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Der Bund der Illusionisten 1

Der Bund der Illusionisten 1

Titel: Der Bund der Illusionisten 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larke Glenda
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mehr. Mein Herz klopfte schneller, meine Muskeln spannten sich an, aber ich gab mir Mühe, uninteressiert zu wirken.
    Â» Sie hat Recht«, sagte der Jüngste von ihnen– Garis. » Und was tun wir jetzt?«
    Â» Er ist allein. Töte ihn«, sagte Korden recht beiläufig. » Wer immer es ist, es ist kein Karde.«
    Ich biss mir in einer Mischung aus Verdruss und Verärgerung auf die Lippe. » Ich weiß, wer es ist. Brand. Er hat nicht vor, euch zu schaden. Er ist ein altanischer Sklave der Legata. Er muss mir gefolgt sein.«
    Â» Dann beherrschst du also die Macht, jemanden aufzuspüren und zu erkennen«, sagte Jessah überrascht. » Und das ohne Ausbildung. Was kannst du sonst noch?«
    Ich dachte daran zu lügen und es für mich zu behalten, aber dann beschloss ich, lieber kein Risiko einzugehen. » Ich kann spüren, ob jemand lügt oder die Wahrheit sagt. Emotionen lesen. Leuten helfen, keinen Schmerz zu empfinden. Das ist alles.« Das ist alles? So kühn aufgezählt, klang es erstaunlich. Ich fühlte mich elend.
    Jessahs Ehemann Jahan war richtig aufgeregt. » Oh«, sagte er, » könnte gut sein, dass sie eine Imaga ist! Wir müssen unbedingt nachsehen!«
    Â» Heiliger Magor, Jahan! Nicht jetzt!«, knurrte Korden. Er drehte sich zu mir um. » Was meintest du damit, dass er dir gefolgt sein muss?«
    Ich achtete sorgfältig darauf, dass ich die Wahrheit sagte. » Er hat gesehen, wie ich das Schwert genommen habe. Er muss mir gefolgt sein, um sicherzustellen, dass es mir gut geht. Er ist sehr um meinen Schutz bemüht.«
    Â» Oh, ein Liebhaber«, sagte Pinar voller Verachtung.
    Korden sah Temellin stirnrunzelnd an. » Wie ist es möglich, dass er dir auf dem Weg hierher entgangen ist? Das war leichtsinnig, Temel. Ein solcher Fehler könnte sich einmal als tödlich erweisen.« Er nickte Garis zu. » Hol ihn her, Junge.«
    Â» Sollte nicht ich gehen?«, fragte ich. » Ich möchte nicht, dass jemand verletzt wird.«
    Garis lachte, als wäre das ein Witz, und ging.
    Â» Er wird Brand nichts tun, oder?«, fragte ich. Meine Angst war jetzt vollkommen echt. Diese Leute verfügten über eine Macht, von der ich nicht das Geringste wusste, und ich fing an mich zu fragen, ob ich meinen Verstand verloren hatte.
    Â» Das wird nicht nötig sein«, sagte Temellin gelassen. » Und wir töten gewöhnlich keine Leute, die keine Tyraner sind, schon gar nicht welche, die genauso unter dem Joch der tyranischen Sklaverei gelitten haben wie wir. Ganz im Gegenteil.«
    Es schien, als wäre er zu Recht so wenig besorgt, denn ein paar Minuten später kehrte Garis mit einem benommenen Brand am Arm wieder zurück. » Er verbirgt seine Gefühle«, klagte er. » Ich kann ihn nicht lesen. Wie in aller Welt hat er gelernt, das zu tun?«
    Â» Er hat es sich selbst beigebracht«, sagte ich, » um seine Privatsphäre vor mir zu schützen. Wir sind zusammen aufgewachsen. Er ist wie ein Bruder für mich. Er will euch nicht schaden. Brand«, fügte ich tadelnd hinzu, » warum bist du mir gefolgt? Sag jetzt die Wahrheit. Diese Leute erkennen es, wenn du lügst.« Ich sprach weiter Kardisch, aber er beherrschte die Sprache genug, um mich zu verstehen. Schließlich hatte er die meiste Zeit mit mir und Aemid verbracht, auch wenn er gewöhnlich nicht versucht hatte, selbst Kardisch zu sprechen.
    Er antwortete auf Tyranisch und folgte dem Stichwort, das ich ihm gegeben hatte. Seine Stimme war schwer vor Tadel. » Du solltest in einer fremden Stadt nicht allein durch die Gegend laufen. Ich wollte nicht, dass dir was zustößt. Ich dachte, wenn doch, könnte ich dir vielleicht helfen. Deshalb bin ich dir gefolgt.« Es war die Wahrheit, nur nicht die ganze.
    Bevor er noch mehr sagen konnte, wurde er von Jessah unterbrochen. » Ungar kommt«, sagte er. » Sie ist ganz aufgebracht wegen irgendwas.« Einen Moment später kam eine andere kardische Magori ins Zimmer, ein Mädchen von etwa achtzehn Jahren. » Es gibt Ärger«, sagte sie ohne Einleitung. » Überall sind Legionäre. Rotten sich auf fast allen Plätzen zusammen. Hab noch nie so viele gesehen. Überall heißt es, dass sie auf irgendein Zeichen warten, um zu handeln.«
    Pinar warf mir einen scharfen Blick zu, aber sie sagte nichts. Sie musste nichts sagen. Ihr Verdacht war offensichtlich; er

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