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Der Bourne Verrat: Roman (German Edition)

Der Bourne Verrat: Roman (German Edition)

Titel: Der Bourne Verrat: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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fühlte sich ausgepumpt und leer.
    »Okay«, sagte sie und machte einen Schritt auf ihn zu. »Aber was nutzt es dir, ihn zu Brei zu schlagen? Das ist doch kontraproduktiv.«
    Seine Augen klärten sich langsam auf, und er nickte. Sie lächelte zögernd. »Jetzt gehen wir zu ihm und versuchen es. Vielleicht schaffen wir’s zu zweit, etwas aus ihm rauszukriegen.«
    Sie hockten sich vor Harry Rowland hin, der sie mit rot geränderten Augen benommen ansah.
    »Ich weiß, dass du für den Dschihad bis-sayf arbeitest«, begann Rebekka, weil sie sich nicht sicher war, ob Bourne in diesem Stadium des Verhörs die richtigen Worte finden würde. »Wir wissen jetzt, dass du den Auftrag hattest, Bourne zu töten.«
    »Was wir nicht wissen«, übernahm Bourne, »ist, warum.«
    Rowlands Kopf schwenkte leicht hin und her. Er leckte sich über die Lippen, die mit eingetrocknetem Blut bedeckt waren. »Warum will dich wohl jemand töten, Bourne?«
    »Du bist eine Bedrohung für sein Netzwerk«, sagte Rebekka zu Bourne und wandte sich wieder Rowland zu. »Warum?«
    Er starrte sie mit blutunterlaufenen Augen an. »Du hast mir das eingebrockt. Ich war vernarrt in dich. In diesen Nächten in Dahr El Ahmar habe ich meine Mission vergessen.« Er legte den Kopf auf die Seite. »Wie hast du das angestellt? Ich verstehe es nicht. Was war das für ein Zauber?«
    »So läuft das nun einmal, Harry.« Rebekka legte eine Hand sanft auf seinen Oberschenkel. »Das Spiel beruht auf Gegenseitigkeit. Du hast mich getäuscht. Ich hatte keine Ahnung, dass du vom Dschihad bis-sayf bist. Bis zuletzt.«
    Er leckte sich erneut über die Lippen. Er konnte den Blick nicht von ihr wenden. »Was ist passiert? Ich war so vorsichtig. Was hat mich verraten?«
    Ihre Finger strichen über seinen Schenkel. Sein flehender Ton war ihr nicht entgangen. »Sag mir, warum Bourne eine Bedrohung für den Dschihad bis-sayf ist.«
    »Dschihad bis-sayf«, erwiderte er spöttisch. »Du weißt gar nichts über den Dschihad bis-sayf.«
    »Dann erzähl uns etwas«, warf Bourne auf Arabisch ein, dann noch einmal auf Paschtu. Als Rowland nicht reagierte, schüttelte Bourne den Kopf. »Es gibt gar keinen Dschihad bis-sayf, stimmt’s?«
    »O doch.«
    Das selbstzufriedene Lächeln verschwand aus Rowlands Gesicht, als Bourne ihm die Faust gegen den Kiefer hämmerte. Bourne packte ihn, bevor er umfiel. Er schlug ihm auf die Wange, bis sich Rowlands Augen wieder klärten.
    »Ich glaube dir nicht.« Er packte Rowland grob am Kinn. »Machen wir dem Ganzen ein Ende. Entweder du sagst uns, was du weißt, oder …«
    In diesem Augenblick erschien ein Hubschrauber über den Dächern und zog in einem weiten Bogen über den Himmel.
    »Bullen?«, fragte Rebekka, während sie mit zusammengekniffenen Augen in die Morgenröte spähte.
    »Sieht nicht danach aus.« Bourne stand auf und riss Rowland hoch.
    Der Hubschrauber schwenkte zu ihnen herüber. Er hatte es eindeutig auf sie abgesehen.
    »Wir gehen besser in Deckung«, sagte Bourne. Doch bevor sie sich in Sicherheit bringen konnten, war der Hubschrauber bereits über ihnen. Knatterndes Maschinengewehrfeuer wirbelte den schmutzigen Schnee auf. Eissplitter und Erdklumpen flogen in alle Richtungen. Bourne wollte Rowland mit sich ziehen, doch das MG-Feuer trieb sie auseinander. Er und Rebekka flüchteten sich hinter einen Ziegelhaufen.
    Bourne versuchte noch einmal, Rowland zu erwischen, doch die Kugeln ließen ihn wieder zurückweichen. Der Hubschrauber setzte sich in Bewegung, doch er stieg nicht hoch, sondern schoss nach vorne. Der Beschuss begann von Neuem, diesmal gezielt auf Bourne gerichtet. Er duckte sich unter einen Bretterstapel, der unter den Kugeln zersplitterte, rollte sich zur Seite, weg von Rebekka, um das Feuer von ihr fernzuhalten, während er neue Deckung suchte. Die Leute im Helikopter hatten es eindeutig auf ihn abgesehen, also mussten sie zu Rowlands Netzwerk gehören.
    Der Hubschrauber kam wieder zum Stillstand und schwebte etwa sechs Meter über dem Boden. Eine Tür öffnete sich, und eine Strickleiter wurde herausgeworfen. Rowland sprang auf und lief mühsam darauf zu. Während Bourne unter einem Bretterhaufen Schutz fand, hielt sich Rowland an der Strickleiter fest.
    Die Männer im Hubschrauber zogen ihn hoch und packten ihn an den Armen, sobald er in Reichweite war. Der Hubschrauber schwebte zu der Stelle, an der Bourne in Deckung gegangen war. Erneut nahmen ihn die MGs mit kurzen, wütenden Feuerstößen aufs Korn. Die Bretter

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