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Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition)

Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition)

Titel: Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael G. Manning
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zu tun gehabt, ganz zu schweigen davon, ein solches Unterfangen zu beaufsichtigen. »Ich stelle Euch meinem Vater vor. Er will heute Morgen sowieso zum Bauplatz. Zurzeit leitet er die Arbeiten, aber er könnte Eure Hilfe sicherlich gut brauchen.«
    »Lasst dem Mann doch etwas Zeit, sich einzurichten! Er ist gerade erst angekommen«, protestierte Joe.
    »Schon gut, Joe, je eher, desto besser. Ich vertraue Euch einstweilen meine Sachen an«, beruhigte ihn Angus.
    Ich nahm den Steinmetz beiseite und stellte ihn sogleich meinem Vater vor. Eigentlich hatte ich die Absicht gehabt, ebenfalls zum Damm zu reiten, zog es nun aber vor, auf der Burg zu bleiben und dabei zu helfen, das neue Material und die Männer einzuteilen. Ich verließ die beiden, als sie über den derzeitigen Stand der Arbeiten redeten, und kehrte zurück, um Joe dabei zu helfen, Lagerplätze für das neue Material zu finden, das er mitgebracht hatte.
    Mit diesen Aufgaben verging der Rest des Tages. Bald wurde deutlich, dass wir nicht genügend Platz hatten, um so viele Leute dauerhaft unterzubringen. Statt die neuen Männer für den Damm einzuteilen, machte ich Pläne und ließ sie an Behelfsunterkünften für sich selbst und die anderen Neuankömmlinge arbeiten, die bald eintreffen mussten.
    »Rose glaubt, wir können viel mehr Menschen finden. Ihr solltet Euch mindestens noch einmal auf die gleiche Zahl einstellen, wenn der nächste Zug kommt«, sagte Joe. Ich hatte Hilfskräfte angefordert, aber da sie nun eingetroffen waren, entstanden ganz neue Probleme. »Wie wollen wir all diese Menschen verpflegen?«
    Ich erklärte ihm, dass wir fast ausschließlich auf gekaufte Lebensmittel und Getreide zurückgreifen würden, um den Winter zu überstehen.
    »Dazu braucht Ihr noch erheblich mehr. Wenn Ihr die Männer des Herzogs und ihre Familien durchfüttern wollt, und dazu noch diese hier und die anderen, die Rose anheuert … dann braucht Ihr ein Vielfaches von dem, was ich mitgebracht habe«, erklärte Joe.
    »Es sollte jedenfalls genug sein, um uns bis zum Spätfrühling zu ernähren. Mindestens, bis die erste Ernte des nächsten Jahres eingebracht wird … vorausgesetzt, wir bekommen überhaupt die Gelegenheit, etwas zu pflanzen.« Ich rieb mir die Stirn, um die Kopfschmerzen zu vertreiben, die gerade einsetzten.
    »Entspannt Euch ein wenig, Euer Lordschaft. Macht mir eine Liste und gebt mir eine Schätzung, wie viele Mäuler wir stopfen müssen. Diese Lady Rose ist erstaunlich. Sie weiß mehr über Proviant als jeder andere, den ich je getroffen habe. Sie hat bereits an Dinge gedacht, die mir nie eingefallen wären«, versicherte er mir.
    »Ihr Vater ist in Kriegszeiten für den Nachschub der königlichen Armee zuständig«, erinnerte ich ihn.
    »Da wir gerade dabei sind, zwischen ihr und Lord Hightower gibt es gewisse Spannungen«, berichtete Joe.
    »Seid Ihr ihm begegnet?«
    Joe kratzte sich am Kopf. »Ja, er ist aufgetaucht, als wir die Wagen beluden und war nicht gerade erfreut über das, was sie getan hatte. Ich habe den Eindruck, es war gewiss nicht ihre erste Auseinandersetzung über diese Sache.«
    Das machte mich neugierig. »Was hat er denn gesagt?«
    Joe lachte. »Dass er sie einsperren werde, wenn sie so weitermache. Der König liege ihm in den Ohren, diese Einkäufe zu unterbinden. Sie hat ihn angefaucht, als er ihr das sagte. Ich glaube nicht, dass ich schon einmal gesehen habe, wie sie derart außer sich war.«
    Ich rieb mir über das Kinn. Seit einer Woche hatte ich mich nicht mehr rasiert, und die Stoppeln auf der Wange juckten allmählich. »Hat er das wirklich ernst gemeint?«
    »So schien es mir, aber wer weiß! Vielleicht wollte er sie auch nur einschüchtern.« Joe lachte.
    »Was ist daran so lustig?«
    Er hatte Fältchen um die Augen. »Ich habe noch nie eine solche Frau gesehen. Wenn es jemanden gibt, dem man keine Angst machen kann, dann ist sie es. Er verschwendet seine Zeit, wenn er glaubt, sie werde damit aufhören. Wenn sie meine Tochter wäre, dann würde ich mich nicht mit Drohungen aufhalten … ich würde sie einfach einsperren. Eine Frau wie sie hört nicht auf gute Worte.«
    »Das dachte ich mir schon. Ich bin aber sicher, dass das auch ihr Vater weiß«, erwiderte ich. Ich machte mir Sorgen, Lord Hightower könnte sie tatsächlich festsetzen. »Wie bald könnt Ihr wieder aufbrechen?«
    »Sobald die Wagen abgeladen sind und die Kutscher ein wenig Schlaf bekommen haben. Sie brauchen auch eine anständige Mahlzeit, ehe

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