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Der Bund der Illusionisten 1

Der Bund der Illusionisten 1

Titel: Der Bund der Illusionisten 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larke Glenda
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dir ist nichts anderes eingefallen, als dich von ihr abzuwenden. Möge Ocrastes dich verdammen, war es etwa ihr Fehler, dass sie als Kind von Tyranern mitgenommen wurde?«
    Ich war ganz offensichtlich mitten in einem eindeutig einseitigen Streit aufgewacht. Ich bewegte mich geräuschvoll, und sie wirbelten beide zu mir herum. » Er weiß es, Brand«, sagte ich. » Lass es ruhen, ja?«
    Er starrte mich mit ausdrucksloser Miene an, dann zuckte er mit den Schultern und wandte sich ab.
    Ich sah Temellin wieder an. » Du wirst schwächer. Du musst zurückkehren. Sofort.« Ich zögerte, denn ich wollte nicht gern Lebwohl sagen, weil jeder Abschied irgendwie zu endgültig wirkte. Schließlich sagte ich: » Ich werde dich vermissen.« Es klang banal und ziemlich unangemessen.
    Er nickte, aber er machte keine Anstalten zu gehen.
    Â» Tem, es geht mir gut. Du hast das Schlimmste geheilt; der Rest wird mit der Zeit besser werden. Und dem Kind geht es auch gut.« Er rührte sich immer noch nicht. Was hatte Brand noch gesagt? So ein Mann ist er nicht …
    Er erpresste mich. Und ich war nicht dumm genug, ihn auf die Probe zu stellen. Ich gab mich geschlagen, was er sicherlich vermutet hatte, und warf die Hände in die Luft. » Schon gut! Schon gut! Wir haben vor, nach Süden zu reiten, nach Ordensa, um dort eine Überfahrt nach Tyr zu organisieren. Am besten, ich warte dort auf dich. Es ist ein kleiner Ort, nicht wahr? Du wirst mich dort finden. Ich warte zwei Wochen, nicht länger. Aber, Tem, es wird nur darum gehen, dass wir uns voneinander verabschieden. Wir müssen noch vor Favonius und den Eisernen in Tyr sein, weil ich meine Angelegenheiten ordnen muss, bevor Rathrox einschreitet und meinen Besitz beschlagnahmt.«
    Er lächelte, ein gleichermaßen triumphierendes wie verärgertes Lächeln, und dann war er weg, verblasste innerhalb eines Augenblicks.
    Brand seufzte. » Eines Tages musst du mir mal erklären, was es mit den Magori und ihren Geistwesen auf sich hat. Aber nicht jetzt. Für den Moment habe ich so viele unangenehme Überraschungen erlebt, dass es für mehrere Leben reicht. Hast du Hunger?«
    Â» Sogar einen Bärenhunger.« Ich versuchte, mich hochzurappeln, aber ein Schmerz im Brustkorb ließ mich zusammenzucken. » Bei allem, was heilig ist, wie habe ich es geschafft, mir eine Rippe zu brechen?«
    Brand sah mich schuldbewusst an. » Äh, nun, das war ich, genau genommen. Es sah so aus, als würdest du nicht atmen, als wir dich rausgezogen hatten, und ich konnte deinen Herzschlag auch nicht spüren, also habe ich, ähm, dich bearbeitet, damit alles wieder in Gang kommt, während Temellin getan hat, was immer ihr Leute mit diesem Cabochon zu tun pflegt.«
    Ich stöhnte und biss mir auf die Zunge, um eine ungnädige Beschwerde zu unterdrücken, die ich gern losgeworden wäre; stattdessen gelang es mir, ihm zu danken. Er half mir, mich aufzusetzen, und ich sah mich um.
    Wir hatten die Illusion verlassen und befanden uns irgendwo in den Gebirgsausläufern bei einem Fluss. Ich war vor der Verheerung in Sicherheit. Unsere Sleczs grasten ganz in der Nähe, und im Hintergrund türmten sich die furchteinflößenden Gipfel der Apenaden auf. Alles wirkte friedlich. Und so normal.
    Ich warf einen Blick auf die Decke, die mich wärmte, und erkannte die Ursache für den heftigen Sleczgestank. » Eine Satteldecke ?«
    Er machte eine wegwerfende Handbewegung. » Unsere Umhänge sind mit dem Gebäude verschwunden. Glücklicherweise waren noch ein paar Kleinigkeiten in den Satteltaschen, darunter auch deine Geldbörse und ein paar frische Kleidungsstücke. Ich fürchte, das ist alles, was wir noch haben.«
    Â» Mein Schwert. Was ist mit meinem Schwert passiert?«
    Â» Es ist in Sicherheit. Du hast es die ganze Zeit festgehalten. Das Seil hast du losgelassen– aber nicht dein Schwert.« Er schnaubte. » Ein typischer Fall von Sturheit.«
    Ich brachte ein Lächeln zustande, worauf er wohl auch gehofft hatte. » Pass nur auf, wen du da beleidigst, du altanischer Barbar. Und jetzt sag mir, was passiert ist.«
    Â» Du warst einen ganzen Tag bewusstlos. Temellin hat dich geheilt. Zum größten Teil jedenfalls. Ich vermute, eine gebrochene Rippe braucht einfach ihre Zeit, bis sie wieder in Ordnung ist.«
    Ich sah auf meinen Cabochon. Der Edelstein war wirklich wieder

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