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Der Bourne Betrug

Der Bourne Betrug

Titel: Der Bourne Betrug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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du?«, fragt der Mann, der sich als Lindros ausgibt, und fährt noch schneller.
    Als Bourne sich nach vorn beugt, sieht er eine Gestalt am Straßenrand stehen. Sie kommen ihr rasch näher. Eine junge Frau, eine Anhalterin mit hochgerecktem Daumen. Sarah. Sie sind fast bei ihr angelangt, als sie plötzlich vor den heranrasenden Wagen tritt.
    Bourne versucht eine Warnung zu rufen, aber er ist stumm. Er spürt, wie der Wagen bockt und schleudert und sieht Sarahs Körper blutend durch die Luft fliegen. In seinem Zorn will er den Fahrer packen …
    Und findet sich in einem Bus wieder. Die Fahrgäste, deren Gesichter ausdruckslos sind, ignorieren ihn völlig. Bourne geht durch den Mittelgang zwischen den Sitzreihen nach vorn. Der Fahrer trägt einen gut geschnittenen Anzug in italienischem Styling. Er ist Dr. Sunderland, der Gedächtnisspezialist aus Washington.
    Â»Wohin fahren wir?«, fragt Bourne ihn.
    Â»Das habe ich Ihnen schon gesagt.« Dr. Sunderland zeigt nach vorn.
    Durch die riesige Windschutzscheibe erkennt Bourne den Strand in Odessa. Er sieht auch Fadi, der lächelnd eine Zigarette raucht, während er auf ihn wartet.
    Â»Alles war arrangiert«, sagt Dr. Sunderland. »Von Anfang an.«
    Der Bus wird langsamer. Fadi hält eine Waffe in der Hand. Dr. Sunderland öffnet ihm die Tür; er schwingt sich an Bord, zielt mit der Pistole auf Bourne, dann drückt er ab …
    Â 
    Bourne wachte von einem hallenden Schuss auf. Jemand stand über ihn gebeugt – ein Mann mit schwarzblauen Bartstoppeln, tief in den Höhlen liegenden Augen und dem niedrigen Haaransatz eines Steinzeitmenschen. Verschleiertes Licht fiel
schräg durch ein Fenster herein und erhellte das breite, ernste Gesicht des Mannes. Hinter ihm war der Himmel weißblau gestreift.
    Â»Ah, Generalleutnant Mykola Petrowitsch Tus. Endlich wieder wach?« Sein schlechtes Russisch litt auch darunter, dass er ziemlich getrunken hatte. »Ich bin Dr. Korovin.«
    Sekundenlang wusste Bourne nicht, wo er war. Die sanften Bewegungen des Betts unter ihm ließen sein Herz einen Schlag aussetzen. Hier war er schon einmal gewesen … hatte er wieder das Gedächtnis verloren?
    Plötzlich fiel ihm alles ein. Er nahm das winzige Krankenrevier wahr, in dem er lag, wusste wieder, dass er sich auf der Irkutsk befand und Generalleutnant Mykola Petrowitsch Tus war, und sagte mit heiserer, belegter Stimme: »Ich brauche meine Assistentin.«
    Â»Augenblick.« Dr. Korovin trat einen Schritt beiseite. »Sie ist gleich hier.«
    Sein Gesicht wurde durch Sorayas Gesicht ersetzt. »Generalleutnant«, sagte sie knapp. »Sie fühlen sich wieder besser?«
    Die Sorge in ihrem Blick war unverkennbar. »Wir müssen dringend miteinander reden«, flüsterte er.
    Soraya wandte sich an den Arzt. »Lassen Sie uns allein«, sagte sie im Befehlston.
    Â»Wie Sie wünschen«, antwortete Dr. Korovin. »Ich melde inzwischen dem Kapitän, dass der Generalleutnant sich auf dem Weg der Besserung befindet.«
    Sobald die Tür sich hinter ihm geschlossen hatte, setzte Soraya sich auf die Bettkante. »Lerner ist heimlich über Bord gegangen«, berichtete sie halblaut. »Als ich ihn als ausländischen Spion identifiziert habe, hat der Kapitän dieser Lösung bereitwillig zugestimmt. Er war sogar erleichtert. Er will keine schlechte Presse, und für seine Reederei gilt das erst recht – also ist Lerner über Bord gegangen.«

    Â»Wo sind wir?«, fragte Bourne.
    Â»Ungefähr vierzig Minuten vor Istanbul.« Soraya stützte ihn, als er sich aufsetzen wollte. »Was Lerners Anwesenheit an Bord betrifft, ist sie uns beiden entgangen.«
    Â»Ich fürchte, mir ist etwas anderes entgangen, das noch viel wichtiger ist«, sagte Bourne. »Gib mir meine Hose.«
    Die hing ordentlich über einer Stuhllehne. Soraya gab sie ihm. »Du musst unbedingt etwas essen. Der Arzt hat dich mit Nährflüssigkeit vollgepumpt, während er dich zusammengeflickt hat. Er glaubt, dass du dich in ein paar Stunden wesentlich besser fühlen wirst.«
    Â»Augenblick, ja?« Er spürte das dumpf schmerzhafte Pochen des Messerstichs und hatte Schmerzen, wo Lerners Tritt ihn getroffen hatte. Sein rechter Bizeps war verpflastert, wo der Eiszerkleinerer ihn gestreift hatte, aber dort spürte er nichts. Als er die Augen schloss, kehrte nur sein Traum von Fadi,

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