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Der Bund der Drachenlanze - 07 Michael Williams

Der Bund der Drachenlanze - 07 Michael Williams

Titel: Der Bund der Drachenlanze - 07 Michael Williams Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schattenreiter
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flüsterte Derek drängend,
wobei er verzweifelt zu Jack hin nickte, der gelassen den
Mist auf einen Haufen am Ende des Gartens kippte. Der
Gärtner wischte sich die Hände ab und schob sich vorsichtig durch ein Blumenmeer, um sich dann hinzuknien und
die grüne Knospe einer grünen Rose zu untersuchen.
»Vergiß ihn!« befahl der Ritter mit drohender, aber gesenkter Stimme. »Das ist bloß ein einfältiger Diener, aber
vielleicht hätte selbst er die Überraschung für diesen Trottel
von Feuerklinge besser vorbereiten können.«
»Sorgt Euch nicht, Sir«, erwiderte Derek kalt und würdevoll, obwohl er sich ärgerte. »Bei Paladin und allen Göttern
des Guten, seid gewiß, daß alles, was Ihr für Sturm Feuerklinge geplant habt, an Ort und Stelle ist und nur auf seine… seine ehrenvolle Ankunft wartet.«
Bei diesen Worten entspannte sich der mächtige Schwertritter von Solamnia und ließ seinen Knappen los. Mit neugierigem Lächeln betrachtete er den Jungen vor sich.
»Das sind merkwürdige Götter für deinen Eid, Derek
Kronenhüter. Wirklich merkwürdige Götter.«Sturm staunte, wie der grüne Strang dem Weg folgte, auf den er sich
vorbereitet hatte.
Durch die Flügel des Habbakuk senkte er sich hinunter,
grenzte an den Hartwald, das kleine Dickicht, das neben
Nadelbäumen und Ahorn die einzigen Vallenholzbäume in
den Vingaard-Vorbergen beherbergte, verlief dann glitzernd nach Süden, wo ihn der Morgennebel verdeckte, wo
er aber zweifelsohne zum Fluß führen mußte und dann
weiter in die Provinzen von Lemisch und ins Herz jenes
geplagten Landes, wo der Südliche Finsterwald lag.
Obwohl ihm der grüne Mann den Weg zeigte, konnte
man auf der Solamnischen Ebene nicht mehr sicher reisen,
denn seit den großen Zeitaltern von Helden wie Vinas Solamnus, Bedal Blitzklinge und Huma Drachentöter hatten
sich die Zeiten geändert. Damals war das Land noch rechtschaffen gewesen, denn starke Lanzen und noch stärkere
Überzeugungen hatten es gegen seine Feinde verteidigt.
Jetzt war es beinahe unmöglich, sich diese alten Zeiten
auch nur vorzustellen. Das Land hatte sich wütend und
gewaltsam gegen die Ritter aufgelehnt. Bauern rebellierten.
Nerakanische Räuber machten die Ostgrenzen unsicher,
und im Kernland hatten sich angeblich noch dunklere Wesen eingenistet – schnatternde Schuppenwesen, verschlagene Reptilien, die Kinder stahlen und Vieh töteten, die wie
ein kalter Wind durch die Dörfer zogen und an Türen rüttelten…
Sturm erschauerte. Vor ihm erstreckte sich die weite Ebene, die nebelverhangen und nur von rostroten Tupfen
toter Heide gefleckt war, über die sich wie eine glitzernde
Schärpe der grüne Pfad zog. Es war eine eintönige, herbe
Landschaft, wo er sich schnell für Tage verirren konnte,
wenn er nicht achtgab. Es war hier so seltsam still, als hätte
der Wind keine Stimme.
Luin wieherte fröhlich unter ihm und blieb stehen, um
auf Vertumnus’ hellem Weg zu grasen. Sturm drehte sich
im Sattel um und sah ins Vingaard-Gebirge zurück, wo der
hohe Turm des Oberklerikers in der Sonne glänzte. Obwohl
der Rückweg nur knapp drei Stunden dauern würde,
schien der Turm so fern, als säße er fest im Herzen eines
anderen Zeitalters.
Sturm wandte sich dem grünen Weg wieder zu, der sich
vor ihm entlang einer gedachten Reiseroute erstreckte, die
ihm plötzlich feindselig erschien. Über den schnell fließenden Vingaard, hinunter in die Hobgoblinhochburgen von
Trot – und das alles nur als Vorspiel für den Finsterwald
und das, was Vertumnus mit ihm vorhatte.
»Puh, schon der Weg hin könnte mich das Leben kosten«, flüsterte Sturm nervös.
Tatsächlich war der Weg für manche gefährlich gewesen.
Es gab zahlreiche, üble Geschichten von den Gefahren auf
den Straßen von Solamnia. Zum Beispiel die Karawane aus
Kargod, die tagelang vermißt wurde, bis man die rollenden
Wagen auf der Straße nach Burg Thelgaard entdeckte. Die
Pferde waren noch angeschirrt, doch die Fahrer und die
Reisenden waren allesamt verschwunden. Dann war da
das Dutzend Pilger aus Kaolyn, die zu den Schreinen von
Palanthas wollten. Als Fürst Gunthars Suchtrupp sie entdeckte, waren ihre Körper, die man an den unteren Ästen
von Vallenholzbäumen aufgeknüpft hatte, nur noch leere
Hüllen.
Sturm rieb sich die Augen und zog sich den Mantel fester
um die Schultern. Zweimal war es ihm schon so vorgekommen, als würde ihm jemand folgen, aber wenn er sich
umschaute, sah er nur blasses Sonnenlicht, nur den

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