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Der Bourne Betrug

Der Bourne Betrug

Titel: Der Bourne Betrug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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flüchtig gefragt, wie der CI-Hubschrauber ihn so rasch hatte finden können, aber angenommen, die unverkennbare Silhouette des Hummer habe ihm die Suche erleichtert. Er überlegte kurz. Dann fiel ihm wieder der eigenartige Blick ein, mit dem Tim Hytner ihn gemustert hatte, als er die Mitschrift von Ceviks Telefongespräch in den Händen gehalten hatte. Bei dieser Gelegenheit hatten sie ihn mit dem NEA versehen.
    Â»Verdammt!« Er beobachtete, wie Soraya das Plättchen in ein kleines Kunststoffetui legte, das sie fest verschloss. »Ich
sollte auf der gesamten Strecke bis zum Ras Dejen verfolgt werden, was?«
    Sie nickte. »Befehl des Direktors.«
    Â»So viel zu dem Versprechen, mich von der Leine zu lassen«, sagte Bourne erbittert.
    Â»Jetzt sind Sie sie los.«
    Er nickte. »Danke.«
    Â»Wie wär’s, wenn Sie sich dafür revanchieren würden?«
    Â»Womit denn?«
    Â»Lassen Sie mich Ihnen helfen.«
    Er schüttelte den Kopf. »Würden Sie mich besser kennen, würden Sie wissen, dass ich allein arbeite.«
    Soraya schien etwas sagen zu wollen, überlegte sich die Sache dann aber doch anders. »Hören Sie, Sie haben selbst gesagt, dass Sie bereits Schwierigkeiten mit dem Alten haben. Sie werden jemanden im Dienst brauchen – jemanden, dem Sie unbedingt vertrauen können.« Sie machte einen Schritt auf die Harley zu. »Weil Sie so sicher wissen, wie wir beide hier stehen, dass der Alte eine Möglichkeit finden wird, Sie aufs Kreuz zu legen.«

KAPITEL SECHS
    Kim Lovett war müde. Sie wollte heim zu ihrem Mann, mit dem sie erst ein halbes Jahr verheiratet war. Er war zu fremd in Washington, und sie waren einander noch zu neu, als dass er schon angefangen hätte, den Trennungsschmerz, den der Job seiner Frau ihnen immer wieder aufbürdete, allmählich schwächer zu empfinden.
    Kim war immer müde. Die Brandfahndung in der Hauptstadt kannte keinen Dienstplan, keine festen Dienstzeiten. Deshalb wurden Fahndern wie Kim, die clever, erfahren und umsichtig waren, Arbeitszeiten zugemutet, die an die eines Chirurgen in einem Feldlazarett erinnerten.
    Der Anruf vom DCFD hatte Kim in einer kurzen Pause von der eintönigen Plackerei erreicht, Ermittlungsberichte über eine scheinbar endlose Serie von Brandstiftungen zu schreiben – in einem der seltenen Augenblicke, in dem sie sich gestattete, an ihren Mann zu denken … seine breiten Schultern, seine starken Arme, den Geruch seines nackten Körpers. Aber ihr Wachtraum hatte nicht lange gedauert. Sie hatte sich ihren Analysenkoffer geschnappt und war zum Hotel Constitution unterwegs.
    Bei der Ausfahrt aus der Tiefgarage schaltete sie Blinklicht und Sirene ein. Von der Ecke 11 th Street und Vermont Avenue bis zur Nordostecke der 20 th und F Street brauchte sie kaum sieben Minuten. Das Hotel war von Streifenwagen und Löschfahrzeugen umringt, aber der Brand war inzwischen unter
Kontrolle. Aus der offenen Wunde im vierten Stock des Gebäudes strömte Wasser über die Fassade hinunter. Die Notarztwagen waren herangeheult und wieder weggefahren, und die Szene hatte etwas von dem brüchigen, nervösen Abklingen mit Brandgeruch und schwindendem Adrenalin an sich, das Kims Vater ihr so lebhaft geschildert hatte.
    Chief O’Grady, der Einsatzleiter, wartete auf sie. Sie stieg aus, zeigte ihren Dienstausweis und wurde durch die Polizeiabsperrung gelassen.
    Â»Lovett«, grunzte O’Grady. Er war ein großer, stämmiger Mann mit kurzen, aber widerspenstigen weißen Haaren und Ohren, die in Größe und Form an Schweineschnitzel erinnerten. Seine traurigen, wässrigen Augen beobachteten sie zurückhaltend. Er gehörte zu der Mehrheit, die fand, Frauen hätten in der Washingtoner Berufsfeuerwehr nichts zu suchen.
    Â»Worum geht’s hier?«
    Â»Explosion mit nachfolgendem Brand.« O’Grady nickte zu dem gähnenden Loch in der Fassade hinauf.
    Â»Hat’s bei unseren Leuten Tote oder Verletzte gegeben?«
    Â»Nein, aber danke, dass Sie nachgefragt haben.« O’Grady wischte sich die Stirn mit einem schmutzigen Papierhandtuch ab. »Einen Toten hat’s allerdings gegeben – vermutlich der Gast, der in der Suite gewohnt hat, obwohl die wenigen Überreste, die ich gesehen habe, eine Identifizierung unmöglich machen dürften. Und die Cops sagen, dass ein Hotelangestellter vermisst wird. Da haben wir bei einem

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