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Der Bordeaux-Betrug - Der Bordeaux-Betrug - The Bordeaux Betrayal

Der Bordeaux-Betrug - Der Bordeaux-Betrug - The Bordeaux Betrayal

Titel: Der Bordeaux-Betrug - Der Bordeaux-Betrug - The Bordeaux Betrayal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellen Crosby
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Cabernets kommen aus Bordeaux, einem Ort, den Gott an seinem besten Tag geschaffen hat, indem er ihm perfektes Klima, sonnenreiche Tage und jene Art steinigen Bodens beschert hat, auf dem Weinreben besonders gut gedeihen.
    Anders als die Franzosen benennen die Amerikaner ihre Weine eher nach der Weinsorte als nach der Region, und so sind der französische Bordeaux, der amerikanische Cabernet Sauvignon und das, was die Engländer Claret nennen, allesamt der gleiche Wein. Die meisten sind Verschnitte von mehr als einer Weinsorte – gewöhnlich Merlot oder Cabernet Franc, obwohl manchmal auch etwas Verdot oder Malbec hinzugegeben wird. Die Kunst eines Winzers besteht darin, genau auszutüfteln, wie viel von welcher Sorte beigemengt werden muss, um den perfekten Wein zu erhalten – wobei gesetzlich vorgeschrieben ist, dass der Anteil ›anderer‹ Weinsorten nicht mehr als fünfundzwanzig Prozent betragen darf, sonst ist die Bezeichnung Cabernet Sauvignon nicht erlaubt.
    Quinn war der geborene Tüftler, und ich wusste, dass er bereits über unseren Verschnitt nachgrübelte, obwohl wir die Trauben noch gar nicht geerntet hatten. Den Merlot hatten wir vor ein paar Wochen eingebracht und den größten Teil in Fässern gelagert, doch jenen Teil, den wir mit dem Cabernet zu verschneiden gedachten, hielten wir in Tanks aus Edelstahl.
    »Lassen Sie uns in diesem Jahr etwas PV kaufen«, hatte Quinn seinerzeit gesagt. »Ein paar Tonnen. Das wird dem Wein eine schöne granatrote Farbe verleihen.«
    »Wir kaufen nicht den Petit Verdot von irgendjemand anderem. Ich will nicht, dass ein fremdes terroir in unseren Wein kommt. Sie wissen doch, dass wir nur unsere eigenen Trauben nehmen«, hatte ich gesagt.
    Terroir war der undefinierbare Faktor X eines Weins – wörtlich bedeutet es ›Geschmack des Landes‹, und er unterscheidet jeden Wein vom anderen. Ändert sich der Boden oder die Region, führt das zu einer Veränderung des Weins. Im Frühling hatten wir auf sechs Hektar neue Varietäten gepflanzt, worunter sich auch etliche Morgen Petit Verdot befanden – doch es würde noch drei Jahre dauern, bis wir dort die ersten Trauben ernten konnten.
    »Geben Sie doch endlich Ihren Purismus auf«, hatte er gesagt. »Ich rede von fünf Prozent. Es wird den Wein völlig verändern, und trotzdem ist es immer noch unser terroir . Sie wissen, dass ich recht habe. Sie stellen sich nur auf die Hinterbeine, weil Ihre Mutter es so gehandhabt hat.«
    Es schmerzte immer noch, dass er meinen Plan, das Weingut genauso zu führen wie meine Mutter, einmal als ›Weg zum beruflichen Selbstmord‹ bezeichnet hatte. Ich war stolz darauf, wie es ihr und Jacques gelungen war – mit nur wenig Hilfe von Lelands Seite –, uns Reputation zu verschaffen. Quinn freie Hand zu lassen würde dazu führen, dass er alles umkrempelte – er würde Reifungsprozesse verkürzen und sämtliche Tricks benutzen, die ihm moderne Technologien boten.
    »Die Weine, die sie und Jacques gemacht haben, waren einige unserer besten Jahrgänge«, hatte ich geantwortet, verärgert darüber, dass er meine Mutter angeführt hatte, um seine Vorstellungen durchzusetzen. »Ihnen haben wir es zu verdanken, dass wir heute einen so guten Ruf genießen.«
    »Es waren einige der besten Jahrgänge«, hatte er geantwortet. »Wir werden bessere produzieren.«
    Ich gab nach, doch ich hatte eisern darauf bestanden, dass die Rebstöcke aus Virginia stammen mussten. Ich kannte einige Weingüter, die Weintrauben in Kalifornien kauften und ihren Wein deshalb ›American wine‹ nennen mussten. Wir produzierten Virginia -Wein – in diesem Punkt war ich unnachgiebig.
    »Ich nehme das Refraktometer. Wenn Sie alles andere nehmen, fahre ich den Gator rüber zur Traubenpresse«, sagte er jetzt. »In fünf Minuten hole ich Sie ab.«
    Er fuhr mit dem Gator vor, einem Geländefahrzeug, das aussah wie eine Mischung aus Golfauto und Traktor, und ich kletterte auf den Beifahrersitz. Die leichte Brise war wie eine Streicheleinheit für meinen geschundenen Körper, der Himmel war makellos blau, und die Sonne strahlte hell und klar. In der Ferne schienen die Blue Ridge Mountains mit dem Himmel verschmolzen zu sein, sodass man nur schwer sagen konnte, wo das eine endete und das andere begann.
    Quinn bog in den südlichen Zufahrtsweg ab. »Als Sie fort waren, hat Bonita angerufen«, sagte er. »Aus Mexiko.«
    Während der letzten paar Monate hatte er mit Hectors Tochter zusammengelebt, bis ihr Vater starb. Hector

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