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Der Bund der Drachenlanze - 09 Ellen Porath

Der Bund der Drachenlanze - 09 Ellen Porath

Titel: Der Bund der Drachenlanze - 09 Ellen Porath Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stahl und Stein
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schwarz getupft, doch der weiße Fleck über dem
linken Auge ließ ihn liebenswert verwegen erscheinen, wie
Kai-lid fa nd. Aus seinem cremefarbenen Federkleid der
Brust stachen einzelne schwarze und braune Federn hervor. Auch seine Beine waren bis hinunter zu den mahagonifarbenen Schuppen auf seinen starken Füßen befiedert.
Jeder Zeh war mit einer tödlichen Kralle bewehrt. Xanthars
Flügel waren mahagonibraun und gingen zum Schwanz
hin in Dunkelgrau über. Die Flügelspitzen waren beig e . Er
wandte der Zauberin seine tellergroßen Augen mit den
riesigen, unermeßlich tie fe n, schwarzen Pupillen zu und
betrachtete sie mit einer Mischung aus Besorgnis und Ärger. Seine Füße, die immer wieder den Platanenast umklammerten und sich dann lösten, verrieten seine Aufregung.
Wieso lächelst du? Das ist eine ernste Sache. Sie könnten dich
suchen.
»Ich lächle, weil du der schönste Vogel bist, den ich je gesehen habe, ganz zu schweigen vom Schönsten, mit dem
ich je geredet habe.«
Das klingt, als sei ich ein zahmer Papagei. Und überhaupt solltest du jetzt Gedankenübertragung üben.
Auch wenn Xanthar nörgelte, Kai-lid wußte, wie sehr er
das Kompliment genoß. Faul schloß er die Lider über den
orangefarbenen Augen und drehte den Kopf, damit Kai-lid
die Silhouette seines Schnabels besser sehen konnte. Plötzlich spürte sie ihre Erschöpfung. Sie setzte sich auf den Aststumpf einer Platane dicht über dem Boden.
Du bist müde.
Kai-lid nickte.
Wen hast du gesehen? Sag es mir in Gedankensprache; das ist
eine gute Gelegenheit zum Üben.
Kai-lid lehnte sich stöhnend an den Stamm. »Du gibst nie
auf, was, Xanthar? Es ist nicht vorgesehen, daß verschiedene Arten sich telepathisch u nterhalten.«
Aber ich kann es. Jedenfalls, fügte er hinzu, kann ich es mit
dir.
»Du hast besondere Zauberkräfte, Xanthar, die meines
Wissens kein anderer deiner Art besitzt.« Sie machte eine
Pause. »Es ist so viel einfacher, wenn ich laut rede.«
Typisch Mensch. Immer noch erbost kletterte die Rieseneule vorsichtig vom obersten Zweig zu einem niedrigeren
und dann zu einem noch niedrigeren, bis sie nur noch zehn
Fuß über Kai-lid thronte. Xanthar beugte sich vor und betrachtete die junge Frau aus sanft leuchtenden Augen. Wen
hast du in Haven gesehen?
»Einen Hauptmann von den Söldnertruppen des Valdan
– Kitiara Uth Matar. Und noch einen Soldaten. Ich weiß
nicht, wie er heißt, aber ich habe ihn bei der Belagerung oft
mit dem Hauptmann gesehen. Heute abend war noch ein
Halbelf dabei, den ich nicht kenne.«
Xanthar wetzte grimmig seinen Schnabel an seinem Sitzplatz. I ch hätte mitkommen sollen.
»Du weißt, daß das unklug ist.« Rieseneulen erzielten auf
dem Markt hohe Preise. Vor Jahren hatte Xanthar seine
Frau und seine letzten Jungen an Wilderer verloren. Die
großen Vögel taten sich fürs ganze Leben zusammen, und
seither lebte Xanthar in und um den Düsterwald ganz allein.
Was hast du jetzt vor? Als Kai-lid fr agend nach oben blickte, fuhr die Rieseneule fort: Gehst du nach Haven zurück, um
diese Matar und die anderen beiden zu beobachten?
»Das brauche ich nicht.« Kai-lid wußte, was Xanthar als
nächstes fragen würde. Sie hielt einfach den Knopf hoch.
»Ich kann sie durch Magie beobachten.«
Kapitel 7
Ein Gnom und ein Edelstein
    Tanis erwachte noch vor der Dämmerung, denn Kitiara
hing auf Knien im Dunkeln würgend über dem leeren
Nachttopf. Er rollte sich im Bett herum und sah ihr wortlos
zu.
    »Entweder du hilfst mir, oder du hörst auf zu glotzen,
Halbelf«, sagte Kitiara. Sie setzte sich auf dem Flickenteppich vor dem Bett auf. Die Bewegung ließ sie an ihre Schläfen greifen. »Bei den Göttern, mir tut alles weh.«
    »Zuviel Bier.« Tanis verzog die Lippen.
»Spiel nicht den Moralapostel. Ich kann jeden Mann unter den Tisch trinken und am anderen Morgen trotzdem
hundert Hobgoblins verprügeln.« Plötzlich stöhnte sie und
beugte sich wieder über den Nachttopf. Ihre Haut war
klamm und aschfahl.
Tanis schwang nur langsam die Beine aus dem Bett. »Du
bist ziemlich spät gekommen.« Er bemühte sich, nicht vorwurfsvoll zu klingen.
Kitiara, die immer noch gebückt kniete, sah mit blutunterlaufenen Augen auf. »Ich dachte, du hättest geschlafen.
Jedenfalls mußte ich Caven Mackid abschütteln.«
»Ach?«
»Hol mir eine Decke, ja? Ich friere.«
Tanis rührte sich nicht. »Vielleicht hättest du im Bett etwas anziehen sollen«, sagte er nur lakonisch.
»Und du solltest

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