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Der Bund der Illusionisten 1

Der Bund der Illusionisten 1

Titel: Der Bund der Illusionisten 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larke Glenda
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beigetreten und aufgrund ihrer Fähigkeiten und ihrer Unbarmherzigkeit schließlich in den Rang einer Legata aufgestiegen. Mit ihren Magori-Fähigkeiten hat sie dazu beigetragen, dass Cabochon weiß, wie viele unschuldige Leute eingesperrt und gefoltert und versklavt worden sind. Tem, sie ist hergekommen, um uns zu verraten. Sie hat kardisches Blut, aber eine tyranische Seele. Der berühmt-berüchtigte Rathrox Ligatan hat ganz gezielt sie geschickt, um für deinen Tod zu sorgen. Sie will nichts anderes als unseren Untergang herbeiführen und die tyranische Herrschaft über ganz Kardiastan endgültig sichern.«
    Der Schock derjenigen, die das gehört hatten, wogte durch den Raum und prallte gegen uns alle. Magoria Jessah, Jahans Frau, begann zu weinen.
    Temellin stand reglos da; seine Arme hingen jetzt kraftlos an seinen Seiten herunter. Sein Gesicht war vollkommen ausdruckslos. Er wandte sich an Aemid. » Ist das wahr?«
    Aemid nickte. » Es tut mir leid, Magor«, sagte sie. Sie sah mich an. » Ich habe diese Frau großgezogen, aber alles, was Magoria Pinar über sie gesagt hat, stimmt. Wenn ihr ihr die Gelegenheit dazu gebt, wird sie alles zerstören.«
    Sie spürten die Aufrichtigkeit in Aemids Worten; auch ich tat das. Sie rollte so greifbar über uns hinweg wie Windböen über eine Sanddüne. Danach folgte der Seufzer einer schmerzhaften Anspannung, und den Bruchteil eines Augenblicks später prasselten die unheilvollen Gefühle aller hier anwesenden Magori auf mich ein. Als Antwort drehte sich mir der Magen um, und ich hätte beinahe das Essen von mir gegeben, das ich gerade erst zu mir genommen hatte.
    Die nächsten Worte stammten von Brand. » Aber Ligea hat ihre Meinung geändert«, wandte er ein. Er sah Temellin an. » Das wirst du doch gewiss nicht bezweifeln wollen! Sie ist nicht mehr der gleiche Mensch. Sie hat mir gesagt, was sie jetzt empfindet; überzeuge dich davon, dass ich die Wahrheit sage.«
    Â» Du argloser Barbar. Kannst du nicht sehen, wie sie dich zum Narren gemacht hat?«, fragte Pinar voller Verachtung, weil er offenbar so naiv war. » Deine Einwände sind wertlos.«
    Temellin schien Brand nicht gehört zu haben. Er drehte sich um und trat zu mir, sah mich über den Tisch hinweg an. » Stimmt das?«, fragte er ruhig. » Bist du Legata Ligea?«
    Ich stand jetzt auf und begegnete seinem Blick. » Ich war es. Früher einmal.« Es kommt mir so vor, als wäre es vor langer Zeit gewesen …
    Â» Bist du hergeschickt worden, um mich zu töten?«
    Â» Um den Mann zu ergreifen, der die Karden organisiert und Tyrans Probleme beschert. Aber beachte, dass du immer noch frei bist, Temel. Und lebst.«
    Â» Bist du mit der Absicht in die Illusion gekommen, Verrat zu üben?«
    Â» Temellin…«
    Er zog sein Schwert, und es glühte bereits mit dem Gold seiner Beschwörung. » Bist du es?«
    Ich schwieg. Ich wusste, dass nichts von dem, was ich sagen würde, seine Wut oder seinen Kummer schmälern konnte. Er glaubte jetzt, dass meine Liebe vorgetäuscht gewesen war, dass jeder Moment, den ich in seinen Armen verbracht hatte, eine Lüge gewesen war. Sein Mangel an Vertrauen riss Wunden in meine Seele, zusätzlich zu dem Schmerz, der durch Aemids Bereitwilligkeit verursacht worden war, das Schlimmste von mir anzunehmen.
    Â» Bist du es?«
    Â» Ja«, flüsterte ich. » Ja, am Anfang.«
    Mit einem Aufschrei schleuderte er seine Waffe in Richtung meiner Brust, als könnte er es nicht ertragen, Kontakt mit dem Griff zu haben, wenn sie mich aufspießte.
    Es war unmöglich, dass sie ihr Ziel verfehlte. Temellin stand nur ein oder zwei Schritte von mir entfernt, und er warf das Schwert mit der ganzen Kraft seiner Wut. Und doch rührte ich mich nicht. Ich konnte mich nicht rühren, nicht, wenn er es war, der mich töten wollte. Allein dieses Wissen bedeutete den Tod für mich.
    Nur eine einzige Person rührte sich, um mir zu helfen: Brand. Als das Schwert Temellins Hand verließ, stürzte er durch den Raum auf mich zu, und ein Schmerzensschrei entfuhr ihm, als er begriff, dass er es niemals rechtzeitig schaffen würde. Aber selbst er erstarrte angesichts der unerwarteten– und unmöglichen– Richtungsänderung des Schwertes.
    Eben noch kam die Klinge direkt auf mich zu, und ich wusste, dass ich sterben würde– und dann, im

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