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Der Bourne Betrug

Der Bourne Betrug

Titel: Der Bourne Betrug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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alte Aristokratie, der sie selbst entstammte, aufbegehren wollen. Er hatte erkannt, dass sie ihren Eltern liebend gern eine Tüte mit Fäkalien ins Gesicht geworfen hätte. Und er hatte ihren Eifer und ihren Körper ausgenützt. Um seinetwillen hatte sie Verrat geübt, der jetzt viele Menschen das Leben kosten würde. O Gott, o Gott!
    Jetzt wandte sie sich Jamil zu und sagte: »Mich zu vögeln war das Geringste, nicht wahr?«
    Das waren ihre letzten Worte, und sie bekam seine Antwort  – falls er überhaupt eine geben wollte –, nie zu hören, denn der DCI hatte seine Pistole gezogen und schoss sie dreimal in den Kopf. Er war noch immer ein sehr guter Schütze, auch in fortgeschrittenem Alter.
    Annes blicklose Augen blieben auf Jamil gerichtet, als ihr Körper unter ihr zusammenbrach.
    Â»Zum Teufel mit ihr!« Der DCI wandte sich ab. Seine Stimme klang hasserfüllt. »Sie soll in der Hölle braten!«

    Â»Ich kümmere mich um den Abtransport der Leiche«, sagte Karim al-Jamil. »Außerdem schreibe ich eine Pressemitteilung mit einer passenden Erklärung. Ich rufe ihre Eltern persönlich an.«
    Â»Nein«, sagte der Alte müde. »Das ist mein Job.«
    Karim al-Jamil ging zu seiner ehemaligen Geliebten hinüber, die zusammengekrümmt in einer Blutlache lag. Er blickte auf sie herab. Was dachte er dabei? Dass er dringend nach oben gehen, die linke Schublade ihres Toilettentischs aufziehen musste. Als er die Tote mit der Schuhspitze auf den Bauch drehte, sah er jedoch, dass er das Glück weiter auf seiner Seite hatte. Er würde doch nicht in ihr Schlafzimmer hinauflaufen müssen. Er sagte Allah mit einem stummen Gebet seinen Dank.
    Er streifte rasch ein Paar Latexhandschuhe über und zog die S&W hinten aus Annes Hosenbund. Sie hatte also die Geistesgegenwart gehabt, sich zu bewaffnen, bevor sie nach unten ging. Während er sekundenlang ihr Gesicht anstarrte, bemühte er sich, auch nur das Geringste für diese Ungläubige zu empfinden. Aber er fühlte nichts. Sein Herz schlug im selben Rhythmus weiter wie bisher. Er konnte nicht behaupten, dass sie ihm fehlen würde. Sie hatte ihren Zweck erfüllt, auch indem sie ihm geholfen hatte, Overton zu zerstückeln. Was lediglich bedeutete, dass er eine gute Wahl getroffen hatte. Sie war ein Werkzeug, das er geformt hatte, um es gegen seine Feinde einzusetzen, sonst nichts.
    Er richtete sich auf, stand breitbeinig über Annes leblosem Körper. Der DCI kehrte ihm weiter den Rücken zu. »Sir«, sagte er, »das hier müssen Sie sich ansehen.«
    Der Alte holte tief Luft. Er fuhr sich über seine tränennassen Augen. »Was gibt’s, Martin?«, fragte er, indem er sich umdrehte.
    Und Karim al-Jamil schoss ihm mit Anne Helds S&W mitten ins Herz.

    Â 
    Â»Es war kein Unfall. «
    Bourne, der sich stärker als nötig auf die Vorbereitungen zur Landung konzentrierte, gelang es, diese Bombe zunächst zu ignorieren. Sie überflogen Schawar Kili, einst eine bekannte Al-Qaida-Hochburg, bis die US-Luftwaffe es im November 2001 bombardiert hatte. Schließlich erkundigte er sich: »Was war kein Unfall?«
    Â»Sarah ibn Aschafs Tod. Das war kein Unfall.« Muta ibn Aziz war atemlos, ängstlich und erleichtert zugleich. Wie er sich danach gesehnt hatte, sein grausiges Geheimnis jemandem anzuvertrauen! Wie eine Austernschale war es Lage um Lage um sein Herz herum gewachsen und im Lauf der Zeit zu einem hässlichen, missgestalteten Gebilde geworden.
    Â»Natürlich war er das«, widersprach Bourne. Das musste er tun, damit der Bann, der Muta ibn Aziz reden ließ, nicht gebrochen wurde. »Ich muss es am besten wissen. Ich habe sie erschossen.«
    Â»Nein, das haben Sie nicht.« Muta ibn Aziz fing an, sich auf die Unterlippe zu beißen. »Sie und Ihre Partnerin waren zu weit weg, um zielsicher schießen zu können. Mein Bruder Abbud ibn Aziz und ich … wir haben sie erschossen.«
    Jetzt wandte Bourne sich ihm zu, aber mit äußerster Skepsis im Blick. »Das haben Sie sich nur ausgedacht.«
    Muta ibn Aziz wirkte gekränkt. »Weshalb sollte ich das tun?«
    Â»Wollen Sie die ganze Liste hören? Sie machen sich nach wie vor an meinem Kopf zu schaffen. Sie haben’s getan, um Fadi und seinen Bruder auf mich zu hetzen.« Er runzelte die Stirn. »Sind wir uns schon mal begegnet? Kenne ich Sie vielleicht?

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