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Der Bordeaux-Betrug - Der Bordeaux-Betrug - The Bordeaux Betrayal

Der Bordeaux-Betrug - Der Bordeaux-Betrug - The Bordeaux Betrayal

Titel: Der Bordeaux-Betrug - Der Bordeaux-Betrug - The Bordeaux Betrayal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellen Crosby
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noch bevor Valerie es wissen konnte. Daher haben Sie sich vielleicht erinnert und mit ihr gesprochen.«
    »Sie scheinen zu glauben, wir seien eng befreundet gewesen«, sagte sie. »Es war eine rein geschäftliche Beziehung. Wir sprachen über ihr Buch.«
    »Was ist mit dem Margaux?«
    »Was soll sein?«
    »Hat sie irgendetwas über dessen Provenienz geäußert?«
    »Mir gegenüber nicht.« Sie schlug sich mit dem Zeigefinger leicht gegen die Lippen, als müsse sie nachdenken. »Erinnern Sie sich, dass ich mir heute Morgen diese Flache angeschaut habe? Wenn Sie mich fragen, ich halte sie für echt. Wichtiger aber ist, dass die richtigen Leute glauben , es handle sich tatsächlich um eine Flasche Wein, die Thomas Jefferson für George Washington gekauft hat.« Ihr Gesichtsausdruck war wieder verächtlich. »Kommen Sie, Lucie! Ein großer Teil des Weinsammelns läuft unter Käufern und Verkäufern an den Büchern vorbei, sobald der Wein das Château verlässt. Es gibt keine schriftlichen Belege. Wer also kann mit Sicherheit sagen, woher er ursprünglich stammt?«
    »Oder macht sich die Mühe, es herausfinden zu wollen«, sagte ich. »Richtig?«
    Sie lächelte ein wenig spöttisch. »Richtig.«
    »Was werden Sie jetzt unternehmen?«
    Sie zuckte die Achseln. »Zu Shane nach Hause fahren.«
    »Ich meinte bezüglich des Weins. Arbeiten Sie schon an einem Deal mit Jack? Oder hilft Ihnen Shane dabei?«
    »Shane!« Sie rollte die Augen. »Er wäre der Letzte, den ich fragen würde.«
    »Ärger im Paradies?«
    »Paradies! Dass ich nicht lache.« Sie lachte nicht. »Der Sex ist gut, aber mit ihm bin ich fertig. Danke für den Kaffee! Ich muss jetzt los.«
    »Sie haben noch nicht gesagt, ob Sie schon einen Deal mit Jack gemacht haben.«
    »Ich weiß. Sie können ja versuchen, es herauszufinden, Schätzchen.« Erneut dieses höhnische Lächeln. Was hatte Quinn nur an ihr gefunden?
    »Vielleicht haben Sie dieses Geheimnis ja mit Quinn geteilt.« Ich stützte mich auf meine Krücke und stand auf. »Übrigens, wie war Ihre Fahrt durch mein Weingut?«
    Sie schaute zur Seite. »Schön.«
    »Lassen Sie die Finger von ihm, Nicole. Lassen Sie ihn in Ruhe.«
    Sie presste ihren Styroporbecher zusammen, und er zersprang. »Das geht Sie überhaupt nichts an.« Ihre Fassade schien plötzlich zu bröckeln.
    »Er hat hier nie jemandem erzählt, dass er verheiratet war«, sagte ich. »Er hat nie von Ihnen gesprochen.«
    Das hätte ich nicht sagen sollen. Doch in ein oder zwei Tagen würde sie sich aus seinem Leben verabschieden, und ich würde dastehen und mit ansehen müssen, wie er eine wie auch immer geartete Hölle durchlebte, in der er gefangen war, sobald er an sie dachte.
    Sie legte ihre Hand aufs Herz, als wolle sie eine Wunde bedecken. »Sie haben kein Recht, über mich zu urteilen. Ich war jung. Er war der beste Freund meines ältesten Bruders. Ich war noch ein kleines Mädchen.« Ihre Stimme schwankte. »Er kannte mich, seit ich zehn war, und sah mich heranwachsen. An meinem achtzehnten Geburtstag sind wir durchgebrannt, um zu heiraten. Ich musste raus aus diesem Haus, und er …« Sie hielt inne, weil ihr Tränen über das Gesicht liefen.
    »Es tut mir leid.« Ich meinte es ernst.
    »Ich muss jetzt gehen.« Sie verschmierte ihren Lidstrich und die Wimperntusche, als sie sich die Augen trocknete, sodass es aussah, als habe sie sich zwei blaue Augen eingehandelt. Ich beobachtete, wie sie auf das Gitter zulief, vornübergebeugt wie im Kampf gegen einen starken Wind.
    Sie drehte sich um. »Sie haben es nicht verdient, es zu wissen, aber er mag Sie, Lucie. Weshalb, bin ich mir nicht sicher.«
    Sie schlüpfte durchs Gitter und lief zum Wagen. Nachdem sie fort war, setzte ich mich wieder aufs Brückengeländer und verfolgte das Wasser des Goose Creek, wie es zum Potomac floss. Irgendwie fühlte ich mich durch Nicole Martin beschämt, die – letzten Endes – netter zu mir gewesen war als ich zu ihr.
    Sie hatte keinen Deal mit Jack Greenfield gemacht – noch nicht. Zumindest glaubte ich das nicht. Vermutlich würde sie die Stadt nicht eher verlassen, bis sie das Geschäft unter Dach und Fach hatte. Ich wollte ihr nicht mehr begegnen, solange sie hier war, und ich hoffte, sie würde sich nicht mehr mit Quinn treffen.
    Wie sich herausstellen sollte, erfüllte sich keiner dieser Wünsche.

Kapitel 14
    A ls ich nach Hause kam, saß Pépé in der Bibliothek auf seinem gewohnten Platz auf dem Sofa und las The Economist . Eine Boyard lag im

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