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Der Bund der Illusionisten 1

Der Bund der Illusionisten 1

Titel: Der Bund der Illusionisten 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larke Glenda
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sehr seltsam.« Er machte ein finsteres Gesicht. » Ich vermute, er wollte damit sein schlechtes Gewissen beruhigen. Als ließe sich das, was er getan hat, dadurch ausgleichen, dass er ein paar tyranische Soldaten mit sich nimmt.«
    Â» Ich habe mit meinen Vätern nicht sehr viel Glück gehabt, was? Und ich habe das Gefühl, als würde ich Kardiastan dafür etwas schulden. Aber nicht einmal das ist es, was mich wirklich antreibt. Es ist noch persönlicher.« Ich holte tief Luft. » Es ist das Bedürfnis, ihnen das zu vergelten, was sie mir angetan haben. Sie haben mir Unrecht getan, Temellin. Gayed, Rathrox Ligatan und Bator Korbus. Sie haben meine echte Mutter vor meinen Augen getötet.« Diese goldene Frau, die über und über scharlachrot bespritzt war. Sie starb unter den Schwerthieben von Gayeds Männern, während ich zusah, zu jung, um zu verstehen, was ich da sah. » Sie haben meinen wahren Vater in einen Verräter verwandelt und ihn dazu gebracht, ein Verbrechen zu begehen, dessen Unermesslichkeit ich mir nicht einmal annähernd vorstellen kann. Sie haben ihn verrenkt, so dass es keinen anderen Weg mehr für ihn gegeben hat, als jenen in den Tod zu folgen, die er verraten hatte.« Dieser lachende, liebevolle Mann, der seine Arme ausbreitete, während ich barfuß über den Achatboden auf ihn zurannte, um mich in seine Umarmung zu stürzen. » Sie haben mein Volk versklavt. Sie haben mir alles genommen, was von meiner Familie noch übrig war, um mich dann selbst großzuziehen. Ich war noch ein Kind, als sie bewusst damit angefangen haben, mich zu… verbiegen. Sie haben mir alles genommen, was mir gehört hat, und mein Leben in etwas verfälscht, das faul und übel war. Und während sie das getan haben, während sie zusahen, wie ich größer wurde, haben sie mich verspottet.«
    Ich suchte seinen Blick, bat ihn stumm, mich zu verstehen. » Dann haben sie mich in die Arena zurückgestoßen, mit dem Ziel, das zu beenden, was sie einst begonnen hatten. Sie wollten, dass ich meine eigenen Leute töte. Meinen eigenen Vetter, den Illusionisten. Was sie getan haben, war boshaft. Abscheulich, genau genommen. Und sie hätten fast Erfolg gehabt. Sie sollten nicht so triumphieren dürfen. Verstehst du das?«
    Er nickte. » Ja. Natürlich verstehe ich das.« Er legte seine Hände um mein Gesicht. Seine Berührung war sanft und strafte die immer noch vorhandene Wut Lügen. » Aber du kannst hier gegen sie kämpfen. Wir können sie hier besiegen.«
    Â» Vielleicht. Aber es wird mir nicht die Befriedigung verschaffen, nach der ich mich sehne. Bator Korbus würde immer noch Exaltarch von Tyr sein, und Rathrox Ligatan würde immer noch die Bruderschaft leiten. Jedes Jahr würden neue Angriffe auf eure Grenzen stattfinden. Sie werden eure Häfen blockieren und eure Fischerei-Flotte versenken. Deine ganze Herrschaft würde aus Kämpfen und Invasionen bestehen. Ist es das, was du willst? Ständig weitere Magoroth zeugen zu müssen, die ihr dem Feind entgegenwerfen könnt, der auf Ressourcen zwischen hier und den Westlichen Gefilden zurückgreifen kann? Ist das das Leben, das du für unseren Sohn planst?«
    Die Glut seiner Wut flackerte auf und verband sich mit Hohn. » Ich habe eine Armee. Hinter mir stehen fünfzig Magorschwerter. Du hast niemanden außer Brand, und du glaubst, du kannst in Tyrans eine Veränderung herbeiführen? Du glaubst, du kannst uns helfen, wenn du in Tyr bist– eine einzelne Frau gegen den Exaltarchen? Bist du wahnsinnig ?«
    Â» Ich werde nicht lange eine einzelne Frau sein, Temellin. Auf je zwei Bürger von Tyrans kommt ein Sklave.«
    Er hielt die Luft an, als er die Ausmaße dessen bedachte, was ich vorhatte, und das Feuer seiner Wut loderte jetzt richtig auf. Ich glaube, in diesem Moment verstand er, dass ich die Gerechtigkeit für mich mehr brauchte als ihn. Mehr als seinen Sohn. Wie hätte ein solches Wissen ihn nicht verletzen sollen? Er war bereit, alles für mich zu opfern, und ich wies dieses Angebot zurück. Schlimmer noch– das Opfer, das ich machte, indem ich auf mein eigenes Glück verzichtete, galt nicht ihm und auch nicht unserem Sohn, sondern mir selbst. Ich musste die Männer zu Fall bringen, die mir dieses Unrecht angetan hatten. Ich musste das System auslöschen, das dies ermöglicht hatte. Und ich war

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