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Der Bourne Betrug

Der Bourne Betrug

Titel: Der Bourne Betrug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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versucht, ihn liquidieren zu lassen. Andererseits hatte er Bourne nie verstanden und immer große Angst vor ihm gehabt. Bourne konnte ihm vieles vorwerfen, aber nicht diese Tatsache. Er hatte nie in die konventionell
strukturierte CI gepasst, sondern war widerstrebend in eine Organisation gepresst worden, die Individualisten grundsätzlich verabscheute. Aber so war’s nun einmal gewesen.
    Jetzt konzentrierte er sich wieder ganz auf Karim al-Jamil.
    Die kleine Maschine stand auf ihrer Parkposition auf dem Vorfeld; ihre Triebwerke verstummten leise pfeifend. Bourne, der die Piloten mitnahm, ging durch die Kabine nach hinten, öffnete die Tür und ließ die Fluggasttreppe für Tyrone herunter, der draußen vorgefahren war.
    Tyrone kam die Treppe herauf, ließ den Hartschalenrucksack vor Bournes Füße fallen.
    Â»Hey, Tyrone. Danke.«
    Â»Mann, ihr braucht hier drin etwas Licht.«
    Â»Absicht, Tyrone.«
    Der junge Mann starrte ihn an. »Sie seh’n wie’n beschissener Araber aus.«
    Bourne lachte. Er hob den Hartschalenrucksack auf, legte ihn auf gegenüberstehende Sitze und klappte ihn auf. Tyrone wurde auf die arabischen Piloten aufmerksam: dunkelhäutige bärtige Gestalten, die ihn halb trotzig, halb ängstlich anstarrten.
    Â»Scheiße, wer sin’ die Typen?«
    Â»Terroristen«, sagte Bourne einfach. Er sah lange genug von dem geöffneten Aktenkoffer auf, um die Situation zu erfassen. »Wollen Sie mal hinlangen?«
    Tyrone lachte. »Hab zwei von denen umgelegt, die’s auf Miss Spuk abgeseh’n hatt’n.«
    Â»Na, wer könnte die wohl sein?«
    Die dunklen Augen des anderen blitzten. »Ich weiß, dass Sie mit Deron befreundet sind, aber leg’n Sie sich nicht mit mir an.«
    Â»Nicht meine Absicht, Tyrone. Entschuldigen Sie, wenn ich weitermache, aber ich hab’s eilig.« Bourne schaltete die Leseleuchten
über den Sitzen ein, klappte sein Mobiltelefon auf und rief die Aufnahmen auf, die er von Fadis Gesicht gemacht hatte. Dann machte er sich daran, kleine Tiegel, Dosen und Tuben zu öffnen und verschiedene eigenartig geformte Prothesen bereitzulegen. »Sagen Sie mir jetzt bitte, von wem Sie reden?«
    Tyrone zögerte einen Augenblick und studierte Bourne, um zu sehen, ob er sich über ihn lustig machen wollte. Offenbar gelangte er zu dem Schluss, er habe sich getäuscht. »Die Rede war von Miss Spuk. Soraya.«
    Bourne, der die Aufnahmen von Fadis Gesicht begutachtete, schob mehrere Prothesen in seinen Mund und bewegte probeweise den Unterkiefer. »Dann bin ich Ihnen zu Dank verpflichtet.«
    Â»Scheiße, was is mit Ihrer Stimme passiert, Mann?«
    Â»Wie Sie sehen und hören, bin ich dabei, ein neuer Mann zu werden«, sagte Bourne. Er setzte seine Verwandlung fort, indem er aus dem Hartschalenrucksack einen dichten Vollbart holte, den er mit einer Schere so zurechtschnitt, dass er genau dem glich, den Fadi getragen hatte. Nachdem er sich den Bart angeklebt hatte, betrachtete er sich in dem Vergrößerungsspiegel aus dem Rucksack.
    Er drückte Tyrone sein Mobiltelefon in die Hand. »Tun Sie mir einen Gefallen, ja? Wie ähnlich sehe ich dem Mann auf diesen Fotos?«
    Tyrone blinzelte, als verstehe er dieses Ansinnen nicht gleich. Schließlich begutachtete er eine Aufnahme nach der anderen genau. Immer bevor er zum nächsten Foto wechselte, studierte er Bournes Gesicht.
    Â»Heiliger Scheiß«, sagte er zuletzt. »Wie mach’n Sie das, Mann?«
    Â»Das ist ein spezielles Talent«, sagte Bourne ernsthaft. »Hören Sie, Sie müssen mir einen Gefallen tun.« Er sah auf seine
Uhr. »In gut elf Minuten kreuzt der Scheißkerl, hinter dem Soraya her ist, hier auf. Ich möchte, dass Sie dann weg sind. Aber folgende Sache ist wichtig. In der vorderen Kabine liegt mein Freund Martin Lindros. Er ist tot. Ich möchte, dass Sie ihn zu einem Bestattungsunternehmen bringen. Er wollte eine Feuerbestattung. Okay? Erledigen Sie das für mich?«
    Â»Bin mit dem Bike da, also muss er vor mir über dem Tank lieg’n, ist das okay?«
    Bourne nickte. »Behandeln Sie ihn respektvoll, Tyrone, okay? Und jetzt verschwinden Sie lieber. Aber meiden Sie das Haupttor.«
    Â»Das tu ich immer.«
    Bourne lachte. »Gut, wir sehen uns auf der anderen Seite.«
    Tyrone starrte ihn an. »Auf der anneren Seit von was?«

KAPITEL VIERZIG
    Während Karim al-Jamil

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