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Der Bourne Betrug

Der Bourne Betrug

Titel: Der Bourne Betrug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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dir Vorwürfe machst, weil du zugelassen hast, dass dieser Bourne Tim und dich regelrecht überfahren hat.«
    Sie schwieg einen Augenblick, weil sie nicht recht wusste, was sie empfand. »Es war nicht Bournes Schuld«, sagte sie zuletzt, »und auch nicht meine. Es ist einfach passiert, Pete. Das ist alles.«
    Â»Klar, okay. Ich wollte nur sagen, weißt du, dass Bourne ein weiterer Außenstehender ist, den der Alte uns aufgezwungen
hat. Wie diesen Hundesohn Lerner. Wenn du mich fragst, hat der Alte den Laden nicht mehr richtig im Griff.«
    Â»Nicht mehr meine Sorge«, sagte Soraya und wollte in ihr Büro weitergehen.
    Â»Aber diese Nachricht …«
    Â»Komm schon, Pete. Kümmere dich selbst darum.«
    Â»Aber sie trägt den Vermerk ›dringend‹.« Er hielt sie ihr hin. »Sie stammt von Kim Lovett.«
    Â 
    Nachdem Zaim gegangen war, ging Bourne auf den schmutzigen Abort hinaus, auf dem es abscheulich stank. Er benützte das Satellitentelefon von Thuraya, um Davis anzurufen.
    Â»Wie ich eben erfahren habe, wird das Plateau überwacht«, sagte er, »passen Sie also gut auf.«
    Â»Gleichfalls«, sagte Davis. Ȇbrigens zieht eine Kaltfront auf.«
    Â»Ja, ich weiß. Ist unsere Rückzugsstrategie dadurch gefährdet?«
    Â»Keine Sorge«, versicherte Davis ihm. »Ich habe hier alles im Griff.«
    Bourne verließ den Höllenpfuhl und zahlte an der Theke. Im Schutz dieser Transaktion gelang es ihm, einen Blick auf das »Auge seines Feindes« zu werfen und als einen Einheimischen zu identifizieren. Der Mann machte sich nicht die Mühe, seinen Blick zu senken, sondern funkelte Bourne unverhohlen feindselig an. Schließlich war dies sein Revier. Auf eigenem Boden fühlte er sich stark und ungefährdet, wozu er unter gewöhnlichen Umständen alles Recht gehabt hätte.
    Bourne, in dessen Kopf eine Stoppuhr lief, seit Zaim die Bar verlassen hatte, war klar, dass er jetzt gehen musste. Er ging absichtlich so zur Tür, dass er direkt an dem »Auge« vorbeikam. Dabei stellte er befriedigt fest, dass der Mann bei seiner Annäherung nervös die Muskeln anspannte. Mit der linken
Hand fasste er an seine rechte Hüfte, an der er offenbar eine verdeckte Waffe trug. Bourne wusste jetzt, was er zu tun hatte.
    Er trat ins Freie. Während er lautlos die hundert Schritte mitzählte, merkte er, dass »das Auge« ihm auf die Straße gefolgt war. Bourne ging rascher, damit sein Verfolger sich beeilen musste, um ihn nicht aus den Augen zu verlieren. Ohne Vorwarnung bog er nach links auf eine mit hohem Schnee bedeckte schmale Gasse ab. Er sah sofort die nächste Gasse rechts und verschwand rasch darin.
    Nach nur zwei Schritten blieb er jedoch, an eine eiskalte Mauer gepresst, stehen und wartete darauf, dass »das Auge« in Sicht kam. Bourne griff sich den Mann und schlug seinen Kopf so kräftig an die Hausecke, dass seine Zähne klapperten. Ein Fausthieb, der seine Schläfe traf, ließ ihn bewusstlos zusammensacken.
    Im nächsten Augenblick kam Zaim, der schief hinkte, in die Gasse geflitzt. »Schnell jetzt!«, sagte er atemlos. »Es gibt noch zwei, mit denen ich nicht gerechnet hatte.«
    Er führte Bourne zur nächsten Kreuzung zweier Gassen und bog dort links ab. Wenig später erreichten sie bereits den Ortsrand. Hier lag der Schnee an einigen Stellen hoch und war verharscht. Zaim hatte Mühe, das von ihm angeschlagene Tempo auch auf diesem Untergrund zu halten. Aber sie brauchten nicht lange, um eine baufällige Scheune zu erreichen, hinter der drei Pferde grasten.
    Â»Kannst du ohne Sattel reiten?«, fragte Zaim.
    Â»Ich komme schon zurecht.«
    Bourne ließ einen Grauschimmel an seiner Hand schnuppern, sah ihm ins Auge und schwang sich auf seinen Rücken. Dann beugte er sich nach links, packte Zaim über den Ellbogen und half ihm auf einen Kastanienbraunen. Gemeinsam drehten sie ihre Reittiere in den Wind und trabten davon.

    Der Wind hatte aufgefrischt. Man brauchte kein Einheimischer zu sein, um zu wissen, dass aus Nordwesten ein Sturmtief herankam, das reichlich Schnee mitbringen würde. Davis würde schuften müssen, um den Hubschrauber wieder auszugraben. Es gab keine andere Möglichkeit, das Hochplateau rasch zu verlassen.
    Zaim hielt geradewegs auf den nächsten Waldrand zu, aber ein Blick nach hinten zeigte Bourne, dass es bereits zu spät war. Zwei

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