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Der Bordeaux-Betrug - Der Bordeaux-Betrug - The Bordeaux Betrayal

Der Bordeaux-Betrug - Der Bordeaux-Betrug - The Bordeaux Betrayal

Titel: Der Bordeaux-Betrug - Der Bordeaux-Betrug - The Bordeaux Betrayal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellen Crosby
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Gooose-Creek-Catering-Unternehmen mit einem dürftigen Samthandschuh über der eisernen Faust leitete. Doch an diesem Abend wirkte sie, als habe man sie durch ein Astloch gezogen. Wir beide hatten den Ehrgeiz unserer Mütter geerbt, die Schwestern gewesen waren. Doch anders als bei mir gab es bei Dominique keinen Schalter zum Ausknipsen. Außerdem benahm sie sich, als habe sie gerade eine Aufforderung erhalten, die Heilige Dreifaltigkeit mit ihrer Wenigkeit zu einem Quartett zu erweitern. Wenn es mal wieder so weit kam, versuchten ihre Mitarbeiter gewöhnlich, ihr aus dem Weg zu gehen. An diesem Nachmittag hatte Joe angedeutet, dass ihre Arbeitswut ihm schließlich den Rest gegeben hatte.
    Meine Cousine wirkte elegant in ihrem schwarzen Pullover aus Kaschmirwolle, den schwarzen Hosen und einer schweren goldenen Halskette. Doch ihr Atem roch stark nach Zigarettenqualm, als sie mich nach französischer Sitte auf beide Wangen küsste. Sie hatte wieder begonnen, Kette zu rauchen.
    Kit warf mir einen Schmatzer zu, wodurch sie verhinderte, das Marilyn-Monroe-Rot ihres Lippenstifts zu ruinieren. Sie trug einen engen, grünen Minirock mit Druckknöpfen an der Vorderseite und ein khakifarbenes Top, das aussah, als habe es zu lange Zeit im Wäschetrockner verbracht. Ihre Kleider sahen alle so aus. Seit der Highschool hatte sie zwanzig Kilo zugenommen, doch sie redete sich immer noch ein, dass es nur zehn seien.
    »Wir sprachen gerade über den Unfall«, sagte Kit. »Du siehst schlecht aus. Ich hörte, du wärst irgendwo aufgeschlagen.«
    »Einige Kratzer auf dem Rücken und ein paar Blutergüsse. In ein oder zwei Tagen ist alles wieder in Ordnung.«
    »Ein paar der Romeos haben sich hier vorhin auf einen Cocktail getroffen«, sagte Dominique. »Dadurch habe ich davon gehört. Mon Dieu , das muss ja schrecklich gewesen sein.« Sie schnappte sich zwei Speisekarten. »Irgendjemand sagte, Joe sei gestern Abend mit der Frau, die umgekommen ist, auf Mount Vernon gewesen. Ist das wahr?«
    Vermutlich würde sie noch früh genug erfahren, dass der Abend für die beiden nicht auf Mount Vernon geendet hatte, doch ich brachte es nicht übers Herz, es ihr in diesem Moment zu sagen. »Ja.«
    »Ihr sitzt an meinem Tisch. Ich begleite euch.« Sie drehte sich so abrupt um, dass sie beinahe mit einem Kellner zusammengeprallt wäre. Ich bemerkte zwei hellrosa Flecken auf ihren Wangen, als sie sich entschuldigte.
    Nachdem wir uns gesetzt hatten, holte Kit Spiralblock und Stift hervor und legte beides auf den Tisch. »Worum ging es bei der ganzen Geschichte?«
    Ich drehte die kleine Vase mit einer einzelnen roten Rose so herum, dass die Blüte in unsere Richtung zeigte. »Sie und Joe haben die Verlobung aufgelöst.«
    Kits Augen wurden schmal. Sie hatte wie üblich mit dem Make-up übertrieben, sodass es jetzt aussah, als hätte sie ihre Augen geschwärzt wie beim American Football. »Hat sie es dir erzählt, oder war er es?«
    »Er.«
    Sie schlug den Notizblock auf und drückte auf den Knopf des Kugelschreibers. »Sie waren länger verlobt, als manche Ehen halten. Was ist vorgefallen?«
    »Ich weiß es nicht. Er hat sich nicht näher dazu geäußert, und sie hat es noch nicht erwähnt.«
    »Schade.« Sie klickte noch mehrfach mit dem Druckknopf. »Dann erzähl mir, wie du den Wagen von dieser Beauvais gefunden hast.«
    Kit war Bobby Nolands Freundin. Doch sie hatte mir einmal erzählt, dass er ihr klargemacht hatte, Bettgeflüster würde ihm vom Sheriff einen gehörigen Tritt in den Hintern einbringen, und sie müsse sich schon der gleichen Kanäle wie alle anderen Vertreter der Presse bedienen, um an Informationen zu kommen. Ich lieferte ihr einen Kurzbericht der Ereignisse und wartete auf ihre Fragen.
    Eine Kellnerin brachte zwei Gläser chilenischen Cabernet Sauvignon sowie einen Brotkorb mit warmen petit pains und nahm unsere Bestellung entgegen. Kit stieß mit mir an. »Ich hörte, dass an dem Wagen möglicherweise herumhantiert worden ist«, sagte sie.
    »Das Hinterrad an der Fahrerseite hat sich gelöst.«
    »Verstehe.« Sie musterte mich. »Du weißt etwas.«
    »Damit kannst du nichts anfangen.«
    »Ach, komm schon …«
    »Tut mir leid.« Ich presste die Lippen aufeinander und schüttelte den Kopf.
    »Schon gut. Was ist es?«
    »Ich habe neben ihrem Häuschen im Fox and Hound eine Radmutter gefunden. Bobby kam vorbei und hat sie mitgenommen.«
    Kit setzte ihr Weinglas auf dem Tisch ab. Ihr roter Lippenstift hinterließ am Rand einen

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