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Der Bordeaux-Betrug - Der Bordeaux-Betrug - The Bordeaux Betrayal

Der Bordeaux-Betrug - Der Bordeaux-Betrug - The Bordeaux Betrayal

Titel: Der Bordeaux-Betrug - Der Bordeaux-Betrug - The Bordeaux Betrayal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellen Crosby
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Margaux bekommen Sie eine Jeroboam Pétrus. Damit fahren Sie verdammt gut.«
    Château Pétrus war einer der anderen legendären Bordeaux-Weine, doch damit würden wir auch nicht annähernd so viel erzielen wie mit einer Flasche, die für George Washington bestimmt war. Der Zauber, der die Auktion umgeben hatte, würde sich in Rauch auflösen. Aber Jack würde seine Meinung nicht ändern, und nichts von dem, was ich noch tun konnte, würde ihn umstimmen. Wenn er den Wein zurückhaben wollte, war es so.
    »Ich bringe ihn heute Abend zu Ihnen nach Hause. Um vier Uhr treffe ich mich mit Amanda Heyward, danach kann ich die Flasche abliefern und es hinter mich bringen.« Ich wusste, dass es unfreundlich klang, doch ich war zornig und verletzt.
    Er antwortete mir genauso barsch: »Sie können es morgen hinter sich bringen. Sunny und ich sind heute Abend unterwegs. Und bringen Sie die Flasche zu mir nach Hause, nicht ins Geschäft.«
    »Natürlich.«
    »Noch etwas.«
    Ich schloss die Augen und hatte das Gefühl, als würden Blitze auf sie abgeschossen. Was kam jetzt noch? »Ja?«
    »Ich möchte den Dorgon zurückhaben. Sie werden mir noch dankbar dafür sein. Ich habe gestern eine andere Flasche dieses Jahrgangs getrunken, und er war umgekippt.«
    »Das haben Sie erst gestern Abend festgestellt?«, fragte ich. Also wollte er, dass ich ihm beide Bordeaux-Weine zurückgab.
    »Ich würde Ihnen doch nicht absichtlich eine schlechte Flasche Wein geben.« Er klang überrascht. Ich hatte ihn erneut vergrätzt. »Bitte bringen Sie ihn zusammen mit dem Margaux vorbei.«
    »Ich werde Sie ihnen beide morgen Abend abliefern.«
    »Danke!«
    »Übrigens«, sagte ich, »ich wüsste gerne, ob Sie Valerie Beauvais gekannt haben.«
    Er zögerte einen Moment zu lange, bevor er antwortete. »Sie meinen diese Frau, die neulich den Autounfall hatte?«
    Und ob ich die meinte, und das wusste er genau. Ich ließ ihn zappeln. »Genau die. Die Schriftstellerin. Sie folgte Thomas Jeffersons Weg zu den europäischen Weingütern und hat ein Buch darüber geschrieben.«
    »Ich kenne sie vom Hörensagen.«, sagte er. »Kannte sie, besser gesagt. Bin ihr nie persönlich begegnet. Tut mir leid, Lucie, hier sind gerade Kunden gekommen. Wir sehen uns morgen.«
    Er legte auf, und ich betrachtete eine Weile Jeffersons Büste. Jack Greenfield hatte eben gelogen, und ich fragte mich, warum.
    Hatte die Tatsache, dass er den Margaux zurückhaben wollte, etwas mit Valeries Tod zu tun? Jacks Arthritis war so schlimm, dass er Schwierigkeiten mit dem Öffnen von Weinflaschen hatte. Er wäre kaum imstande gewesen, die Radmuttern an ihrem Wagen zu lösen, oder? Außerdem, warum hätte er ihr Schaden zufügen sollen?
    Außer wenn er herausgefunden hatte, was sie über den Washington-Wein wusste. Den ich ihm schon bald zurückgeben würde, sodass er in seiner Sammlung und aus dem Blick der Öffentlichkeit verschwand.
    Für immer.

Kapitel 11
    I ch nahm noch mehr Ibuprofen und legte mich vor dem Treffen mit Amanda ein paar Stunden hin. Als ich aufwachte, hatten meine Kopfschmerzen nachgelassen, nicht jedoch mein Ärger. Ich war immer noch überzeugt davon, dass Valerie Beauvais etwas mit Jacks Entscheidung zu tun hatte, den Washington-Wein zurückzuziehen. Doch ich wusste nicht, wie oder warum. Und dann war da noch Nicole Martin und ihr Kunde mit Taschen voller Geld. Es heißt, jeder habe seinen Preis. Ich fragte mich, wo dieser bei Jack lag. Wenn Nicole ihm den Mond und die Sterne für diese Flasche bot, würde Jack dann das hoch geschätzte Erbstück seiner Familie verkaufen und einen gewaltigen Reibach machen – oder würde er sie behalten, wie er mir gesagt hatte?
    Amandas Range Rover stand schon in Micks Auffahrt, als ich dort ankam, und ich parkte dahinter. Obwohl Mick und ich eine gemeinsame Grundstücksgrenze teilten, besaßen wir zusammen doch mehr als vierhundert Hektar Land, und daher war es nicht so, als könnten wir uns mal eben den Zuckertopf über den Gartenzaun reichen. Zwischen der Einfahrt zu meinem Grundstück und seinem lagen etwa anderthalb Kilometer.
    Im Unterschied zu meinem Anwesen, das immer eine landwirtschaftlich genutzte Farm gewesen war, erinnerte mich Micks Gut mit seinen parkähnlichen Außenanlagen an ein englisches Herrenhaus. Tulpen-Magnolien und Hartriegel säumten die Privatstraße zu seinem Haus. Im Frühling blühten zwischen den Bäumen Reihen von Osterglocken und Tulpen. Der vorherige Besitzer hatte an allen Bäumen, die die

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