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Der Bourne Betrug

Der Bourne Betrug

Titel: Der Bourne Betrug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Haben Sie und Ihr Bruder irgendwas gegen mich?«
    Â»Nein, nein und wieder nein.« Er war aufgebracht, was genau Bournes Absicht entsprach. »In Wirklichkeit … Ich kann’s kaum sagen …«

    Auch als er sich kurz abwandte, hörte Bourne weiter aufmerksam zu, weil er wusste, dass noch etwas kommen würde. Die Sovereign befand sich inzwischen im Endanflug auf Miran Schah. Dieser Anflug führte durch ein enges Tal – Schlucht wäre präziser gewesen – zwischen zwei Bergen an der wilden, gesetzlosen Westgrenze Pakistans.
    Der Himmel war wolkenlos – ein leuchtendes Dunkelblau  –, und um diese Tageszeit blendete die Sonne kaum. Die graubraunen Berge aus dem umgewandelten Vulkangestein des Gebirges am Kurram River – Kalkstein, dunkle Kieselsäure, grüner Schiefer – sahen kahl, feindlich, unbelebt aus. Bourne studierte automatisch seine Umgebung. Er suchte die zerfurchten Bergflanken im Süden und Westen nach Höhleneingängen, die Felswände der Schlucht im Osten nach Bunkern und die von tiefen Rinnen mit Felsblöcken durchzogenen Hügel im Osten nach sonstigen Hinweisen ab. Nirgends war jedoch eine Spur der Anreicherungsanlage der Dujja zu sehen – nicht mal eine Hütte oder ein Unterstand für Viehhirten.
    Seine Anfluggeschwindigkeit war eine Kleinigkeit zu hoch. Er zog die Leistungshebel etwas zurück, sah die Landebahn genau vor sich. Im Gegensatz zu der Startbahn auf Büyük Ada war diese Bahn makadamisiert. Noch immer kein Anzeichen für eine Besiedlung, von einem modernen Laborkomplex ganz zu schweigen. Flog er den falschen Platz an? War dies eine weitere Überraschung aus der unerschöpflichen Trickkiste? Hatte er sich selbst in eine Falle manövriert?
    Zu spät, sich jetzt darüber Sorgen zu machen. Fahrwerk und Landeklappen waren ausgefahren. Die Nadel des Fahrtmessers stand wieder im grünen Bereich.
    Â»Sie fliegen viel zu tief an«, sagte Muta ibn Aziz plötzlich aufgeregt. »So kommen Sie zu kurz auf. Ziehen! Sie müssen ziehen!«

    Nach dem ersten Achtel der Landebahn ging Bourne tiefer, bis die Sovereign aufsetzte. Er ließ die Maschine auf der Bahn ausrollen und machte sich bereit, ein Triebwerk abzustellen. Im nächsten Augenblick nahm er von rechts heranrasende Schatten wahr.
    Er hatte nur noch Zeit, sich zu überlegen, Muta ibn Aziz müsse seine Identität telefonisch nach Miran Schah durchgegeben haben, als die rechte Seite der Maschine mit ohrenbetäubendem Krachen aufgerissen wurde. Die Sovereign erzitterte wie ein waidwunder Elefant und sank mit weggeschossenem Bugfahrwerk auf die Knie.
    Fliegende Trümmerstücke machten Hackfleisch aus fast allem im Cockpit. Instrumente wurden zertrümmert, Schalter und Hebel abgerissen. Aus der Deckenverkleidung quollen abgerissene Kabel.
    Der gefesselte Muta ibn Aziz, der auf der rechten Seite des zerstörten Cockpits gesessen hatte, lag unter einem großen Stück Flugzeugrumpf. Bourne dagegen, der links gesessen hatte, war mit einer Vielzahl von kleinen Schnittwunden, Prellungen und etwas davongekommen, das er in seiner Benommenheit für eine leichte Gehirnerschütterung hielt.
    Irgendein Instinkt brachte ihn dazu, die Schwärze vom Rand seines Blickfelds zurückzudrängen, die Hände zu heben und sein Gurtzeug zu lösen. Als er zu Muta ibn Aziz hinüberstolperte, knirschte eine dicke Schicht Glassplitter unter seinen Schuhen. Im Cockpit stank es nach erhitztem Metall, angesengten Verbundwerkstoffen und geschmolzenen Kunststoffteilen.
    Als er sah, dass Muta ibn Aziz noch atmete, wuchtete er das verformte Rumpfstück – angekohlt, zerschrammt, noch immer sehr heiß – von ihm weg. Aber als er niederkniete, sah er, dass ein Metallsplitter von der Größe einer Schwertklinge seinen Unterleib durchbohrt hatte.

    Er rüttelte den Mann an den Schultern, dann ohrfeigte er ihn kräftig. Muta ibn Aziz öffnete mit flatternden Lidern die Augen und konzentrierte seinen Blick mühsam auf Bourne.
    Â»Ich habe mir nichts ausgedacht«, sagte er mit schwacher, dünner Stimme. Zwischen seinen Lippen quoll Blut hervor, lief ihm übers Kinn. Es sammelte sich nach Kupfer riechend in einer Schlüsselbeingrube.
    Â»Sie sterben«, sagte Bourne. »Erzählen Sie mir, was mit Sarah ibn Aschaf war.«
    Ãœber das Gesicht des Schwerverletzten breitete sich langsam

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