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Der Bourne Verrat: Roman (German Edition)

Der Bourne Verrat: Roman (German Edition)

Titel: Der Bourne Verrat: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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zu Fäusten geballt, und starrte seinen Chef – oder einen seiner Chefs – finster an.
    Brick schnaubte verächtlich. »Na gut, in Teufels Namen.« Er wandte sich Peter zu. »Was tut man nicht alles, um seine Leute bei Laune zu halten.«
    Lächelnd wandte er sich Richards zu. »Tut mir leid, dass Sie sich der Bogs-Methode unterziehen mussten. Ich wollte Tony nur ein bisschen Feuer unterm Hintern machen, um ihn zu testen. Da ist doch nichts dabei.«
    »Ich fand es gar nicht lustig!«
    »Sie sind echt ein schwieriger Fall.« Er seufzte. »Okay, Sie kriegen einen hübschen Bonus zusätzlich zu Ihrem monatlichen Salär, wie wär’s damit als Entschädigung?«
    Richards setzte sich schweigend, aber in einigem Abstand zu den beiden Männern, auf das Sofa.
    »Wissen Sie, es ist schon eigenartig«, begann Brick, »aber Dick hat mich noch nie enttäuscht. Nicht ein einziges Mal. Und das ist wirklich eine Leistung.« Jetzt schaute er Peter direkt in die Augen. »Das wär doch auch was für Sie, Tony, oder?« Er lächelte. »Jeder braucht ein Ziel.«
    »Ich bin immer motiviert, Tom.«
    Bricks Gesicht verfinsterte sich. »Niemand nennt mich Tom.«
    Peter schwieg. Eine Weile herrschte angespannte Stille im Raum.
    Schließlich sagte Peter: »Ich entschuldige mich nur, wenn ich einen Fehler gemacht habe.«
    »Das war ein Fehler.«
    »Erst wenn die Regeln festgelegt sind.«
    Brick starrte ihn an. »Sollen wir mal vergleichen, wer den Längeren hat?«
    »Ich weiß schon, wer gewinnen würde.«
    Auf die provokante Bemerkung folgte erneut Schweigen, dann lachte Brick laut auf und wedelte mahnend mit dem Zeigefinger. »Jetzt weiß ich, warum Sie mir gleich sympathisch waren.« Er hielt kurz inne und blickte zur hohen Decke hinauf, als würde er über das unendliche Mysterium des Nachthimmels sinnieren. Als er Marks ansah, hatte sich sein Gesichtsausdruck völlig verändert. Keine Spur mehr von dem britischen Spaßvogel, als der er sich gerade noch gegeben hatte.
    »Die Zeiten haben sich geändert«, begann er. »Okay, die Zeiten ändern sich immer, aber jetzt ändern sie sich zu unserem Vorteil. Die Dinge spitzen sich immer mehr zu, der Wille zum Kompromiss ist verloren gegangen. Mit anderen Worten, die Gesellschaft besteht nur noch aus Tigern und Lämmern. Das war zwar schon immer so, aber eins ist heute anders: Die Tiger sind alle schwach. Die Tiger waren immer schon nachtragend und rachsüchtig. Man braucht sich nur die Geschichte der Kriege anzusehen, um das zu begreifen. Heute sind die Tiger auch noch stur und unflexibel, und das macht sie leicht manipulierbar. Dadurch sind all die Schafe in der Gesellschaft ohne Führung und lassen sich leicht scheren.« Er grinste. »Von uns.«
    Großer Gott , dachte Peter. In was bin ich da reingeraten? »Und wie funktioniert das genau?«, fragte er mit ausdrucksloser Miene. »Das Scheren, meine ich.«
    »Wir wollen das Fell des Bären nicht verkaufen, bevor er erlegt ist – alte Weisheit. Erst müssen wir uns in Position bringen.«
    Peter nickte. »Okay, das verstehe ich. Aber wen genau meinen Sie mit ›wir‹?«
    Kaum hatte er die Frage ausgesprochen, wusste er, dass sie ein Fehler war.
    »Warum fragen Sie?« Brick beugte sich auf dem Sofa vor wie ein Raubtier, das Beute wittert. Er wirkte plötzlich angespannt und argwöhnisch. Peter wusste, er musste etwas tun, um sein Misstrauen zu zerstreuen.
    »Ich weiß gern Bescheid, für wen ich arbeite.«
    »Sie arbeiten für mich.«
    »Core Energy.«
    »Sicher, Sie werden eine offizielle Position in der Firma haben.«
    »Aber ich werde nicht dort arbeiten.«
    »Warum sollten Sie?« Brick breitete die Hände aus. »Verstehen Sie etwas von Energie?« Er winkte mit der Hand ab. »Macht aber nichts, dafür engagiere ich Sie nicht.«
    »Und Richards auch nicht, nehme ich an.«
    Brick lächelte. »Mein Freund, ich fürchte, mit dieser Unverfrorenheit werden Sie noch auf dem Bauch landen.« Im nächsten Augenblick wurde sein Ton milder. »Ich möchte Sie etwas fragen, Tony. Wenn Sie Ihren Job ordentlich machen, werde ich Ihnen keine weiteren Fragen mehr stellen. Heiligt der Zweck die Mittel?«
    »Manchmal ja«, sagte Peter. »Aber wer die Welt nur schwarz und weiß sieht, irrt sich. Das Leben besteht auch aus Grautönen – jeder Grauton mit seinen eigenen Regeln und Bedingungen.«
    Brick tippte sich mit dem Zeigefinger an die Lippen. »Gefällt mir, wie Sie das ausdrücken. Aber hier in unserer Situation gilt das nicht. Hier zählen nur Resultate. Und

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