Der Bordeaux-Betrug - Der Bordeaux-Betrug - The Bordeaux Betrayal
Enkelinnen zu dinieren.«
Ryan Worth tauchte auf, als der Sommelier kam, um die Flasche zu entkorken.
»Guten Abend allerseits«, sagte er. »Wird hier etwas gefeiert? Ausgezeichnete Wahl, dieser Wein.«
Dominique stellte Pépé vor, der aufstand und Ryan die Hand gab. »Mein Großvater, Luc Delaunay«, sagte sie. »Zu Besuch aus Paris.«
»Bei einem Familientreffen möchte ich nicht stören«, sagte Ryan. »Ich bin hier, um mit Shane Cunningham und dieser zauberhaft aussehenden Weineinkäuferin, mit der er verabredet ist, zu Abend zu essen.«
»Ich habe sie gesehen, als sie mit Shane hereinkam«, sagte Dominique. »Sie ist umwerfend.«
Ich schaute von Dominique zu Ryan. »Meinen Sie etwa Nicole Martin?« Meine Stimme wurde lauter, und das Paar am Nachbartisch unterbrach die Unterhaltung und starrte uns an. Dominique legte einen Finger auf die Lippen und runzelte die Stirn. Ich senkte die Stimme. »Sie ist Weineinkäuferin?«
»Da Sie sie zu kennen scheinen, erstaunt es mich, dass Sie das nicht wissen«, sagte Ryan. »Sie ist hier, um die Washington-Flasche zu kaufen.«
»Ist das Ihr Ernst?«
»Mein voller Ernst.« Er wirkte irritiert. »Ich kann nicht glauben, dass sie es Ihnen nicht erzählt hat. Sie ist private Einkäuferin für stinkreiche Sammler, vorwiegend aus Kalifornien. Irgendein Kunde mit Taschen voller Geld hat ihr gesagt, sie solle es nicht wagen, ohne diese Flasche von der Auktion nach Hause zu kommen. Sie hat das Verhalten eines Barrakudas, wenn sie hinter etwas her ist, habe ich gehört.« Er strich seine Krawatte glatt und wirkte plötzlich gehemmt. »Shane meinte, sie wolle sich von mir über diese Flasche schlau machen lassen.«
»Das glaube ich gerne, dass sie das will«, sagte ich.
»Tut mir leid, dass ich aufbrechen muss, aber sie warten auf mich. Entschuldigt mich bitte, Leute!« Er wechselte ins Französische und sagte zu Pépé: »Sie scheinen einen ausgezeichneten Geschmack für Weine zu haben, mein Herr, daher interessiert es Sie vielleicht, dass ich der Weinkritiker der Washington Tribune bin. Es ist eine der bekannteren amerikanischen Zeitungen. Meine Kolumne wird an mehr als zweihundert Zeitungen im ganzen Land verkauft. Ein Connaisseur wie Sie dürfte vielleicht Interesse an einigen meiner Kritiken haben.«
Ich vermied es, Augenkontakt mit meinem Großvater aufzunehmen. Dominique bekam einen kurzen Hustenanfall.
»Ich bin sicher, noch viel von Ihnen lernen zu können, Mr. Worth«, sagte Pépé. »Ich werde meine Enkelinnen bitten, mir einige Ihrer Kritiken zu besorgen, sodass ich sie hier während meines Aufenthalts lesen kann.«
»Sparen Sie sich die Mühe. Ich werde ein paar der letzten Ausgaben zusammenklauben und Lucie für Sie geben.«, sagte er. »Auch auf die Gefahr hin, unbescheiden zu wirken, aber sie sind ziemlich gut.«
Er ging, und Dominique und ich grinsten. »Du warst sehr höflich«, sagte Dominique. »Vermutlich hast du mehr über Weine vergessen, als er weiß.«
»Ich hoffe nur, dass seine Kritiken besser sind als sein Französisch«, sagte Pépé. » Il parle français comme une vache espagnole .« Ich hielt mir die Hand vor den Mund, um mein Lachen über diese unverwechselbare französische Beleidigung zu verbergen. Er hatte gesagt, dass Ryan Französisch spräche wie eine spanische Kuh. »Was dich betrifft, ma chère Dominique, seit ich hier bin, bist du zu beschäftigt, um es länger als ein paar Minuten an unserem Tisch auszuhalten, und du siehst erschöpft aus. Ich werde dir beweisen, dass der alte Mann nichts vergessen hat. Und du, Lucie, was hat das mit dem Washington-Wein auf sich? Und welche Auktion? Du hast mir nichts darüber erzählt.«
Er hob eine Augenbraue und wartete auf eine Erklärung. Diktatoren gegenüber mochte unser Großvater höfliche Unwissenheit vorgetäuscht haben, sein eigen Fleisch und Blut ließ er nicht so leicht davonkommen.
»Ich mache den Anfang«, sagte ich zu Dominique, um sie nicht unnötig an unseren Tisch zu fesseln.
Die Auktion machte ihn neugierig, insbesondere Jacks Spende des Margaux. Ich vermied es, in Dominiques Gegenwart Valeries Bemerkung über die Provenienz der Flasche zu wiederholen, da ich Joe nicht hineinziehen wollte. Das würde ich Pépé später berichten. Doch ich erwähnte, dass Jack keine Ahnung hatte, woher die Flasche stammte.
»Jack Greenfield sagt, er habe sie nach dem Tod seines Vaters in dem Weinkeller gefunden, der zum Import-Export-Handel seiner Familie gehörte«, sagte ich. »In
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