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Der Bourne Verrat: Roman (German Edition)

Der Bourne Verrat: Roman (German Edition)

Titel: Der Bourne Verrat: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Nachfolger empfohlen. Soraya stand von ihrem Platz auf, und Hendricks wirkte etwas überrascht, sie hier zu sehen. Er hob einen Zeigefinger, um ihr zu si gnalisieren, dass er noch kurz sein Gespräch mit Holmes zu Ende führen wollte.
    Soraya beugte sich vor und stellte ihre Kaffeetasse auf das Sideboard. Als sie sich wieder aufrichtete, zuckte sie zusammen, als sie einen schmerzhaften Stich im Kopf spürte. Augenblicklich brach ihr der kalte Schweiß aus, sie wandte sich von den beiden Männern ab und wischte sich mit dem Handrücken über Stirn und Oberlippe. Ihr Herz pochte, sie hätte selbst nicht sagen können, ob aus Angst um ihr eigenes Leben oder um das ihres ungeborenen Kindes. Instinktiv legte sie eine Hand auf ihren Bauch, wie um den Fötus vor dem zu schützen, was in ihrem Kopf vor sich ging. Doch sie wusste, es gab keinen wirklichen Schutz, keine Sicherheit. Jede Option, die ihr offenstand, war mit Gefahren verbunden.
    »Soraya?«
    Sie erschrak, als sie Hendricks’ Stimme so nah neben sich hörte. Als sie sich zu ihm umdrehte, fürchtete sie, ihr Chef könnte ihr an ihrem blassen Gesicht ansehen, wie es ihr ging. Doch in seinem Lächeln war kein Schatten eines Zweifels zu erkennen. Er wirkte nur ein wenig überrascht und neugierig.
    »Was tun Sie hier?«
    »Ich warte auf Sie.«
    »Sie hätten anrufen können.«
    »Nein«, sagte sie. »Konnte ich nicht.«
    Er zog die Stirn kraus. »Ich fürchte, ich kann Ihnen nicht ganz folgen.«
    »Ich muss mit Ihnen sprechen, an einem sicheren Ort.« Sie erschrak selbst, wie atemlos ihre Stimme klang.
    »Fahren Sie mit mir zu meiner nächsten Sitzung.« Er führte sie am Ellbogen aus dem Westflügel und zu seinem gepanzerten Cadillac Escalade. Ein Secret-Service-Agent öffnete die hintere Tür. Hendricks forderte Soraya mit einer Geste auf einzusteigen und setzte sich zu ihr. Als die Autotür geschlossen war, drückte er einen verborgenen Knopf. Eine Wand ging nach oben, die sie vom Fahrer und dem Beifahrer, einem Bodyguard der Sondereinsatzkräfte, abschottete.
    Sie rollten durch das Tor hinaus. Die Welt wirkte verschwommen und unscharf durch die verdunkelten kugelsicheren Fenster.
    »Hier drin ist es absolut sicher«, sagte Hendricks. »Also, was haben Sie auf dem Herzen?«
    Soraya atmete erst einmal tief durch, um ihren Puls zu beruhigen, der galoppierte wie ein verschrecktes Pferd. »Sir, bei allem Respekt, ich muss wissen, was zum Teufel hier vorgeht.«
    Hendricks schien einen Moment über ihre Worte nachzudenken. Sie hatten das Gelände des Weißen Hauses verlassen und rollten durch den Verkehr der Washingtoner Straßen. »Abgesehen von Ihrer drastischen Wortwahl müssen Sie sich schon ein bisschen genauer ausdrücken.«
    Sie hatte ihn ein bisschen vor den Kopf gestoßen, aber immerhin hatte sie seine volle Aufmerksamkeit, und nur darum ging es. »Okay, also geradeheraus, Mr. Secretary: Seit Sie Peter und mich über diesen Nicodemo informiert haben, passieren ständig irgendwelche merkwürdigen Dinge.«
    »Was für merkwürdige Dinge, Direktor?« Er schnippte mit den Fingern. »Details, bitte.«
    »Erstens habe ich rausgefunden, dass es einen Zusammenhang zwischen Nicodemo und Core Energy zu geben scheint. Ich weiß nur noch nicht, welchen. Der Generaldirektor von Core Energy ist Tom Brick.«
    Hendricks blickte aus dem Fenster auf die aschgraue Stadt hinaus. »Brick. Nie gehört«, sagte er. »Genauso wenig von … wie heißt die Firma noch mal?«
    »Core Energy.«
    Das war’s, dachte Soraya. Hendricks log. Er hatte einen messerscharfen Verstand; er hätte es bestimmt nicht nötig gehabt, sie noch einmal nach dem Namen der Firma zu fragen. Er kannte Core Energy. Auch Tom Brick? Und wenn es so war – warum verheimlichte er es ihr?
    Sie überquerten die Key Bridge nach Virginia, und der Escalade beschleunigte. Soraya fragte sich, wo Hendricks hinfuhr.
    Der Verteidigungsminister seufzte. »Ist das alles?«
    »Da wäre dann noch Richards.«
    »Vergessen Sie Richards.« Die Verachtung in seiner Stimme war überdeutlich. »Er ist ein Niemand.«
    »Ein Niemand, der dem Präsidenten Bericht erstattet.«
    Hendricks wandte sich ihr zu. »An was schnüffelt er herum?«
    »Das ist es gar nicht so sehr, sondern …«
    »Was?« Erneut schnippte er ungeduldig mit den Fingern. »Etwas deutlicher, Direktor.«
    Soll ich es ihm sagen? , fragte sie sich. Es wäre vielleicht interessant, seine Reaktion zu beobachten . Sie wollte schon etwas sagen, als der Escalade langsamer wurde

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