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Der Bourne Verrat: Roman (German Edition)

Der Bourne Verrat: Roman (German Edition)

Titel: Der Bourne Verrat: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Ann Ring von großer Bedeutung für uns.« Ouyang starrte immer noch das Foto an, als wolle er die Geheimnisse ergründen, die im Gehirn des Mannes verborgen waren, den eines seiner Überwachungsteams fotografiert hatte. »Bis jetzt ist Ihnen das noch nicht gelungen, oder nur sehr oberflächlich«, stichelte er.
    »Das wird sich ändern«, betonte Li. »Thorne steht mit dem Rücken zur Wand. Er braucht meine – unsere – Hilfe. Ich glaube, es ist Zeit, ihm die Hand zu reichen und ihm in der Stunde der Not beizustehen.«
    Ouyang brummte leise. »Und wir bekommen dafür was?«
    »Senatorin Ann Ring.«
    »Ich hatte den Eindruck – den Ihre Berichte vermittelt haben –, dass in Thornes Ehe manches nicht so ist, wie es sein sollte.«
    Ouyangs Bemerkung klang so, als wären die privaten Probleme des Ehepaars irgendwie Lis Schuld. Li überlegte, wie er am besten aus der heiklen Situation herauskam.
    »Diese leichte Entfremdung kommt uns jetzt zugute«, sagte Li schließlich.
    Ouyang fuhr mit den Fingerspitzen über das Gesicht des Mannes auf dem Foto. »Bitte, erklären Sie das näher.«
    »Stünden sich Thorne und Ann Ring näher, hätte er ihr bestimmt von den bevorstehenden Ermittlungen erzählt. Er hat mir aber versichert, dass er nicht im Traum daran denkt. Aber wenn ich – wenn wir – ihm einen Ausweg anbieten, der ihn vor der Strafverfolgung schützt, wäre er sehr dankbar – und sie ebenso.
    Ann Ring ist eine sehr erfolgreiche Senatorin. Schon der Hauch eines Skandals – auch wenn er ihren Mann betrifft – könnte sich verheerend auf ihre Karriere auswirken. Wenn sie den Ausschussvorsitz abgeben müsste, stünden wir wieder ganz am Anfang und würden wertvolle Zeit verlieren. Das können wir uns nicht leisten.«
    Nein , dachte Minister Ouyang, das können wir nicht .
    »Ich verachte Dummheit«, bemerkte er.
    Li verzichtete auf eine Antwort.
    »Es ist riskant, sich zu weit vorzuwagen – und genau das müssten wir, um Thorne aus seiner Notlage zu befreien«, sagte Ouyang wie zu sich selbst, während er die Vor- und Nachteile von Lis Vorschlag abwog. »Wie Sie wissen, Li, kann ein Informant sehr schnell zu einem Unsicherheitsfaktor werden.«
    Seine Augen wichen nicht von dem Gesicht, das er so gut kannte und das ihm immer wieder in seinen Albträumen begegnete.
    »Das stimmt, Minister. Aber ich habe Thorne ausgebildet. Er ist unser unwissender Verbindungsmann.«
    »Das sind die besten«, räumte Ouyang ein.
    »Genau.«
    Das Gesicht hatte natürlich einen Namen, der ihm so vertraut war wie sein eigener, einen verhassten Namen, den er auslöschen würde, als hätte es ihn nie gegeben.
    »Ich habe lange und hart an dieser Verbindung gearbeitet. Wir können ihn vor dem drohenden Sturm retten«, sagte Li voller Überzeugung.
    »Sofern Sie nicht auffliegen und unser Plan nicht gefährdet ist, haben Sie meine Erlaubnis.« Er legte den Kopf auf die Seite und konzentrierte sich sowohl auf sein wichtiges Gespräch mit Li als auch auf das nicht minder wichtige Foto. »Enttäuschen Sie mich nicht, Li.«
    Während sich Li Wan bedankte, tippte Ouyang mit dem Finger auf die Augen des Mannes auf dem Foto, wie um ihn in Gedanken zu blenden, bevor er getötet wurde – dieser Mann, dessen Name immer wieder in seinem Kopf widerhallte.
    Jason Bourne, Jason Bourne, Jason Bourne .
    »Hey.«
    »Hey«, erwiderte Soraya lächelnd, als sie Peter eintreten sah und seine vertraute Stimme hörte. Doch als sie ihn in seinen ramponierten Kleidern sah, änderte sich ihr Gesichtsausdruck schlagartig. »Was zum Teufel ist denn mit dir passiert?«
    »Ich habe dreißig Millionen Dollar gefunden.« Er nahm sich einen Stuhl, setzte sich zu ihr ans Bett und erzählte ihr die verworrene Geschichte rund um Richards, Core Energy, Tom Brick, Florin Popa und schließlich die dreißig Millionen in einer wasserdichten Tasche im Jachthafen.
    »Was hat das alles zu bedeuten?«, fragte Soraya, während sie die neuen Informationen verarbeitete.
    Peter schüttelte den Kopf. »Ich weiß es nicht, aber ich werde es rausfinden.«
    »Was ist mit Richards?«
    Die gleiche Frage, die Hendricks ihm gestellt hatte. »Ich habe beschlossen, ihn an der langen Leine zu lassen. Was immer Brick vorhat, es wird über Richards laufen.«
    »Wird Brick nicht misstrauisch sein, weil du nicht gewartet hast, um jemanden für ihn zu töten?«
    Peter rückte seinen Stuhl nach vorne. »Ich glaube nicht. Jeder mit ein bisschen Verstand wäre abgehauen. Es war vielleicht nur ein

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