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Der Bund der Illusionisten 1

Der Bund der Illusionisten 1

Titel: Der Bund der Illusionisten 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larke Glenda
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will Euer schmutziges Geld nicht«, sagte er angewidert. » Einige von ihnen sind meine Freunde!«
    Â» Sie sind Verräter, die geplant haben, ihren Monarchen zu stürzen. Sie werden ihrer gerechten Strafe zugeführt werden.«
    Â» Mein– mein Sohn?«
    Â» Es geht ihm gut, wie Ihr sicher wisst. Ich bezweifle, dass der Aufenthalt in den Käfigen ihm irgendwelchen Schaden zufügen wird. Ich hoffe, das hier wird ihm helfen. Wenn diese Liste so umfassend ist, wie ich glaube, wird er morgen bei Einbruch der Nacht entlassen werden. Ich halte meine Versprechen, Dorus.« Ich begann, mich zur Tür zurückzuziehen, aber ein ritterlicher Impuls brachte mich dazu, mich umzudrehen und zu sagen: » Markis ist ein junger Narr, der sich einmal von seinen dummen Idealen hat in Schwierigkeiten bringen lassen, und das könnte wieder passieren. Aber er liebt Euch. Wenn Ihr klug seid, werdet Ihr ihm sagen, was Ihr tun musstet, um seine Freiheit zu erringen. Er wird Euer Geheimnis bewahren, und seine Angst davor, Euch noch einmal in eine solche Lage zu bringen, wird ihn davon abhalten, erneut derart in Schwierigkeiten zu geraten.« Eigentlich hatte ich vorgehabt, die Neigung von Dorus’ Sohn, sich zu solch dummen Dingen hinreißen zu lassen, für mich zu behalten. Es war ein guter Hebel, den ich in Zukunft gegen den Juwelier hätte benutzen können. Aber was für einen Sinn hätte das gehabt, wenn ich doch gar nicht mehr da sein würde? Ich warf die Goldmünze in Dorus’ Richtung. » Kauft ihm davon ein paar neue Kleidungsstücke. Er wird sie nach drei Wochen in den Käfigen brauchen.«
    Ich trat auf die verlassene Straße hinaus; der Hass, der mir folgte, war mir gleichgültig.
    Ich war daran gewöhnt.

3
    Als ich die Eingangshalle meiner Villa im vornehmeren Viertel der Stadt betrat, begrüßte mich wie immer ein Sklave. Diesmal war es Aemid, meine ehemalige Amme, die jetzt meine persönliche Zofe war. Froh darüber, der trockenen Luft der Wüstenperiode entkommen zu sein, ließ ich mich auf den Stuhl in der kühlen Eingangshalle sinken. Aemid kniete nieder, um mir die Sandalen auszuziehen. Dann wusch sie mir mit Zitronenblütenwasser den Staub von den Füßen.
    Ich versuchte, mich zu entspannen, und ließ die Anstrengungen des Tages gemeinsam mit dem Schmutz von mir abfließen. Es war nicht leicht. Was immer ich sah, war etwas, das ich verlieren würde. Ich liebte dieses Haus; hier war ich aufgewachsen. Auf dieser Terrasse hatte ich meine ersten Spiele gespielt, in der Bibliothek hatte ich meine ersten Bücher gelesen, im Garten mein erstes Pferd geritten und in einem der Schlafzimmer meinen ersten Liebhaber gehabt. Nach dem Tod meiner Adoptiveltern hatte ich einen Großteil des Gepränges aus den Zimmern verbannt– all das, was mich als Kind geärgert hatte–, und daher war jetzt alles ganz nach meinem Geschmack. Mir gefiel die Vorstellung, dass ich vom tyranischen Stil das Beste übernommen, aber das allzu Blumige, Schnörkelhafte, das meine Adoptivmutter so liebte, abgeschafft hatte.
    Die kühle, marmorgeflieste Halle, die eleganten Skulpturen in den Wandnischen, die großen Feuerstellen, in denen in der Schneeperiode ganze Stämme verbrannt wurden, oder auch die Art und Weise, wie sich die Zimmer zu Innenhöfen hin öffneten, in denen Springbrunnen plätscherten– all das liebte ich. Wenn ich lauschte, konnte ich hören, wie sich das Plätschern des Wassers mit dem sanften Gezwitscher der rosafarbenen und grauen Ziervögel verband. Wenn ich nach rechts durch den Torbogen zum Atrium blickte, konnte ich die Reben sehen, die jetzt voller Trauben hingen. Beim Einatmen roch ich den Duft von Trompetenblumen und Zitronenblüten und den schwachen Hauch der Brote, die in meiner Küche gebacken wurden. Wenn ich die Hand ausstreckte, berührte ich den weichen Samt der Vorhänge; bei kaltem Wetter wurden sie zugezogen, um den Raum warm zu halten, sobald die Feuer entfacht und die Springbrunnen erhitzt worden waren.
    Dies war das einzige Zuhause, das ich je gehabt hatte.
    Und ich würde es verlassen müssen.
    Ich sah Aemid wieder an und deutete auf die Wasserschüssel. » Seit wann ist das deine Aufgabe?«, fragte ich auf Kardisch, wie ich es immer tat, wenn ich mit ihr sprach. » Wo ist Foressa– oder Dini?«
    Sie schnaubte. » Sie sind beschäftigt.« Es war eine

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