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Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition)

Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition)

Titel: Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael G. Manning
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schloss in die ursprüngliche Verzauberung, mit der ich die Energie im Stein band, einen Edelstein ein. Danach konnte ich ihn hoffentlich entfernen und die Explosion auslösen, indem ich ihn zerstörte. Das Problem dabei war nur, dass Edelsteine ein knappes Gut waren. Genau genommen hatte ich nichts anderes als den Diamanten in Penelopes Verlobungsring, und ich hatte so ein Gefühl, dass sie nicht gerade erbaut wäre, wenn ich das Schmuckstück bei der Erprobung eines neuen Spruchs zerstörte. Diamanten ließen sich ohnehin nicht so leicht zertrümmern.
    Schließlich entschied ich mich für Glasperlen. Soweit ich es sagen konnte, gab es keinen Grund dafür, dass man zur Aktivierung unbedingt einen echten Edelstein benötigte. Der Auslöser musste lediglich widerstandsfähig genug sein, um nicht versehentlich zu zerbrechen, und dazu spröde genug, um leicht zerschmettert werden zu können.
    Seltsamerweise waren Glasperlen fast genauso schwer zu bekommen wie Edelsteine. In Washbrook gab es schon seit Jahrzehnten keinen Glasbläser mehr. Der kleine Ort begnügte sich mit Holzläden vor den Fenstern und selbst geformten Töpferwaren als Geschirr. Nach einer ergebnislosen Suche und der Befragung verschiedener Einwohner gab ich es schließlich auf und ging hinein, um etwas zu essen.
    Penny musterte mich, während wir speisten. »Du bist so nachdenklich«, meinte sie.
    Da wurde mir bewusst, dass ich während der Mahlzeit die meiste Zeit über geschwiegen hatte. »Tut mir leid. Ich wälze nur gerade ein Problem mit einem neuen Spruch.«
    »Erzähl mir doch einfach davon. Breite es vor mir aus. Außerdem wüsste ich gern, womit du dich beschäftigst, ehe du dich versehentlich selbst umbringst.« Ich staunte immer wieder, wie groß ihr Vertrauen in meine magischen Experimente war.
    Penny war klug und begriff mein Problem sehr schnell. »Also brauchst du nur ein paar Glasperlen?«
    Ich nickte.
    »Müssen es Perlen für eine Kette sein? Wie ist es mit Strass … mit zugeschnittenem Glas?«, schlug sie vor.
    »Das wäre genauso gut«, antwortete ich. »Aber ich habe hier nicht viel Schmuck gesehen. Du etwa?«
    »Hier nicht, aber auf der Burg Lancaster«, antwortete sie.
    Ich kam mir etwas beschränkt vor. »Wo denn da?«
    »Der Lüster im Sonnenzimmer. Früher gehörte es zu meinen Aufgaben, ihn einmal in der Woche abzustauben. Dafür habe ich immer eine Ewigkeit gebraucht.« Das Sonnenzimmer war der Empfangssalon im ersten Stock, in dem ich meine unschöne Unterhaltung mit Devon Tremont geführt hatte. Auf die Einrichtung hatte ich dabei nicht geachtet.
    »Glaubst du denn, die Herzogin würde sich davon trennen?«
    »Sie hat dir in der Erntezeit bereits alle arbeitsfähigen Männer gegeben, über die sie verfügt. Ich glaube, der Lüster ist demgegenüber zu vernachlässigen«, erklärte sie mir.
    »Ich würde sie nur ungern um einen weiteren Gefallen bitten«, erwiderte ich unsicher.
    »Das kann ich übernehmen. Ich werde heute Nachmittag zu ihr reiten«, bot sie an. »Ich sitze schon seit Tagen hier herum und habe nichts zu tun. Allmählich fühle ich mich entsetzlich nutzlos.«
    »Das geht nicht«, erinnerte ich sie. »Ich müsste dich begleiten, aber ich habe mich heute um andere Dinge zu kümmern.«
    »Warum nicht?« Dann erinnerte sie sich an unsere Bindung und betrachtete wehmütig das Schwert, das sie trug. »Ich hätte nie gedacht, dass es so unbequem wird.«
    »Ja, wer hat schon Lust, für den Rest seines Lebens vierundzwanzig Stunden am Tag in meiner Nähe zu sein?«, antwortete ich sarkastisch.
    »Das meine ich nicht«, sagte sie. »Es ist nur seltsam, dass ich mich nicht mehr allein bewegen kann. Du musst wohl einen Boten schicken.«
    Da fiel mir ein, dass ich noch nicht einmal richtige Boten eingeteilt hatte. Die einzigen Leute, die mir zur Verfügung standen, waren die Dorfbewohner, die nicht damit beschäftigt waren, das Fundament für den Damm zu bauen. Anscheinend war ich dazu verdammt, ständig über zu wenig Mittel zu verfügen. »Dorian kann sich darum kümmern. Wenn er die Bitte vorträgt, ist es fast genauso gut.«
    Da ich meine Experimente ohne das Glas nicht fortsetzen konnte, verbrachte ich den Nachmittag damit, die Bücher zu lesen, die ich aus meinem neuen Zuhause in Albamarl mitgebracht hatte. Wir waren dort vor mehr als zwei Wochen abgereist, und ich hatte noch keine Zeit gefunden, einen Blick hineinzuwerfen. Ich suchte mir eine ruhige Ecke in meinem Zimmer und ließ mich mit Ausführliche

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