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Der Bilderwächter (German Edition)

Der Bilderwächter (German Edition)

Titel: Der Bilderwächter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Feth
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Topf gekippt hast.«
    » Besten Dank.«
    » Ja«, fuhr Rick fort. » Die Frage ist, ob der Grund seiner Furcht in Birkenweiler zu suchen ist oder hier in Köln. Und ob die Angst überhaupt einen realen Grund hatte.«
    Bert sah ihn fragend an.
    » Menschen können sich doch vor allem Möglichen fürchten. Eine Krankheit können wir immerhin ausschließen. Die Obduktion hat ergeben, dass er völlig gesund war.«
    » Psychische Probleme?«, fragte Bert.
    » Glaub ich nicht. Er war noch jung. Er war, wie wir von Thorsten Uhland wissen, ehrgeizig und fleißig und hatte offensichtlich Ziele.«
    » Im Rahmen der Gesetze.«
    Inzwischen hatten sie erfahren, dass Bodo Breitner sich eine Zeit lang als Drogenkurier über Wasser gehalten hatte. Der Ausstieg aus dem Milieu verlief in den seltensten Fällen reibungslos. Doch die Kollegen, die dieser Spur nachgegangen waren, hatten keinen Hinweis darauf gefunden, dass die Vergangenheit Bodo Breitner eingeholt haben könnte.
    » Er war schon eine ganze Weile sauber«, sagte Rick. » Und es sieht nicht danach aus, dass er rückfällig geworden wäre.«
    » Keine krummen Geschäfte mehr?«, fragte Bert eher sich selbst als Rick.
    » Außer, er hätte seinen Chef beklaut«, antwortete Rick, » doch dazu …« Er stockte und starrte Bert an. » Du meinst …«
    » Das Schließfach.«
    » Das wäre eine Erklärung.« Rick schob seinen Teller beiseite. Er hatte ihn bis auf das letzte Fitzelchen geleert und sogar noch die Soße mit Brot aufgetunkt. » Nur – was soll er entwendet haben, außer …«
    » Bilder.« Bert nickte nachdenklich. » Er kann Bilder gestohlen haben.«
    » Kleinformatige.«
    » Kommt auf die Größe des Schließfachs an.« Bert versuchte, sich an die verschiedenen Formate der Werke zu erinnern. Da waren auch kleinere Bilder gewesen, die ungerahmt in Stapeln gelegen hatten. Zeichnungen, Drucke, Skizzen.
    Alles, was von Ruben Helmbachs Hand berührt worden war, würde sich in naher Zukunft in Gold verwandeln.
    » Es wäre eine Möglichkeit«, murmelte Rick. » Vielleicht hat er den Schatz, der ihm sozusagen in den Schoß gefallen ist, den falschen Leuten angeboten. Oder jemand anders hat Wind davon bekommen und wollte die Bilder ebenfalls.«
    Bert schenkte Wein nach. Er war froh, dass er heute Abend nicht allein trinken musste.
    Rick stieß mit ihm an. Das erzeugte einen wunderschönen Klang, der die Einsamkeit vertrieb.
    Erst jetzt fiel Bert auf, wie bedrückt Rick wirkte.
    » Stress mit Malina?«
    Rick winkte ab, doch seine Augen waren eine Spur dunkler geworden. Er trank sein Glas in einem Zug aus. Bert schenkte ihm nach. Wie alt, fragte er sich, musste man werden, damit Liebe nicht mehr wehtat?
    » Ich weiß es nicht«, murmelte Rick, als hätte Bert die Frage laut gestellt. » Ich weiß es wirklich nicht.«
    Bert ahnte, es würde ein langer Abend werden.
    *
    Noch als Ilka Jettes Wagen am Tor abgestellt hatte, wusste sie nicht, was sie zu Thorsten sagen, wie sie das Gespräch beginnen würde.
    Sie wunderte sich zuerst, dass keine Presseleute das Haus belagerten. Doch dann erinnerte sie sich daran, dass Merle einmal erzählt hatte, wie eifersüchtig die Schwestern Ritter über Rubens Werk wachten. Immer schon hatten sie die Fäden eher im Hintergrund gezogen, deshalb war nicht an die Öffentlichkeit gedrungen, dass sie für den Nachlass ein eigenes Haus gebaut hatten.
    Ilka nahm es als gutes Omen und zwang sich, ohne Hast auf das kleine Gebäude zuzugehen. Im Haupthaus brannte Licht, auch die Außenbeleuchtung war eingeschaltet.
    Krähen schrien.
    Sonst war Stille.
    Thorsten öffnete ihr und diesmal schlüpfte Ilka gehorsam in die bereitgestellten Überzieher. Sie hatte sich vorgenommen, alles zu vermeiden, was ihn gegen sie aufbringen konnte.
    » Warum hast du nicht auf meine Nachrichten reagiert?«, fragte er sie barsch.
    » Unser Haus wird von Reportern belagert«, antwortete Ilka wahrheitsgetreu. » Und das Telefon lief heiß. Wir haben es stummgeschaltet. Mit unseren Handys haben wir es genauso gemacht. Unser Leben gerät gerade aus den Fugen.«
    » Tut mir leid«, murmelte er und nahm ihr die Jacke ab.
    Ilka bezweifelte, dass er meinte, was er sagte, doch das behielt sie für sich. Sie folgte ihm in den Raum und versuchte vergeblich, dem Anblick der Bilder auszuweichen. Sie bedeckten jede freie Fläche an den Wänden, stapelten sich auf dem Boden, sprangen einen an, ohne dass man sich wehren konnte.
    » Möchtest du was trinken?«
    » Nein.«
    Ilka setzte sich

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