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Der Bourne Betrug

Der Bourne Betrug

Titel: Der Bourne Betrug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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dorthin und erschieße Sie in den Trümmern. Und so wird Martin Lindros, der Fadi, den berüchtigtsten Terroristen der Welt erschossen hat, zum Nationalhelden. Und nachdem ich den DCI liquidiert habe … wen wird der dankbare Präsident wohl zu seinem Nachfolger ernennen?«
    Karim al-Jamil lachte erneut. »Der Dienst wird mir unterstehen, Bourne. Und ich kann ihn nach meinen Vorstellungen umgestalten. Ist das nicht eine Ironie des Schicksals?«
    Bei der Erwähnung der CI-Zentrale glaubte Bourne wieder, Martins drängende Stimme zu hören. Noch nicht , dachte er. Noch nicht.
    Â»Als Ironie des Schicksals erscheint mir«, antwortete er, »was Sarah ibn Aschaf zugestoßen ist.«
    Die Augen ihres Bruders blitzten. Er schlug Bourne mit dem Handrücken ins Gesicht. »Als ihr Mörder sind Sie nicht würdig, ihren Namen auszusprechen!«
    Â»Ich habe sie nicht ermordet«, sagte Bourne langsam und deutlich.
    Karim al-Jamil spuckte ihm ins Gesicht.
    Â»Ich konnte sie nicht erschießen. Soraya und ich waren zu
weit von ihr entfernt. Wir waren beide mit einer Glock 21 bewaffnet. Sarah ibn Aschaf war auf der anderen Seite des Platzes, als sie tödlich verwundet wurde. Wie Sie genau wissen, schießt die Glock nur auf fünfundzwanzig Meter treffsicher. Ihre Schwester war mindestens fünfzig Meter von uns entfernt, als sie getroffen wurde. Das habe ich nur nicht gleich erkannt; damals ist alles zu rasch passiert.«
    Ihr Bruder, dessen Gesicht zu einer Maske erstarrt war, schlug ihm nochmals ins Gesicht.
    Bourne, der diesen Schlag erwartet hatte, schüttelte ihn ab. »Aber Muta ibn Aziz hat mir die Tatsachen wieder in Erinnerung gerufen. In der bewussten Nacht waren sein Bruder und er in der richtigen Position. In der richtigen Entfernung.«
    Karim al-Jamil ließ den Aktenkoffer fallen, packte Bourne mit beiden Händen am Hals. »Wie können Sie’s wagen, über den Tod meiner Schwester zu spotten?« Er zitterte förmlich vor Wut. »Die Brüder Aziz waren wie Familienmitglieder. Wie können Sie’s wagen, ihnen zu unterstellen …«
    Â»Eben weil sie wie Familienmitglieder waren, hat Abbud ibn Aziz Ihre Schwester erschossen.«
    Â»Dafür bringe ich Sie um!«, kreischte Karim al-Jamil, als er anfing, Bourne zu würgen. »Sie werden sich wünschen, Sie wären nie geboren worden!«
    Â 
    Tyrone fuhr mit der Ninja im Zickzack durch die Straßen, während er weiter die Limousine verfolgte. Er hörte, wie Kugeln an ihnen vorbeipfiffen. Er wusste, wie es war, wenn man beschossen wurde; er kannte den Schmerz, wenn ein geliebtes Wesen aus einem fahrenden Auto heraus erschossen wurde. Seine einzige Verteidigung war das Studium der Waffenkunde. Tyrone kannte sich mit Waffen aus, wie seine Crew Gangsta-Rapper oder Pornostars kannte. Er hatte die Eigenschaften jedes Kalibers im Kopf, jeder Handfeuerwaffe, jeder Munition.
Seine eigene Walther PPK war mit Hohlgeschossen geladen: sozusagen gewöhnlichen Hohlladungen auf Steroiden. Beim Auftreffen auf ein weiches Ziel – zum Beispiel einen menschlichen Körper –, zerlegten sie sich vollständig. Die Zielperson hatte das Gefühl, von einem M-80 getroffen worden zu sein. Dass ihre inneren Verletzungen extrem waren, verstand sich von selbst.
    Der Mann schoss mit einer Kaliber .45 auf sie, aber seine Schussweite war begrenzt, die Treffsicherheit gering. Trotzdem wusste Tyrone, dass er’s irgendwie schaffen musste, die Schießerei ganz zu unterbinden.
    Â»Dort vorn!«, sagte Soraya drängend in sein Ohr. »Siehst du die schwarze Glasfassade sechs Blocks vor uns? Das ist die CI-Zentrale.«
    Tyrone gab noch mehr Gas und schloss sekundenschnell zur linken Seite der Limousine auf. So gelangten sie in Reichweite der Luger, aber der verkürzte Abstand war auch zu ihrem Vorteil.
    Soraya riss ihre ASP heraus und schoss fast ohne zu zielen. Das Stahlmantelgeschoss traf den Terroristen mitten ins Gesicht. Aus dem offenen Fenster kam eine Wolke aus Blut und Knochensplittern.
    Â 
    Â»Sie haben Sarah ibn Aschaf ermordet, sich aber nicht dazu bekannt«, brachte Bourne mühsam heraus. »Das haben sie getan, um Fadi und Sie zu schützen. Weil die liebreizende, unschuldige Sarah ibn Aschaf eine heiße Liebesaffäre hatte.«
    Â»Lügner!«
    Bourne bekam nur mühsam Luft, aber er musste weiterreden. Er wusste, dass solche psychologische

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