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Der blaue Express

Der blaue Express

Titel: Der blaue Express Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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wie Chubby. Ich habe Spaß an so einem schönen Mord, und außerdem – na ja, Derek zu kennen macht schon was aus.»
    Katherine nickte.
    «Du hast also gestern mit ihm gegessen», sagte Lenox versonnen. «Gefällt er dir, Katherine?»
    Katherine dachte ein paar Momente nach.
    «Ich weiß nicht», sagte sie sehr langsam.
    «Er ist sehr attraktiv.»
    «Ja, er ist attraktiv.»
    «Was gefällt dir nicht an ihm?»
    Katherine beantwortete die Frage nicht oder wenigstens nicht direkt. «Er hat über den Tod seiner Frau gesprochen», sagte sie. «Er sagte, er wolle nicht so tun, als ob das für ihn etwas anderes als ein ganz außerordentlicher Glücksfall wäre.»
    «Und darüber warst du vermutlich entsetzt», sagte Lenox. Sie hielt inne, und dann setzte sie in einem seltsamen Tonfall hinzu: «Er mag dich, Katherine.»
    «Er hat mich zu einem sehr guten Essen eingeladen», sagte Katherine lächelnd.
    Lenox ließ sich nicht ablenken.
    «Das habe ich an dem Abend gesehen, als er hergekommen ist», sagte sie nachdenklich. «Wie er dich angeschaut hat, und dabei bist du eigentlich gar nicht sein Typ – ganz im Gegenteil. Na ja, wahrscheinlich ist das so was wie Religion – in einem bestimmten Alter erwischt es einen.»
    «Mademoiselle wird am Telefon verlangt», sagte Marie, sie erschien am Salonfenster. «Monsieur Hercule Poirot wünscht Sie zu sprechen.»
    «Noch mehr Blut und Büchsenknall. Na los, Katherine, geh ein bisschen mit deinem Detektiv schmusen.»
    Hercule Poirots betonte, präzise Intonation kam durch den Telefonhörer.
    «Ist dort Mademoiselle Grey? Bon. Mademoiselle, ich habe eine Nachricht für Sie von Monsieur Van Aldin, Madame Ketterings Vater. Er würde sehr gern mit Ihnen sprechen, Mademoiselle; entweder in der Villa Marguerite oder in seinem Hotel, was immer Sie bevorzugen.»
    Katherine dachte einen Augenblick nach, beschloss dann aber, dass es für Van Aldin unangenehm und auch unnötig wäre, zur Villa Marguerite zu kommen. Lady Tamplin würde seine Ankunft mit viel zu viel Trara bejubeln. Sie ließ nie eine Chance aus, Millionäre anzuhimmeln. Deshalb sagte sie Poirot, sie zöge es vor, nach Nizza zu kommen.
    «Ausgezeichnet, Mademoiselle. Ich werde Sie selbst mit einem Wagen abholen. Sagen wir, in etwa einer Dreiviertelstunde?»
    Poirot erschien pünktlich auf die Minute. Katherine erwartete ihn bereits, und sie fuhren sofort los.
    «Nun, Mademoiselle, wie geht es?»
    Sie schaute in seine zwinkernden Augen und wurde in ihrem ersten Eindruck bestätigt, dass Monsieur Poirot etwas sehr Anziehendes hatte.
    «Das ist unser privater roman policier, nicht wahr?», sagte Poirot. «Ich habe Ihnen versprochen, dass wir ihn zusammen untersuchen. Und ich halte meine Versprechen immer.»
    «Sie sind zu freundlich», murmelte Katherine.
    «Ah, Sie spotten über mich; aber Sie möchten sicher etwas über die weitere Entwicklung des Falles hören, oder nicht?»
    Katherine gab zu, dass sie gern etwas hören würde, und Poirot entwarf ihr ein knappes Porträt des Comte de la Roche.
    «Sie glauben also, er hat sie getötet», sagte Katherine nachdenklich.
    «Das ist die Theorie», sagte Poirot zurückhaltend.
    «Glauben Sie selbst es auch?»
    «Das habe ich nicht gesagt. Und Sie, Mademoiselle, was meinen Sie dazu?»
    Katherine schüttelte den Kopf.
    «Wie soll ich das wissen? Ich verstehe doch nichts von solchen Sachen, aber ich finde, dass…»
    «Ja?», sagte Poirot ermutigend.
    «Also – nach allem, was Sie mir über den Comte erzählt haben, klingt er nicht wie die Art Mann, die wirklich jemanden umbringen würde.»
    «Ah! Sehr gut», rief Poirot. «Sie stimmen mir zu, das ist genau das, was ich gesagt habe.» Er sah sie scharf an. «Aber sagen Sie mir, haben Sie Mr Derek Kettering kennen gelernt?»
    «Ich bin ihm bei Lady Tamplin begegnet, und gestern habe ich mit ihm gegessen.»
    «Un mauvais sujet», sagte Poirot kopfschüttelnd. «Aber les femmes – sie mögen das, wie?»
    Er zwinkerte Katherine zu, und sie lachte.
    «Er ist die Sorte Mann, die man überall bemerken würde», fuhr Poirot fort. «Zweifellos haben Sie ihn doch im Blauen Express bemerkt?»
    «Ja, ich habe ihn bemerkt.»
    «Im Speisewagen?»
    «Nein. Bei den Mahlzeiten habe ich ihn nicht bemerkt. Gesehen habe ich ihn nur ein einziges Mal – als er ins Abteil seiner Frau gegangen ist.»
    Poirot nickte. «Eine merkwürdige Geschichte», murmelte er. «Ich glaube, Mademoiselle, Sie haben gesagt, Sie seien in Lyon aufgewacht und hätten aus dem

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