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Der Bund der Illusionisten 1

Der Bund der Illusionisten 1

Titel: Der Bund der Illusionisten 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larke Glenda
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erfüllte den ganzen Raum.
    Â» Wir sollten auf Nummer sicher gehen und über die Fluchtwege von hier verschwinden«, sagte Korden mit einem Blick auf Temellin. » Wir können nicht riskieren, dass gerade jetzt irgendetwas schiefläuft.« Auch er verströmte Misstrauen.
    Â» Ich habe gehört, dass es gestern Ärger gegeben hat«, versuchte Brand zu erklären. » Ein Legionär ist von einer Kardin getötet worden. Sie suchen nach ihr.« Er sprach weiter Tyranisch, aber es war zu sehen, dass alle ihn verstanden.
    Temellin sah mich nachdenklich an. » Vielleicht hat dich jemand auf dem Weg hierher erkannt«, sagte er. » Ich glaube, du hast Recht, Korden. Ziehen wir uns lieber jetzt zurück und nicht erst später. Alle.« Fasziniert bemerkte ich, dass ihn die Situation, nachdem die Entscheidung erst gefallen war, eher beflügelte, als dass sie ihm Sorgen bereitete. Das Lächeln, das er mir schenkte, zeugte von beherrschter Erregung. Göttinverdammt, dachte ich, er ist wie ich.
    Pinar war weniger glücklich darüber. » Es könnte noch eine andere Erklärung geben«, sagte sie. Ihre Stimme klang so schroff, dass sie zu ihrem aufgewühlten Argwohn passte. » Wo hast du deinen Kopf gelassen, Temel? Und was werden wir mit diesem Altani tun?« Sie ging auf Brand zu, und zu meiner Überraschung wurde er bleich und zuckte zurück.
    Â» Dafür gibt es keine Veranlassung, Pinar«, sagte Temellin scharf. » Brand kommt mit.«
    Â» Du kannst nicht jemanden in die Illusion schleppen, der kein Karde ist«, wandte sie ein.
    Â» Darüber diskutieren wir später. Gehen wir jetzt.« Er berührte mich am Arm. » Tut mir leid.« Er grinste und klang auf fröhliche Weise lässig. Dann beugte er sich nach vorn und sagte etwas zu Brand, das ich nicht hören konnte. Die anderen waren bereits damit beschäftigt, kardische Reisekleidung anzuziehen und Gepäck aus den anderen Zimmern zu holen. Und, wie ich mit zunehmender Verunsicherung bemerkte, Magorschwerter anzulegen. Danach gingen wir alle wieder nach unten und in eines der Zimmer, wo bereits ein paar Bodenfliesen entfernt worden waren und den Blick auf Stufen freigaben, die hinunter unter die Erdoberfläche führten. Ein Diener blieb oben zurück, um die Fliesen nach unserem Verschwinden wieder an Ort und Stelle zu rücken.
    Â» Nimm das hier, Derya, es ist für dich«, sagte Jessah und reichte mir einen Umhang.
    Die Stufen führten hinunter zu einem unterirdischen Gang. Es war stockdunkel, und ich ging davon aus, dass irgendjemand eine Fackel anzünden würde; stattdessen zogen Korden und Garis ihre Schwerter und beleuchteten den Weg mit dem unheimlichen Glühen, das von ihnen ausging.
    Wir schritten eine ganze Weile durch ein Labyrinth aus unterirdischen Gängen, von denen einige natürlichen Ursprungs, andere künstlich angelegt worden waren. Und alle waren offensichtlich einmal eifrig benutzt worden. Ich hätte mir das gerne ausgiebiger angesehen, aber wir gingen rasch weiter. Niemand sprach. Als wir eine Höhle erreichten, deren Boden von dem Wasser, das an den Wänden herunterlief, feucht und glitschig war, befahl Korden anzuhalten.
    Â» Wir werden uns hier wieder sammeln, wenn wir die anderen geholt haben«, sagte Temellin zu Brand und mir. » Ihr beide könnt hierbleiben und auf uns warten.«
    Â» Aber nicht allein«, sagte Pinar mit harter Stimme.
    Â» Garis kann ebenfalls hierbleiben«, sagte Temellin. Er nickte dem Jungen zu. » Pass auf sie auf.«
    Â» Bewache sie«, berichtigte Pinar ihn.
    Als nur noch wir drei in der Höhle waren, sagte Brand mit schwerem Akzent auf Kardisch: » Ich glaube nicht, dass ich sie sehr mag.«
    Garis lachte und antwortete in der gleichen Sprache. » Sie ist ein bisschen ruppig, was? Wüstensand im Sturm. Macht es euch ruhig gemütlich; es wird eine Weile dauern, bis sie zurückkommen.«
    Brand und ich folgten seinem Rat und fanden ein trockenes Plätzchen, an dem wir uns, den Rücken gegen den Felsen gelehnt, niederließen. Um uns herum erzeugten Wassertropfen eine eigenartige rhythmische Melodie, als sie in Pfützen und Lachen fielen. Wir unterhielten uns nur oberflächlich, da wir beide nicht genau wussten, worüber wir reden sollten. Schließlich ging der gelangweilte Garis zur anderen Seite der Höhle, wo er im Licht seines Schwertes die glitzernden

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