablauf über den Haufen. Das würde ihren Verdacht erregen. Außerdem müssen wir wissen, wie es im Innern
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